Starke Funkenbildung am Waschmaschinenmotor

Hallo allseits,

ich habe folgendes Problem mit der Waschmaschine: wenn dann das Schleudern beginnt dreht die Trommel wie gewöhnlich hoch. Kurz vor Erreichen der zweithöchsten Schleuderstufe gibt es einen einzelnen starken weiß/grünen Funken aus dem Motor, verbunden mit einem lauten Plopp, danach schleudert die Maschine ganz normal zu Ende. Sie schleudert dann später nochmal, diesmal auf der höchsten Stufe, und da geht am Motor die Post ab: helles weiß/grünes Dauerlicht, ein dauerndes Britzeln und Zischen, außerdem stinkt es nach Verbranntem, nicht Kunststoff, ich würde sagen: Kohlen, bin mir da aber nicht sicher. Ich kanns in der eingebauten lage nicht genau erkennen aber ichd enke, die Funken stammen aus dem bereich der Kohlen. Und: früher hat die Maschine beim Schleudern ein hohes Singgeräusch verursacht, jetzt mischt sich ein hässliches Sägegeräusch dazu.

Ich hatte den Motor schon heraußen: die Kohlen schauen gut aus, sind leichtgängig und haben noch jede Menge Länge (ca. 4 cm), am Motor ist nichts Auffälliges zu sehen, er dreht leicht und ohne dass man was Auffälliges hört oder fühlt, ich finde auch keine verbrannten Stellen oder andere Schäden am Kommutator. Bei niedrigen Drehzahlen läuft der Motor ohne nennenswerte Funkenbildung vorwärts wie rückwärts, nur auf der höchsten Schleuderfrehzahl und an der einen Stelle beim Beschleunigen auf die zweithöchste Drehzahl geht das Feuerwerk los.

Wer hat mir einen Rat was hier kaputt ist? Die Maschine ist übrigens letzte Woche umgezogen worden, aber das könnte Zufall sein, ich wollte es einfach mal erwähnen.

…Armin

Hallo,

die Kohlen schauen gut
aus, sind leichtgängig und haben noch jede Menge Länge (ca. 4
cm),

die Kohlen von meiner Bohrmaschine waren auch noch 6mm lang - nur schauten sie trotzdem nicht weit genug aus der Führung. Insofern sagt die Länge allein nichts aus.
Je schneller der Motor dreht, desto mehr spielen Unwichten eine Rolle, die Kohlen könnten dann vielleicht ‚abheben‘, weil der Federdruck nicht mehr ausreicht.
Aber so genau kenne ich mich mit Motoren nicht aus.
Gruß
loderunner

Hallo Armin,

Wie schon geschrieben wurde:

  1. Kohlen, bzw. Feder.

  2. Windungsschluss im Rotor oder Schluss im Kommutator.

bei höheren Drehzahlen fliesst auch ein höherer Strom, daher kann auch bei einem Windungsschluss die Funkenbildung erst bei einer höheren Stufe richtig auftreten.

MfG Peter(TOO)

Hallo Armin,

Wie schon geschrieben wurde:

  1. Kohlen, bzw. Feder.

Ich werde versuchen, die Feder ein wenig zu dehnen.

  1. Windungsschluss im Rotor oder Schluss im Kommutator.

Lässt sich das mit einem Ohm-Meter messen? Ich weiß leider nicht mehr, wie eine Motorwicklung am Kommutator angeschlossen ist, kann ichd as irgendwo nachsehen?

Danke …

…Armin

Hallo Armin,

Wie schon geschrieben wurde:

  1. Kohlen, bzw. Feder.

Ich werde versuchen, die Feder ein wenig zu dehnen.

Das bringt eigentlich recht wenig, in diesem Fall sollte man die Kohlen tauschen. Im Allgemeinen hat die feder einen Snschlag, steht sie daran an, ist die Kohle runter.
Allerdings gibt es zig Konstruktionen für die Feder. Ist bei dir die feder an der Kohle oder am Halter ??

  1. Windungsschluss im Rotor oder Schluss im Kommutator.

Lässt sich das mit einem Ohm-Meter messen? Ich weiß leider
nicht mehr, wie eine Motorwicklung am Kommutator angeschlossen
ist, kann ichd as irgendwo nachsehen?

Logischerweise dort wo die Kohlen kontakt machen :wink:
Du musst als jede Lamellen mit derjenigen, welche um 180° versetzt ist durchmessen. Wicht ein Durchgang wesentlich von den Restlichen ab, wird es ein Windungsschluss sein.

MfG Peter(TOO)

Hallo Armin,

Wie schon geschrieben wurde:

  1. Kohlen, bzw. Feder.

Ich werde versuchen, die Feder ein wenig zu dehnen.

Das bringt eigentlich recht wenig, in diesem Fall sollte man
die Kohlen tauschen. Im Allgemeinen hat die feder einen
Snschlag, steht sie daran an, ist die Kohle runter.
Allerdings gibt es zig Konstruktionen für die Feder. Ist bei
dir die feder an der Kohle oder am Halter ??

Die Maschine ist eine Bauknecht, die Feder bildet mit Kohle und elektrischem Anschluss eine Einheit. Ich hatte den Eindruck, dass die Kohlen noch zentimeterweit aus dem Gehäuse nach vorne kommen können, aber ich muss das heute Abend nochmal überprüfen, ich bin im Moment im Büro.

  1. Windungsschluss im Rotor oder Schluss im Kommutator.

Lässt sich das mit einem Ohm-Meter messen? Ich weiß leider
nicht mehr, wie eine Motorwicklung am Kommutator angeschlossen
ist, kann ichd as irgendwo nachsehen?

Logischerweise dort wo die Kohlen kontakt machen :wink:
Du musst als jede Lamellen mit derjenigen, welche um 180°
versetzt ist durchmessen. Wicht ein Durchgang wesentlich von
den Restlichen ab, wird es ein Windungsschluss sein.

Blöd gefragt :smile: Ich war mir nicht sicher, ob es immer genau 2 gegenüberliegende Lamellen sind, die eine Wicklung anschließen, oder auch mal mehrere, z.B. 4 um jeweils 90 Grad versetzte. Ich werde also mal alle pärchenweise auf Durchgang prüfen und auf Schluss mit einer anderen Lamelle außer der 180 Grad gegenüber.

Außerdem den Kommutator noch genauer inspizieren auf Schlag durch eine abgelöste Lamelle oder (Transport …) einen Fremdkörper.

Danke inzwischen …

Hallo Peter,

ich denke, ich habs gefunden. Schlüsse waren keine zu messen, da habe ich das Ding einfach schleudern lassen, britzel und pfunz zum Trotz. Wenn ich jetzt den Motor durchdrehe höre ich ein ganz leises Ticken, und es scheint so, als ob eine der Lamellen am Kommutator einen winzigen Tick weit vorsteht. Ganz sicher bin ich mir nicht, aber jedenfalls ist das Tickgeräusch immer da, wenn genau die eine Lamelle an einer Kohle vorbeiläuft. Außerdem scheint mir auf der nachfolgenden Lamelle eine schwarze Brandspur zu beginnen, die sich etwa 10 Lamellen weiter hinzieht und dann verschwindet, aber das ist nur ganz schwach zu sehen.

Es ist mir allerdings nicht gelungen, die Lamelle zu bewegen.

Lamelle am Kommutator abgelöst/steht vor … gibt es so einen Schaden überhaupt?

…Armin

Hallo Armin,

ich denke, ich habs gefunden. Schlüsse waren keine zu messen,
da habe ich das Ding einfach schleudern lassen, britzel und
pfunz zum Trotz. Wenn ich jetzt den Motor durchdrehe höre ich
ein ganz leises Ticken, und es scheint so, als ob eine der
Lamellen am Kommutator einen winzigen Tick weit vorsteht. Ganz
sicher bin ich mir nicht, aber jedenfalls ist das Tickgeräusch
immer da, wenn genau die eine Lamelle an einer Kohle
vorbeiläuft.

Außerdem scheint mir auf der nachfolgenden
Lamelle eine schwarze Brandspur zu beginnen, die sich etwa 10
Lamellen weiter hinzieht und dann verschwindet, aber das ist
nur ganz schwach zu sehen.

Die Brandspur wäre normal, wenn die Kohle abhebt.

Es ist mir allerdings nicht gelungen, die Lamelle zu bewegen.

Lamelle am Kommutator abgelöst/steht vor … gibt es so einen
Schaden überhaupt?

Eine Möglichkeit wäre, dass diese Lamelle eine Kante hat und sich die abgenutzte Kohle nun in ihrer Führung verkannten kann.

Kohlen und vor allem deren Herstellung uns Anpassung an ein System sind eine Wissenschaft für sich. Deshalb gibt es auch unzählige Bauformen und Härtegrade …

Was jetzt weiterhelfen könnte wäre das Tragbild der beiden Kohlen.

Als Abhilfe sehe ich folgende Möglichkeiten:
( vorne ist immer in Laufrichtung betrachtet)

  1. Neue Kohlen einsetzen. Kann ich jetzt nicht beurteilen ob das wirklich abhilft, dazu müsste man den Motor in der Hand haben.
  2. Die vordere Kannte der Lamelle brechen (mit Schlüsselfeile oder Sandpapier).
  3. eine Fase an der vorderen Seite der Kohle. Hilft natürlich nur bis sich die Kohle wieder entsprechend abgenutzt hat.
  4. Den Kommutator überdrehen. Das sollte aber jemand machen, der darin Übung hat. Kupfer hängt leicht am Stahl an und dann fliegen deine Lamellen in der Gegend rum ;-((
  5. Man bringt den Motor zu einem Motorenwickler. Ist meistens günstiger als ein neuer Motor, zumindest hier in der Schweiz.
  6. Neuer Motor.

MfG Peter(TOO)

Hallo Armin,

Lamelle am Kommutator abgelöst/steht vor … gibt es so einen
Schaden überhaupt?

Eine Möglichkeit wäre, dass diese Lamelle eine Kante hat und
sich die abgenutzte Kohle nun in ihrer Führung verkannten
kann.

Lamelle schleifen oder feilen ist schwierig, da der Motor leider von Bolzen zusammengehalten wird, ich kann ihn also nicht auseinandernehmen ohne die Bolzen auszubohren.

Die Gretchenfrage ist doch: wieso steht die Lamelle plötzlich vor? Der Motor ist einige Jahre alt, ebenso die Kohlen, die Maschine wird häufig benützt … wieso sollte sich eine Lamelle plötzlich abheben - außer das, was sie bisher in Position gehalten hat, hätte losgelassen?

Hallo Armin,

Sorry, aber ferndiagnosemässig kann ich dir nicht mehr weiterhelfen.

MfG Peter(TOO)

Danke trotzdem für Deine Hilfe, dadurch habe ich letztendlich die Ursache gefunden. Jetzt geht es an die Entscheidung, ob und wie ich den Defekt, der ja nun zum 2. Mal aufgetreten ist, behebe, oder ob ich die Maschine austausche.

Der Lieferant des Tauschmotors hat nämlich eine eigene Theorie: die Waschmaschine sei ein „Motormörder“.

Ich starte dazu einen eigenen Thread.

Danke nochmal

…Armin