Ich habe schon überall gesucht aber komme nicht weiter und hoffe hier ist ein schlauer Mensch der mir helfen kann.
Auf welcher Strecke fährt der Original-Starlightexpress, von dem das Musical handelt?
Und wo kann ich Tickets für ihm kaufen (nicht dem Musical)?
Magic carpets made of steel
Servus,
„den“ Starlight-Express gibt es nicht - das Musical ist eine sogenannte Fiktion.
Die Vorbilder dafür sind die Langstrecken-Reisezüge Nordamerikas. Die Bahngesellschaften in den USA haben den Personenverkehr fast vollständig aufgegeben - dieser wird heute von der staatlichen Bahngesellschaft Amtrak in einigen kläglichen Resten betrieben: Auf dem heruntergewirtschafteten Netz sind die Reisezüge heute im Vergleich zu ihrer großen Zeit um 1955 extrem langsam, und es gibt nur noch im Nordosten und an der Westküste Linien und Netze, die eine nicht bloß museale Bedeutung haben und auf denen mehr als ein Zugpaar am Tag verkehrt. Obwohl die Fernzüge der Amtrak heute fast nur noch touristische Funktion haben, wird darauf bei der Gestaltung der Fahrpläne keine Rücksicht genommen, und landschaftlich bedeutende Abschnitte werden bei Nacht durchfahren.
Wenn man nordamerikanische Fernreisezüge „at their best“ erleben will, muss man heute nach Kanada gehen - der „Rocky Mountaineer“ Vancouver-Banff, -Calgary, -Jasper, -Whistler bietet ungefähr das, was dem „Starlight Express“ als Vorbild gedient hat, auch wenn er auch ausschließlich touristisch orientiert ist. Die Parks, die die Strecke Vancouver-Banff bedienen, sind dabei übrigens wie im Starlight Express in den Farben der Stars & Stripes lackiert, obwohl sie in Kanada unterwegs sind.
Zum Thema „US-Bahnen und Musik“ noch was: „Starlight Express“ ist ungefähr vierzig Jahre zu spät dran - den Abschied vom Eisenbahnzeitalter hat bereits 1971 Steve Goodman mit dem Song „City of New Orleans“ verfasst, der Song handelt von einer Fahrt im gleichnamigen Schnellzug - zynischerweise gibt es bei der Amtrak, die die kläglichen Reste des Personenverkehrs auf US-Bahnen verwaltet, wieder einen Reisezug „City of New Orleans“, der allerdings außer der Strecke wenig mit dem Original gemein hat. Hier eine sehr schöne Interpretation von Arlo Guthrie mit ein paar hübschen Bilderchen von Eisenbahnen, unter anderem in den USA.
Schöne Grüße
Dä Blumepeder
Union Pacific in steam
- da in „Starlight Express“ der Übergang von Dampf- zu Dieseltraktion ein Thema ist, noch was zu Dampftraktion in den USA: Das hat abgesehen von kleinen Zubringerbähnlein nichts mit den Spielzeuglokomotivchen gemeinsam, die heute zum Promoten des Musicals irgendwo aufgestellt werden.
In Cheyenne waren die bis heute größten und leistungsfähigsten (wenn auch technisch primitiven) Dampflokomotiven des Eisenbahnzeitalters beheimatet, die Union Pacific Baureihe 40 „Big Boy“, und ihre kleinen Schwestern für den Reisezugverkehr Baureihe 39.
Ein „Big Boy“, die 4014, soll für den Einsatz im Museumsverkehr betriebsfähig restauriert werden - wenn Du magst, kannst Du wahrscheinlich in ein paar Jahren mit ihm fahren. Von der etwas leichteren Baureihe 39 ist die 3985 im Einsatz vor Museumszügen.
Dampftraktion in den USA ist allerdings beim Mitfahren eher enttäuschend, weil auf Strecken, die nicht ausschließlich dem Museumsverkehr dienen (wie z.B. das Bimmelbähnchen Silverton&Durango und die sehenswerte Strasburg Rrd) die Dampflok bloß zum Rauch machen, Läuten und Hornblasen vorne dran hängt und dahinter immer ein paar Dieseleinheiten hängen.
„Breath of steam“ in den USA kann man auf älteren Aufnahmen z.B. hier bewundern - Big Boys am Sherman hill waren das Mächtigste, was das Dampfzeitalter auf Schienen zu bieten hatte.
Schöne Grüße
Dä Blumepeder
falsch!
Servus,
„den“ Starlight-Express gibt es nicht - das Musical ist eine
sogenannte Fiktion.
Moin
das stimmt doch gar nicht: Der Starlight-Express fährt zwischen Villariba und Villabacho…
also wenigstens in der Feiersaison…
http://www.starlight-schedule/villariba-villabacho.org
Gruß
Hummel
FEVE Carancos
Té, kannste mal sehen -
und ich war ganz sicher, Villa Riba und Villa Baxu wären von der Station Carancos drei oder vier Kilometer weg, hätten keine eigenen Haltestellen und würden nur bei schwerem Hochwasser von Ultra Ferries angefahren.
Schöne Grüße
Dä Blumepeder
The name „Starlight Express“ was taken from a late 1950s-early 1960s British railway service which ran overnight between Glasgow and London. In the days of fixed and regulated fares it unusually offered special cheap prices, and was only run at weekends and holiday times. It only lasted for a few years. For a number of reasons, its special routing and its use of locomotives unusual on part of the route, normally two steam locomotives at a time when these were disappearing from main line service, it regularly featured in the news and photograph pages of contemporary railway enthusiast magazines, which Awdry, Stilgoe and others would have read in their younger years. – Others claim that the name „Starlight Express“ was taken from Edward Elgar’s piece of music by the same name
Hallo Libero,
jetzt bin ich aber baff - vor allem frage ich mich, wie sich Caboose nach UK verirrt hat: Diese Form von Dienstwagen gibt es bloß in Nordamerika.
Auch das Design der Hauptfiguren Rusty, Greaseball und Electra passt genau zu den entsprechenden Maschinen in den Vereinigten Staaten: Dampflokomotiven wurden bei allen Bahnen in UK und bei British Rail bis zur Ausmusterung sorgsam gewartet, zunehmende Verwahrlosung bis zum Z-Stellen gab es bloß in anderen Ländern Europas (u.a. in D) und in den USA, und die Diesel- und E-Loks traten bei den englischen Bahngesellschaften und vor allem bei British Rail in der Lackierung von Anfang an sehr zurückhaltend auf - ganz anders als die in Starlight Express dargestellten. Große Mittellaternen wie auf Greaseballs Gürtel gab es in Europa auf normalspurigen Hauptbahnen nur in Russland - dort ist allerdings die obere der drei Lampen im üblichen europäischen Spitzensignal größer.
Nun, aber Tante Wiki wird schon wissen, warum ausgerechnet ein britischer Zug für die Darstellung amerikanischer Lokomotiven und Eisenbahnen Vorbild war.
Schöne Grüße
Dä Blumepeder
Nun, aber Tante Wiki wird schon wissen, warum ausgerechnet ein
britischer Zug für die Darstellung amerikanischer Lokomotiven
und Eisenbahnen Vorbild war.
Warum heissen manche „Paris“ oder „Verona“?
Müssen die sich jetzt als Eiffelturm oder Arena verkleiden?
Nebenbei, sowohl Text, als auch Musik stammen von Engländern!
Ciao
Servus,
dieser Gedankengang:
Warum heissen manche „Paris“ oder „Verona“?
Müssen die sich jetzt als Eiffelturm oder Arena verkleiden?
falls Du in einer schwungvollen Girlande von Quasianalogen von Caboose sprichst: Caboose heißt nicht nur so, er stellt ganz schlicht einen caboose dar. Englische brake vans und guardian’s vans sehen anders aus als amerikanische cabooses - so kompliziert ist das nicht.
Nebenbei, sowohl Text, als auch Musik stammen von Engländern!
In der Tat, in der Tat. Da bekanntlich die weiteste Entfernung, die Andrew Lloyd Webber ab London zurückgelegt hat, ein Besuch in Swindon war, wo es ihm aber nicht gefallen hat, bleibt sein gesamtes Werk strikt auf Motive aus England beschränkt. Das dürfte auch ein Grund dafür sein, weshalb es außerhalb Englands so wenig bekannt wurde.
Besonders deutlich wird das in „Joseph and his amazing technicolor dreamcoat“, wo sämtliche Songs Persiflagen zu ausschließlich englischer Popmusik sind.
Unterm Strich wird eindeutig klar, dass „Starlight Express“ sich nur auf Maschinen, Wagen und Züge der LNER beziehen kann - daher auch die Hauptrolle von Sir Nigel Gresley in dem Musical.
Schöne Grüße
Dä Blumepeder
Hallo
Nun, aber Tante Wiki wird schon wissen, warum ausgerechnet ein
britischer Zug für die Darstellung amerikanischer Lokomotiven
und Eisenbahnen Vorbild war.
Nur mal so geraten, weil die Story von britischen Kindereisenbahngeschichten inspiriert wurde?
Grüße,
.L
Nur zu Deiner Orientierung!
Webber ist der Komponist.
Die Texte stammen von Stilgoe und Black.
Nebenbei, beide auch Engländer!
Ciao und adieu
Hallo Lutz,
nun, „The Little Engine That Could“ von Watty Piper alias Arnold Munk ist ungefähr so britisch wie Abraham Lincoln.
Interessant übrigens in der „Little Engine“ die Bedeutung der Strecke, die über einen Hügel führt - nicht zufällig war Cheyenne die letzte Heimat der „Big Boys“ - es dauerte eine Weile, bis dieselelektrische Maschinen zur Verfügung standen, deren Reibungsgewicht ausreichend war, um 4.000 Tonnen über den Sherman hill zu kriegen. Ähnliches ist übrigens in D mit den Erzzügen Emden-Rheine gewesen, die noch von BR 44 gezogen wurden, als diese planmäßig bereits hätten Z-gestellt sein müssen, weil es zwar Dieselmaschinen mit vergleichbarer Leistung gab, aber keine, die ihre Kraft so auf die Schiene brachte, dass sie den „Langen Heinrich“ überhaupt vom Fleck hätte bringen können.
Schöne Grüße
Dä Blumepeder