Stark schwankende Dioptrien-Werte. Hilflos

Bei verschiedenen Augenärzten und Optikern habe ich immer ganz unterschiedliche Werte herausbekommen. Eine Übersicht sieht man hier:

http://bit.ly/1fLnlNnIch habe rechts eine Hornhautverkrümmung.
Zwischen 2008 und 2012 habe ich jahrelang gar keine Brille getragen.
Dann ging ich 05/2012 zum Augenarzt.
Habe mir bei Fielmann mit den Werten vom Arzt eine Brille anfertigen lassen.
Nach 2 Wochen starkem Schwindelgefühl hat Fielmann nochmal nachgemessen, die Werte waren stark anders (siehe Tabelle: Links von -0.25 auf -1.00). Habe die Gläser tauschen lassen, weil mir der Augenarzt so blöd vorkam, und ich in diesem Fall eher Fielmann vertraut habe, weil mir die Untersuchung/Messung auch umfangreicher vorkam.
Nach 2 Monaten immer noch keine Gewöhnung an die Brille.
Nochmal zum Augenarzt. Der Augenarzt meinte ich solle einen einstündigen Tragetest im Brillengeschäft machen und die Brille mindestens 3 Monate tragen, bis ich beurteilen kann ob es die richtigen Gläser sind.
Nach ca. 3 Monaten gings einigermaßen, und ich habe nochmal bei Fielmann messen lassen für Tageslinsen; wieder andere Werte.
Mittlerweile (nach über einem Jahr) habe ich mich etwas an die Brille gewöhnt. Mit den Tageslinsen komme ich gar nicht zurecht, starkes Fremdkörpergefühl rechts.

Nun ist es aber alles andere als befriedigend, wie es momentan ist. Ich sehe immer noch schlecht, dafür, dass ich eine Brille habe. Ich habe permanent das Gefühl, nicht die passende Brille auf zu haben.
Heute war ich bei einem anderen Arzt, der hat ausgemessen. Wieder starke Veränderung der Werte. (R von 0.75 auf 0.00 und L von -0.50 auf + 0.50) Dann sollte ich die neue Messung mit der Brille vergleichen, und ich fand meine Brille passender!?!! Da war er auch ratlos. Nächste Woche sollen wir nochmal messen. Aber zu dem gehe ich nicht nochmal, weil der rechtsextremistische Dinge im Wartezimmer an der Wand hängen hatte.

Ein paar Leute, denen ich so von meinen Schwankungen erzählt habe (darunter ein Mann der mal bei einem Optiker gearbeitet hat), die sagen das kann eigentlich nicht sein, dass das so stark schwankt.

Was zur Hölle mache ich jetzt? Wieso schwank das so stark und wieso kann mir niemand sagen was da los ist?
Ich bin kurz davor die Brille in die Tonne zu werfen, und in Kauf zu nehmen dass ich mega kurzsichtig bin.

Halllo zupackріeрtοn, 

leider gibt es keine allgemeingültige Antwort auf die Frage. 
Eine ganz entscheidende Information: Ihr Alter. 
Bei jüngeren Leuten kann das Auge gerade die Weitsichtigkeit, die bei Ihnen im geringen Masse anscheinend vorliegt, durch die Anspannung der Linse selbst etwas korrigiert werden. 
Deswegen muß man dann die Augen zur Brillengasbestimmung „getropft“ werden, damit dies nicht passiert und die passenden Werte messen kann. 
Ist bei Ihnen bei Augenarzt zur Messung das Auge weitgetropft worden? Wie alt sind Sie?
Bei diesen Problemen sollten alle Patieten unter 20 Jahren getropft werden, wenn Sie vorher keine Brille getragen haben. 

Sie habe rechts wohl eine geringe Hornhautverkrümmung. Da Sie jahrelang diese nicht mit einer Brille korrigiert haben ist es möglich, dass die Korretur dieses Zylinders nun Probleme bereitet. Für das Gehirn, dass bisher mit dem „Bild“ gut gelebt hat bekommt nun ein bereits korrigiertes Bild und muss sich daran erst gewöhnen. Dies kann mann umgehen, indem man den Zylinder in der Brille schwächer wählt als gemessen. 

Hallo Johannes,

Bei jüngeren Leuten kann das Auge gerade die Weitsichtigkeit,
die bei Ihnen im geringen Masse anscheinend vorliegt,…

Woran erkennst du bei den Werte eine Weitsichtigkeit?

Barbara

1 Like

Hallo,
ich schließe mich der Antwort von Johannes an. Erste Frage: Ihr Alter? Nehmen Sie Medikamente oder Hormone ein?
Vorgehensweise bei ähnlich komplizierten Fällen:

  1. Untersuchung der Refraktion mit Cyclolat-Agentropfen (Cycloplegie)
  2. Eine Brille würde ich vorerst nur beim Lesen und der BS-Arbeit tragen, nicht unbedingt im sonstigen Alltag.
  3. Niemand hat etwas falsch gemacht, das Problem taucht häufig auf, besonders bei  Menschen mit bisher unkorrigiertem Astigmatismus.
  4. Kontaktlinsen müssen auch den Cylinder korrigieren, es sind andere Werte als in der Brille.
  5. Es bleibt offen, ob die Hornhautverkrümmunng (=Astigmatismus=Cylinderwert) sich im Laufe der Jahre verändert hat, z.B. müßte ein Keratokonus (krankhafte Hornhautverkrümmung) ausgeschlossen werden (Topographie, z.B. bei einem Kontaktlinseninstitut oder einem Augenarzt mit Topograph, ist leider eine IGEL-Leistung).
  6. Versuchen Sie doch erst mal die Brille, die Sie am besten vertragen, nur bei der Naharbeit zu tragen und erst in 6 Monaten wieder eine neue Messung zu machen.

Viel Erfolg und auch Geduld,
W.Hanuschik

Hallo :smile:
Wenn ich der Aussage des Menschen, der meine letzte Brille angepaßt hat, trauen darf, dann sind deine Werte gar nicht sooo unterschiedlich (die letzten mit den Fragezeichen mal ausgenommen).
Er hat getestet und seine Werte unterschieden sich für mich deutlich von denen meiner Augenärztin und ebenso halbwegs deutlich von denen meiner alten Brille. Trotzdem sagte er, das sei durchaus tagesformabhängig und alles im Rahmen des möglichen.

Ich war skeptisch, aber ich habe die neue Brille aufgesetzt und seitdem keine andere mehr getragen. Sehen tue ich mit der neuen ein bißchen anders und möglicherweise geringfügig besser als mit der alten - aber keinesfalls so deutlich, daß Welten dazwischen lägen.

Was ich aber grundsätzlich sagen kann: Vor allem wenn sich der Zylinder deutlich ändert, braucht das Auge bzw. das Gehirn möglicherweise eine Weile, bis es sich an den neuen Seheindruck gewöhnt hat. Meine „alte“ Brille hätte ich damals gern dem Optiker um die Ohren gehauen (Ich hatte Kopfschmerzen und sah gefühlt undeutlich). Er kontrollierte und meinte dann, ich solle sie zwei Wochen tragen und dann gegebenenfalls wiederkommen.
Lange Rede kurzer Sinn: Nach zwei Wochen war alles gut…

Sicher hilft das nicht immer, aber möglicherweise könnte es :wink:
Viel Erfolg!
Kari

Hallo Fragewurm,

  • Wie schon geschrieben wurde gibt es die Tagesform, welche recht unterschiedliche Werte liefern kann. Das praktische Problem ist, dass man nicht die reine Optik des Auges ausmessen kann, da hängt immer noch das Gehirn mit dazwischen. Und das Gehirn liefert auch nicht dauernd eine konstante Leistung. Zudem kann auch das Auge selbst etwas unterschiedliche Formen über den Tag annehmen.

  • Medikamente können sich in der Linse und dem Glaskörper einlagern und dadurch den Brechungsindex verändern, das führt dann auch zu entsprechenden unterschiedlichen Werten. Ich werde z.B. durch Mydocalm (ein Muskelrelaxans) etwas Kurzsichtiger (wenn es den Ringmuskel betreffen würde, müsste ich Weitsichtiger werden). Das geht bei mir recht schnell, so 1-2 Tage bis der Effekt spürbar ist und nach Absetzen geht’s auch nur 2-3 Tage bis alles wieder wie vorher ist. Mit Mydocalm brauche ich zum Fernsehen eine Brille, ohne Mydocal sehe ich ohne Brille besser.

  • Der Blutzucker kann den selben Effekt haben, vor allem wenn er zu hoch ist.

  • Ein instabiler Kreislauf kann auch zeitweise Auswirkungen auf die Sehkraft haben.

MfG Peter(TOO)

Servus

Aber zu dem gehe ich nicht nochmal, weil der
rechtsextremistische Dinge im Wartezimmer an der Wand hängen
hatte.

Hakenkreuze?

Ich bin kurz davor die Brille in die Tonne zu werfen, und in
Kauf zu nehmen dass ich mega kurzsichtig bin.

Du bist alles andere als mega-kurzsichtig. Deine Werte sind, Schwankungen eingerechnet, so gering, dass du quasi auch ohne Brille durch die Gegend laufen kannst.
Gruß,
Branden

dies ist eine sehr geringgradige Kurzsichtigkeit. >Und wenn man den immer mal anders gemessenen Zylinder mit einrechnet liegen die Schwankungen annähernd im Bereich des Messfehlers, die schon erwähnten tageszeitlichen, medikamenteninduzierten etc. Schwankungen noch garnicht eingerechnet.