Starkregen Schutz - DIY Ideen / Erfahrungsaustausch

Ziel: Austausch/Sammlung guter (DIY) Ideen gegen Starkregen / starke Regenschauer (nicht primär Fokus auf Überschwemmungsregionen – z.B. am Rhein etc.)

Was sind aus Eurer Sicht die klassische Schwachpunkte?
Lichtschächte, Kellerabgänge, Tiefgaragen (Einfahrten),
Ebenerdige Haustüren / Terassentüren

Welche Lösungsansätze habt Ihr für Eure Schwachstellen gefunden / im Einsatz? DIY oder Kauf? bspw. Lichtschachtabdeckungen, Aufkantung des Lichtschachts, habt ihr Pumpen im EInsatz (Wie werden die gesteuert?), …

Wie seht Ihr den Bedarf bzw. Realisierbarkeit von Ideen wie einem Wassermelder im Lichtschacht oder einem Melder für den „Pegelstand“ kleinerer Bäche/Abwasserkanäle in Haus-/Grundstücksnähe an?

Vielen Dank und viel Spass beim Austausch
Holger

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Nicht zu vergessen ist der Rückstau durch die Abwasserleitung.
Da die Stromversorgung bei solchen Ereignissen fraglich ist, hilft hier auch nur ein mechanischer aktiv manuell betätigter Rückstauverschluss. (Klar, dann geht auch nichts mehr raus"…) Vergisss alle „Automatiken“.
Für den Rest natürlich die Hütte ringsum abdichten und bei eindringendem Wasser (man kann sich wundern, wie undicht so ein Keller idR. ist) eine oder mehrere leistungsfähige Pumpen und ein sicher funktionierendes Stromaggregat.

Vor etlichen Jahren war ich mal in Miami als dort gerade ein tropisches Tief durchzog, aus dem an die hundert Liter pro Stunde und Quadratmeter herausregneten. Innerhalb von Minuten stand das Wasser teilweise (in Senken) einen Meter hoch in den Straßen und bis das Wasser wieder komplett abgelaufen war, vergingen einige Stunden. Die Leute störte das nicht weiter. Ursache des ganzen war, daß man die Kanalisation auf normalen Regen (was dort auch schon mehr ist als hier) ausgelegt hat und nicht auf solche Extremereignisse, die dort allerdings auch alle ein oder zwei Jahre mal vorkommen.

Worauf ich hinauswill: daß einen in Deutschland ein Starkregen trifft, der dazu noch wirklich Einlaß ins Haus begehren könnte, ist ungleich unwahrscheinlicher. Wenn man sich dennoch gegen ein solches Ereignis absichern will, steht das in vielerlei Hinsicht in keinem vernünftigen Verhältnis zur Wahrscheinlichkeit des Eintritts. Die Punkte, die Du aufgezählt hast, sind nämlich allesamt relevant, d.h. Türen, Lichtschächte, Tiefgarageneinfahrt - und dazu noch die erwähnte Kanalisation, Fenster, Lüftungsauslässe, Dach usw. Wenn man das Haus in der Hinsicht wirklich konsequent absichern will, kommen schnell vierstellige Beträge zusammen (ich denke dabei insbesondere an Rückschlagventile und die Türen).

Hinzu kommt noch, daß man auch die örtlichen Gegebenheiten beachten muß. Liegt das Haus an einem Hang oder in einer Senke, kommt man schnell zu dem Ergebnis, daß eine Absicherung gegen Regenwasser praktisch gar nicht möglich ist, weil unverhofft auch mal eine ein Meter hohe Flutwelle vor der Tür stehen kann. Das Thema Keller ist übrigens auch ganz interessant: selbst wenn man in einer weißen Wanne gebaut hat, schützt einen das nicht zwangsläufig vor eindringendem Grundwasser. Das fängt bei der Kanalisation an und hört bei unsachgemäß durchgelegten Telefon- oder Stromkabeln noch lange nicht auf.

Gruß
C.

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Unsere Lösung für Starkregenereignisse war, dass unser Haus kellerlos und etwas erhöht auf dem Grundstück gebaut wurde :wink:
und wenig Versiegelung auf dem Grundstück, damit möglichst viel versickern kann…

Beatrix

Das alles und dann zu aller erst Bodeneinläufe im Keller oder überhaupt niedrige Entwässerungsgegenstände im Keller.

Wenn nicht zwingend notwendig sollte man auf Bodeneinläufe verzichten, sie in jedem Fall mit einer automatischen Rückstauklappe versehen.
Ideal wäre eine Hebeanlage für alle tiefgelegenen Entwässerungen im Keller.
So ist es vom Kanal her rückstausicher und wichtig(!) man kann selbst im Rückstaufall noch entwässern.

Wasser kann aber auch oberflächlich reinkommen, je nach Lage und Zuschnitt des Hauses. Da muss man sehen, ob und wie man das schützt.

Außentreppen sollte man überdachen, den Bodeneinlauf unten am Treppenende mit Rückstauklappe versehen(oder besser weglassen !) und der Treppenanfang sollte eine Schwelle haben. Das bietet bereits eine gewissen Schutz.
Ist man mehr gefährdet, dann kann man die Treppe mit einer Schottwand absichern. Links/rechts am Mauerwerk/Pfeiler eine U-Schiene in die man bei Gefahr eine Sperre (kann bereits eine stabile Holzwerkstoffplatte sein) einschiebt.

So was gibt’s auch mit Dichtungen und Klemmriegeln aus Alutafeln.

Lichtschächte im gefährdeten Bereich sollte man erhöhen und abdecken. Hat man aber einen Anschluss an Entwässerung, dann muss auch da eine Rückstauklappe sein.
Es gibt auch überflutungssichere Kellerfenster, die sich optisch kaum von normalen Kunststoff-Isolierglasfenstern unterscheiden.

Tiefgaragen brauchen eine aufnahmefähige Entwässerungsrinne vor dem Tor, die in eine Versickerung führt. Auch sollte oben am Beginn der Rampe eine Schwelle sein, die Wasser abhält.- Auch hier kann man mit wenig Aufwand Vorkehrungen treffen um im Fall der Fälle ein Sperrbrett einzuschieben.

Pumpen ?
gut, man kann natürlich Pumpen im Keller fest installieren ,die sich automatisch einschalten ,wenn Wasser wie auch immer reinkommt und sich ausbreitet. Flachschwimmer-Schalter und flachsaugende Pumpen oder Anbringung eines Pumpenschachtes, wo sich das sich ausbreitende Wasser hin begibt und ansammelt.
Problem wäre die Stromversorgung, im Katastrophenfall ist oft auch die Stromversorgung unterbrochen.
Und die Pumpleistung, die man vorsieht. Kann sie dem Zustrom entgegenwirken ?
So etwas würde ich immer als Zusatzschutz ansehen, zusätzlich zu baulichen Absperrmaßnahmen, die Wasser direkt abhalten.
Wasser was nicht reinkommt richtet auch keinen Schaden an und muss nicht abgepumpt werden.

Noch eins: Öltanks im Keller:
In überflutungsgefährdeten Bereichen muss man sie absichern gegen Auftrieb. Die Schutzwand (Öldichte Wanne) reicht nicht immer aus, vor allem, wenn Wasser durch Kellerfenster direkt da einströmt !
es gibt da Systeme, die die Tanks am Boden fixieren(Neubau) oder in Haltegestellen gegen die Decke abstützen und sichern(z.T. nachträglich machbar, je nach Platz)

MfG
duck313

Hi Zusammen,

vielen Dank für die Tipps. WIr haben konkret einen Schaden durch Überflutung des Grundstücks gehabt, weil ein kleiner Bachlauf kurz vor unserem Haus in eine unterirdische Kanalisation übergeht (immerhin ca. 1,3 m Durchmesser) aber durch Starkregen ergab sich eine ca. 50cm hohe Flutwelle über das Grundstück. In der Konsequenz ist das Wasser durch zwei Kellerfenster/Schätze hineingeschossen, aber auch unter der erhöhten (10 cm) Haustür durch die Dichtung (Tür wurde nicht aufgerissen).

Zunächst haben wir an eine Mauer auf dem Grundstück gedacht, um den Bachlauf eine Grenze zu setzen. Die Nutzung von Absperrmöglichkeiten für die Fenster und die Haustür scheint weniger aufwendig und sinnvoller.

Was haltet Ihr von der Idee, mit einem Regen-/Wasserstandsmesser am Kanal/Bach, der bei steigendem Wasserpegel einen Alarm gibt. Dies könnte auch eine einfache Klingel sein, um die Bewohner zu benachrichtigen.

Da in unserem Fall 4 Parteien im Haus wohnen, ist es ziemlich wahrscheinlich, dass immer mindestens eine Partei zu Hause ist, um im Notfall (starken Regen kriegt man ja mit, aber ob der Bach bei Dunkelheit steigt nicht…) die Haustür und Kellertreppe/Kellerfenster zu verriegeln.

VIele Grüße

Hi!
Der Beitrag ist schon 7 Jahre alt, aber hochaktuell! Danke, Holger!
Unser Lichthof ist riesig und mit Granitsteinen ausgekleidet, ohne Plane dahinter, sodass bei einem kräftigen Regenguss bzw tagelangem Regen die Erde in diesen Lichthof gespült wird.
Ich habe schon zum 2. Mal die unten auf blanker Erde liegende Kieselsteine gesiebt und eimerweise Erde nach oben geschafft.
Nun sammelt sich Wasser im Schacht, der keinen Abfluss hat und ich werde ein tieferes Loch buddeln um darin einen Eimer zu versenken, in dem eine Wasserpumpe stehen wird, abgedeckt mit einem Drahtgeflecht, damit keine Blätter rein fallen, damit im Falle eines erneuten Wasseraufkommens die Pumpe angehen soll Dank eines Schwimmers oder ähnlichem ( sorry, habe noch nicht recherchiert).

Hat jemand schon solch eine Konstruktion in Betrieb oder kann mir sagen, was für eine Pumpe ich nehmen sollte, die 3 m Höhenunterschied bewältigen muss, damit das Wasser in die Kanalisation geführt werden kann?

Ach! Unser Haus verfügt über eine Hebeanlage. Das heißt, dass Abwasser erst einmal ein Stockwerk hoch gefördert werden muss, damit es in die Kanalisation gelangt, aber die Pumpe im Lichthof kann leider nicht dort angeschlossen werden, da zu weit entfernt im Haus liegend. Ich würde einfach einen Gartenschlauch anbringen und ihn in den Regenrinnenabfluss mit einbauen, der direkt neben dem Lichthof in die Erde führt und dieser dann in die Kanalisation.

Ich bin neugierig auf Eure Antworten und bedanke mich jetzt schon für Eure Unterstützung!

Ann-Claire

Das kommt drauf an.

Wenn Du Schäden vermeiden respektive verringern willst: Nix.

Wenn Du hinterher sagen können willst, dass Du das gleich gewusst hast, dass es so kommt:

Ja, prima Idee!

Glück auf!

MM

3 m Höhenunterschied schaffst jede Tauchpumpe die für kleines Geld zu haben ist

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Schon erledigt!
Obi sei Dank bin ich echt gut beraten worden und mit einem Betonmischkübel und einer Schmutzwasserpumpe mit Schwimmer nach Hause gegangen, um es in den Boden des Lichtschachtes so einzugraben, dass ich mich doch glatt auf die nächsten heftigen Regentage freue! :grin:
Ein langer Abwasserschlauch mit 3/4" fördert dann alles in die Kanalisation.

Uff!

Danke und viel Erfolg den anderen.

Ann-Claire

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