Hallo Ipanema,
inzwischen sind schon wieder drei Wochen vergangen, und ich möchte einen kleinen Zwischenbericht abgeben. Ich wundere mich sehr, dass C.Punkt sich noch nicht gemeldet hat, weil er mich bisher nach jedem meiner Posts über Bitcoin niedergemacht und als ahnungslosen Trottel hingestellt hat. Auch ansonsten scheint niemand mehr eine Meinung zu Bitcoin zu haben. Sehr seltsam?
Die Gewinne bei Ethereum habe ich natürlich nicht realisiert, weil ich dachte, dass ich mir von dem Gewinn in wenigen Tagen ein neues Auto bestellen könnte. Aber leider hat es bei Ethereum einen „Betriebsunfall“ gegeben, und ein schlauer User hat eine Lücke im Code ausgenutzt und sich 50 Millionen Dollar überwiesen. Das ist natürlich ein schwerer Schlag, und statt weiterer Kurssteigerungen ist der Wert um etwa 30 % eingebrochen. Bei Ethereum wird jetzt fieberhaft daran gearbeitet, solche Vorfälle für die Zukunft auszuschließen, und ich muss wohl vorerst mit dem alten Auto weiterfahren. Naja, so wirklich alt ist es ja eigentlich gar nicht.
Die weltweite Verbreitung des Bitcoin und anderer Kryptowährungen nimmt angesichts des unsicheren ökonomischen Umfelds derweil ungebremst seinen Lauf und ist auf dem besten Weg, das Gold als Reservewährung von seiner Spitze zu verdrängen. Der Preis konnte nach dem Brexit-Votum prozentual stärker zulegen als das unhandliche Gold. Unsere Währungshüter haben längst jede makroökonomische Seriosität aufgegeben und kaufen jetzt schon Unternehmensanleihen, nachdem der Ankauf von Staatsanleihen keine Wirkung gezeigt hat. In Amerika, Japan, China, Russland und allen anderen Industrienationen sieht die Situation nicht viel besser aus. Angesichts der Schuldenstände ist nur noch eine hoch riskante, maximal expansive Notenbankpolitik möglich. Weltweit wird Geld gedruckt ohne Ende und ohne den entsprechenden Gegenwert zu schaffen. Damit wird das Vertrauen in staatliche Währungen schleichend untergraben, während sich der Bitcoin als vertrauenswürdige Alternative erweist. In Argentinien, Venezuela und anderen südamerikanischen Ländern, die mit extrem hohen Inflationsraten und staatlich verordneten Kapitalverkehrskontrollen zu kämpfen haben, wird der Import lebenswichtiger Güter zunehmend durch Bitcoin sichergestellt. In früheren Krisenzeiten mussten Zigaretten und Schnaps als Schwarzmarktwährung herhalten, heute kann das Leben der Bevölkerung durch eine kleine Bitcoin-App auf dem Handy das Überleben ermöglichen.
Trotz glänzender Zukunftsaussichten hat das Beispiel Ethereum gezeigt, wie riskant es ist, auf einzelne Werte zu setzen. Wenn von 10 Werten, die ein Kurspotential von 100 oder 1000 % aufweisen, einer die Erwartungen nicht erfüllt, kann man davon ausgehen, dass die 9 anderen das mehr als wettmachen. So ist das auch bei mir gelaufen. Bei Waves hat sich mein Einstiegspreis bis heute „nur“ verdoppelt. Ich hatte mir viel mehr versprochen. Doch das Konzept halte ich nach wie vor für revolutionär und deshalb habe ich mein Engagement nochmal kräftig aufgestockt. Der Erwartungshorizont sollte etwa 1 Jahr betragen, und ich bin jetzt mit ungefähr 0,03 % an Waves beteiligt. Die Anteile werden bisher nur an einer einzigen Börse (Bittrex) gehandelt, doch in den nächsten Tagen werden weitere in Amerika und China dazu kommen. Der Testbetrieb läuft planmäßig, und bis Ende Juli wird der Handel in Euro, US-Dollar, Chinesische Yuan und Bitcoin für die Allgemeinheit freigegeben. Da sämtliche KYC/AML-Richtlinien (Know Your Customer/Anti Money Laundering) eingehalten werden, kann in allen Ländern mit einer gesetzlichen Akzeptanz gerechnet werden. Das bedeutet dann natürlich auch, dass sich alle Kunden, die eine Fiat-Währung wie Euro, Dollar oder Yen ein- oder auszahlen wollen, einer Legitimationsprüfung wie beim Eröffnen eines normalen Bankkontos unterziehen müssen. Solange nur Kryptowährungen gehandelt werden, ist die Prüfung (noch) nicht nötig. Auch wenn die Börsengebühren, die bei Waves erhoben werden, minimal sind, erwarte ich für meine Investition, dass ich in etwa zwei Jahren für meinen Anteil jeden Monat mehr Börsengebühren einnehmen werde als mich die ganze Investition gekostet hat.