Starkstromkabel zur Wallbox

Hallo,
wir planen den Kauf eines E Autos. Dazu wollen wir zwischen Hausstromzähler (eigenes Haus) und Garage ein 15 m langes Leerrohr für die notwendige Starkstromleitung legen. Sie wird natürlich von einem zugelassenen Elektrofachbetrieb angeschlossen. Bevor wir hier Angebote einholen (und um keine überdimensionierte Technik zu erhalten) frage ich hier schon einmal nach dem empfohlenen (zukunftssicheren) Querschnitt des Kabels. Es soll ein ID 3 werden. Installiert werden soll eine High- Power-Charging-Ladestation (HPC) mit einer Ladeleistung ab 100 kW.
Gruß RPK

Hallo, da brauchst du einen eigenen Anschluss vom Netzbetreiber für eine 100 kW Ladestation. Versorgung über den Hausstromzähler ist hier gar nicht möglich, da einer normaler Stromanschluss nur 30 kW hat. Viel Spass mit den Kosten.

Warum so negativ?

Hallo,
warum brauchst du zuhause überhaupt eine Schnellladestation?
Das Auto steht doch meist längere Zeit herum und wäre über Nacht (6h) auch mit 11kW wieder voll.
Die 100kW Ladeleistung sind doch für den Zwischenstop bei längeren Fahrten gedacht. Höhere Ladeleistung bedeutet auch für die Batterie mehr Stress und schnellere Alterung.
An deiner Stelle würde ich mir das Vorhaben noch einmal überdenken.

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Falls das nicht witzig gemeint ist:
Dafür wird ein eigener Mittelspannungsanschluss (also mit 10.000V oder 20.000V) und eine Trafostation benötigt. Die Kosten sind sechsstellig.

Warum wollt ihr sowas?
400km von der Arbeit nach Haus fahren, dann soll der Akku in einer halben Stunde mit Gewalt vollgeprügelt werden, um direkt nochmal 400km zu fahren?

Statt dessen sollte man doch realistisch bleiben:
Für Langstrecken benutzt man öffentliche Schnellladestationen, etwa an Autobahnrasthöfen.

Für den täglichen Einsatz ist eine 7,2kW Ladung voll ausreichend. Damit lädt man pro Stunde in etwa eine Reichweite von 50km in das Fahrzeug, nach acht Stunden ist der 58kWh-Akku voll.
Wenn man einen Aufpreis zahlt, fährt man mit einem integrierten 11kW Ladegerät durch die Gegend. Das lädt dann pro Stunde ca. 75km Reichweite in den Akku und der 58kWh-Akku ist nach etwas über 5h randvoll, wenn er zuvor leergefahren wurde.

Mal angenommen, in Zukunft würde man tatsächlich Elektrofahrzeuge mit Akkus in großem Stil nutzen - nicht wenige gehen davon aus, dass akkubetriebene Fahrzeuge lediglich eine Brückentechnologie darstellen - dann ist doch die erste Frage:

Wie will ich das Fahrzeug nutzen?
MUSS ich überhaupt besonders schnell laden? Diese Schnellladungen haben eigentlich nur Nachteile (Kosten, Netzbelastung, Effizienz, Akkulebensdauer).

Ganz grob benötigen Elektrofahrzeuge etwa 10 bis 20kWh/100km (diese Aussage ist so pauschal wie „Ganz grob benötigen Benziner 5 bis 10l/100km“).
Wie lange darf die Ladung dauern, wie groß soll die Reichweite sein?

Für die allermeisten Nutzer wird eine 11kW-Ladestation viel mehr nur ausreichend sein.
Das entspricht einem Drehstromanschluss mit 16A Absicherung.

Bei 15m Länge wäre dazu ein 5x2,5mm²-Kabel das Minimum.

Möchte man mit 22kW laden (das kann der ID3 gar nicht!), dann greift man zum 5x6mm².

Möchte man gegebenfalls die gesamten 63A, die der Hausanschluss vielleicht liefern kann, auch zum Laden benutzen (das sind dann 43kW), wäre ein Kabel mit 5x16mm² gut.

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Nun, der Fragesteller geht hier ganz offensichtlich sehr blauäugig an die Sache und hat sich mit dem Thema wohl noch gar nicht so richtig beschäftigt.

Tatsächlich sind 100kW am normalen Hausanschluss nicht möglich. Je nach Ausnau und Belastung des lokalen Stromnetzes dürfte der Netzbetreiber bei so einer Last mit hoher Wahrscheinlichkeit die Errichtung einer eigenen Trafostation fordern.
Bauantrag, Tiefbauarbeiten, Baukostenzuschuss, Trafostation - das wird sechsstellig.

Es wäre sicher preiswerter, sich statt dessen zwei Fahrzeuge zu kaufen und diese ganz entspannt im Wechsel zu nutzen.

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Hallo!

Als ich „Lehrer“ las und den Wunsch eine > 100 kW Ladestation am Privathaus einzurichten war ich wieder mit meinem Bild eines Lehrers als lebensfremd bestätigt.

MfG
duck313

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Hallo,
ein Elektroauto muss nicht geladen werden wenn es leer ist. Es wird anders aufgetankt als ein Benzinauto. Das Elektroauto wird geladen, wenn es steht. Wer viel laden will, also moeglichst vollen Tank egal wie, der laedt das Elektroauto eben nicht manchmal wenn es steht, sondern moeglichst immer wenn es steht. Umdenken, man tankt nicht viel, sondern oft, statt Menge nun Zeit. Dies ist zuerst zu lernen.
Du brauchst folglich zuhause eine Schnell-Lade-Station, wenn Du leer ankommst und gleich weiter willst, also praktisch nie. Und wenn doch, dann faehrst Du zu einer anderen Ladestation, die andere Anbieter fuer zehntausende Euro aufgestellt haben. Die nutzt Du jedes Jahr zweimal, oder seltener. Ausser auf Fernstrecke, dann laedst Du sowieso nicht zuhause, sondern unterwegs.
Zum Normalfall:
Du faehrst morgens los mit voller Batterie und kommst zurueck mit je nach Strecke 95 Prozent oder 70 Prozent. An Deiner Garage laedst Du also 5 Prozent oder 30 Prozent von der Batterie nach, dafuer gibt es im Normalfall die ganze Nacht Zeit. Morgens ist wieder voll, heute voll, morgen voll, uebermorgen voll, immer morgens voll. (Ausser bei Nachtschicht-Arbeit)
Als wenn Esso jede Nacht vorbeikaeme und Deinen Benzintank beim Garagenparken nachts vollfuellt, jede Nacht, sogar bei Lieferung noch billiger. Morgens voll. (Ausser bei Nachtschicht-Arbeit)
Die groesse Stromstaerke fuer die neue Leitung benoetigst Du, wenn Du mal nach vielen Monaten dann doch ganz leer zuhause ankommst, weil Du unterwegs entsprechend zeitsparende Teilladung getaetigst hast um dann fast leer noch anzukommen. Fuer diese seltenen Faelle laedst Du zuhause von leer auf voll? Nein von leer auf die Batteriefuellung, die noetig ist fuer die naechste Tages-Tour. Also auf 30 Prozent und davon die oberen 25 Prozent verfahren (beispielsweise), dann bist Du zuhause zurueck. Du komst wieder in den Rhyrhmus, naechste Nacht weiter fuellen, uebernaechste Nacht auf voll, oder was grad optimal ist.
Du laedst, was Du am Tag weggefahren hast, und morgen ist voll, jeden Nacht-Tag-Rhythmus. Ausser Du faehrst mal gar nicht, dann kannst Du mit Laden aussetzen.

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Eines laedt tags solar mit selbst erzeugtem Billigstrom, das andere morgen ebenso.
Wenn ein Zweitwagen fuers Kindergarten-Taxi benoetigt wird, muss die Ladung um die zweimal 10 Minuten kuerzer ausfallen.

Hallo,
zunächst danke ich für die vielen hilfreichen Beiträge. Ich nehme mir auch die kritischen Bemerkungen zu Herzen und danke dafür. Natürlich waren 100 KW eine Fehlerangabe. (Lehrer: Setzen! sechs! ;-)) )Es müsste eher 10 KW oder besser 22KW heißen. Ich gehe davon aus, dass es 5x6 qmm werden könnten. Einen schönen Sonntag wünscht.
RPK

Ja,
kann sein, oder einfach den Verbrenner-Medien aufgesessen, die nicht die Zukunft bewerben, aber ueberall im Leben praesent scheinen. Medienauswahl heisst in dem Fall, Videos mit Erfahrungsberichten schauen. Wie der eine von Kiel ueber Paris und Schweiz ne Rundreise gemacht hat in paar Tagen, ohne Reichweitenangst. Mit wenigen Minuten Stillstand an der Unterwegs-Ladesaeule. Die Aufenthalte waren noch recht kurz zum „Futtern“.
Selbst Lehrer koennen lernen, wie jeder irgendwann, und vorher ist jeder unwissend

Warum? Weil er Akademiker ist?

Ich finde es völlig normal, wenn sich jemand am liebsten die 100kW in der Garage wünscht.
Daß man das nicht braucht, ist erstmal kein Argument, man braucht so vieles nicht.

Daß es technisch nicht wirklich möglich ist, haben wir jetzt aufgezeigt. Aber: Woher soll ein Bio- / Religions- / Deutsch- / Englisch- / Kunst- / Sport- / Denkdirwasaus-Lehrer das denn wissen? Ein Physiklehrer könnte da allein drauf kommen. Aber ich finde es auch recht… weltfremd, zu denken, daß Lehrer sich auch mit allem auskennen. Das ist nicht ein Beruf, das ist eine Berufsgruppe

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Das ist richtig, aber erklär das mal der breiten Masse.

Da kommt ein „Elektromobilitätsbeauftragter“ der hiesigen Stadtwerke und „berät“ einen Kunden, der sich einen e-UP als Kurierfahrzeug angeschafft hat. Am Ende stellt der „Fachmann“ fest, dass es am sinnvollsten sei, wenn mein Kunde sich von meiner Firma zu beiden Mitarbeiterparkplätzen jeweils eine 5 x 25mm² legen lassen soll, um dort zukünftig je drei 22kW-Säulen (Doppellader, entweder ein PKW mit 22kW oder zwei mit je 11kW) laden zu können - damit in Zukunft zwölf Mitarbeiter dort gleichzeitig mit 11kW laden können.

Massiver Bullshit. Die Mitarbeiter arbeiten dort acht Stunden. Die meisten haben eine Anfahrt von weit unter 30km. Wenn ich dort für jedes Pendlerauto eine Schukosteckdose plane, dann kann jeder in acht Stunden etwa 18kWh laden. Genug für 100km im Sauerland mit Heizung oder Klimaanlage.

Es sind die selben Stadtwerke. die im Stadtgebiet die „Elektromobilität massiv fördern“, indem sie Langsam-Ladesäulen aufstellt, die nur mit eigenem Elektromobilitätsarif benutzbar sind. Ein Tarif, der 49ct/kWh kostet, zuzüglich Grundgebühr für den Zugang. Zwei dieser Langsamlader blockieren seit einem Jahr zwei Parkplätze gegenüber meiner Stammapotheke. Ich fragte mal den Inhaber, wie oft dort eigentlich Fahrzeuge stehen und laden (also nicht falsch parken) würden.
„Ich habe da noch nie ein Fahrzeug laden gesehen.“

Meine Theorie:
Wer keinen Stellplatz hat, an dem er sein Auto regelmäßig laden kann, wird sich kein E-Auto kaufen.
Wer mindestens eine Schuko-Steckdose am Stellplatz hat, kann in zwölf Stunden Standzeit genug für 150km Pendelstrecke tanken.
Wer ein E-Auto als einzigen PKW einsetzen will und über keinen außergewöhnlich langen Arbeitsweg verfügt, den das Fahrzeug täglich fahren können muss, benötigt keine Ladesäulen mit Wechselstrom-Oma-Ladung in den Städten zum Wucherpreis, sondern für die wenigen Fernfahrten Hochleistungssäulen an Autobahnen und Landstraßen zum fairen Tarif.

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Und auf Grund dieser Bullshit-Beratung lehnen so viele Menschen E-Autos generell ab „Wo soll denn der Strom herkommen, wenn alle ihre Autos laden wollen?!“ Dass sehr viele ihr Auto entweder nur einmal pro Woche (bei sehr großen Akkus) oder mit sehr wenig Leistung über lange Zeit (auf Arbeit, zu Hause, beim Einkaufen) laden werden, geht dann nicht in Rübe.

40 Millionen Autos, die alle 22 kW den ganzen Tag ziehen - da brauchst Du alle 20 km ein kleines Atomkraftwerk …

Viele dieser sinnlosen und fachkenntnisfreien Diskussionen durfte ich mir im Zuge des Vorhabens der Gigafactory von Tesla anhören, die „bei mir um die Ecke“ gebaut wird.

Das deckt sich mit meiner Beobachtung in Berlin. Der Strom an der Straße ist obszön teuer und die Tarife sind äußerst unübersichtlich.

Zudem bin ich der Überzeugung, dass man sein Fahrverhalten in den Autokauf einberechnen muss. Als typischer Kurzstreckenfahrer wäre für mich ein Auto wie der VW ID3, BMWi3 ideal, die nur einen kleinen Akku haben und 100 km weit kommen. Für Fahrten zu meinen Verwandten (etwa 400 km pro Richtung) würde ich dann ein Auto mit großer Reichweite mieten. Ich hielte es für unsinnig, 12 Monate im Jahr eine Tonne Akku mit mir herum zu fahren, nur um 6 mal im Jahr 400 km am Stick fahren zu können. Aber auch dieses neue Denkmuster passt bei vielen Menschen noch nicht in die alten Gewohnheiten.

Grüße

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Egal was die Zukunft sonst so bringt:

  • über dieses Kabel kannst du mit 22kW laden (beachte, dass sich auf Grund der Gesamtlänge zwischen Zähler und Wallbox ein größerer Querschnitt ergeben könnte)
  • bei einem Verbrauch irgendwo im Bereich von 15kWh/100km wird das immer für ca. 150km Reichweite pro Ladestunde reichen

Wann braucht man zu Hause mehr Ladeleistung?

Du Armer, dann hast du ja auch bald kein Trinkwasser mehr. *Achtung Ironie!*

Ja, und der GANZE Wald ist weg. Und wie nennt es der arrogante Revierförster? „Kiefernplantage, reif zur Ernte.“

Dito :wink:

Hallo,
gehen wir mal un-konventionell ueber die Zeit ran.
Es gibt die Ladezeit und die Fahrzeit. Die Ladezeit ist nachts also auch Schlafzeit.
Die Wallbox liefert 11kW ins Auto, der Verbrauch sind hoch angesetzte 25 kWh/100km, die Fahrgeschwindigkeit 50 km/h also freie Landstrasse mit Doerfern. Wer schneller faehrt, hat am Tag mehr Zeit zum Laden.
10 h laden, 11kW, 110 kWh im Auto, 25 Verbrauch sind 440 km Fahrstrecke, dauert bei 50km/h 9 h Fahrzeit.
100h laden an 11kW 4.400 km in 88h
1.000h laden 44.000 km mit 880 h Fahrtdauer.
4.650 h laden 205.000 km mit 4100 h Fahrtdauer, dann ist das Jahr komplett ausgefuellt mit Laden und Fahren, dabei immer noch beim Laden 2.900 h Schlaf im Jahr mit je 8 h Nacht.
Faehrt jemand mehr als 200.000 km in einem Jahr muss er schneller laden als mit 11 kW zuhause.

Ich finde diesen Ansatz absolut nutzlos.

Ein völlig absurdes Ergebnis.

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Über den Berg ist es kürzer als zu Fuß.
Nachts ist es kälter als draußen.

Welches Elektroauto hat einen Verbrauch von 25?

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