Statik - Dachlast mit Photovoltaik?

Hallo,
ich habe eine Frage zu der Statik meines Hause bezüglich einer Photovoltaik - Anlage. Ich habe mir vor einigen Wochen eine PV Anlage aufs Dach schrauben lassen! Naja, leider habe ich den Ausführungen des Fachberaters Glauben geschenkt, welcher meinte, dass mein Dach die LAst ohne Probleme tragen könnte - und habe dementsprechend auch keine Statikberechnung machen lassen.
Aber in den letzten Tagen habe ich mir mal Gedanken über Schneelast und PV gemacht bin jetzt am überlegen, ob ich es nicht nochmal durchrechnen lassen- nur um auf der sicheren Seite zu sein.

Das Haus ist ein EFH Baujahr 1997 und wir sind hier in Schneelaszone 2. Meine Module wiegen so um die 15 kg und ich rechne mal großzügig mit 1000k mehr auf ein 70m2 Dach. Was meinen Sie, sollte ich mir da wirklich Gedanken machen, oder ist meine Sorge übertrieben. Ich verstehe natürlich,dass eine Ferndiagnose immer schwierig ist und versteh Ihre Antwort natürlich „unter Vorbehalt“.

Mir wäre es nur wichtig zu wissen, ob ein Haus aus dem Jahr 1997, welches in einem gutem Zustand ist, dieses zustsätzliche Gewicht vertragen kann!

ich bedanke mich im voraus und verbleibe mit freundlichen Grüßen

Hallo Sagogreen,

Danke für Deine Anfrage. Ich denke Du musst Dir im Bezug auf das Mehrgewicht Deiner Solarmodule keine Gedanken machen.
Zum besseren Verständnis ein paar Grundlegende statische Zusammenhänge.
Die von Dir überschlägig ermittelte Mehrlast von ca. 1000 kg verteilt sich auf die Dachfläche.
Zur Bauausführungszeit Deines Hauses gab es hinreichend, rein rechnerisch, genug statische Sicherheit. Allein die Dacheindeckung mit überschlägig 55 kg/m². Schneelastzone II mit ca.75 kg/m², zuzüglich Reperaturlasten von 100 kg /m².Hinzu kommen noch eingerechnete Windlasten. Dein Dach wurde also mit einer Last von ca. 240kg / m² gerechnet. Dementsprechend wurde Sparrenabstand und Querschnitt dimensioniert. Um Dein Dach dennoch nachrechnen zu lassen. Müsstest Du folgende Angaben haben:
Dachneigung,Sparrenabstand,Sparrenquerschnitt,Pfettenabstand, Dachstielabstände und deren Querschnitt, sowie das Material der Dacheindeckung.Weiterführend ist die Grundlegende Bauweise Deines Dachstuhles von Bedeutung
(Sparrendach, Pfettendach,…).Ich hoffe ich konnte Dir ein wenig weiter helfen und Deine Sorge bezüglich Tragfähigkeit Deines Dachstuhles mindern.
LG Andreas

Hallo,

fragen Sie einen örtlichen Statiker um Rat. Wenn Sie eine statische Berechnung des Daches haben oder beim Bauamt hinterlegt ist, wäre das sehr hilfreich.

Per eMail lässt sich die Frage nicht beantworten.
mfG
Stephan Uhrig

Moin sagogreen,

Ihre Angaben sind ein wenig mager.
Schneelastzone 2, aber in welcher Höhe über NN befindet sich Ihr Haus. Wie groß ist die Dachneigung, um welche Dachkonstruktion handelt es sich?

15 kg pro Element: Wie groß sind die Elemente.
Sind mit 1000k 1000 kg auf 70 m² Dachfläche gemeint?
Ist dies auf die Projektion der Dachfläche bezogen oder auf die schräge Dachfläche berechnet.

Handelt es sich um eine hölzerne Dachkonstruktion? Ist diese noch zugänglich, so dass ggf. Verstärkungen bei den Verbindungen vorgenommen werden könnten?

PV-Anlagen arbeiten nicht, wenn sie schneebedeckt sind. Sie sollten also besser in eine Schneeräumanlage investieren, als Geld für eine Nachrechnung der Statik auszugeben.

Im Übrigen sollten Sie den Berater in die Haftung nehmen.

Mit freundlichen Grüßen, Horst.

Hallo …,

natürlich ist die zusätzliche last von 0,15 KN/m² zusätzlich anzusetzen.
Wenn die Anlage montiert, und das Dachgeschoß ausgebaut ist, sollten nachträgliche Verstärkungen problematisch sein.

Aber wie steil ist dann das Dach? ist denn mit schneller abrutschendem Schnee zuz rechnen oder sind die latten so ungünstig platziert, dass sich noch der Schnee verfangen kann?

Am besten den SDtatiker fragen, der 1997 das Dach berechnet hat, dieser (aber auch jeder andere der die Unterlagen einsehen kann)kann am ehesten sagen, welche lastreserven noch vorhanden sind.

Die Schneelasten haben sich seit 1997 ohnehin erhöht, da es nach der DIN 1055 jetzt mehr schneit. :smile:)

mfg

J. Hartleib

Hallo,
riesen Dank erstmal! Immerhin wurde mir meine schlimmste Befrüchtung erstmal genommen. Da ich selber das Haus vor zwei Jahren gekauft habe, werde ich mal bei dem Statiker nachfragen, der damals die Hütte durchgerechnet hat!

Aber soweit ich weiß,
habe ich also ein Satteldach mit 45° ohne Schneefang auf der PV Seite -damit der Schnee abrutschen kann (in den Garten - kein Problem!)
Die Sparrenabstand soll,soweit ich mich erinnere, 66 cm sein. Das wäre wohl ein unübliches Mass und die Jungs vom Aufbau waren wohl auch ein bißchen am fluchen!

Also ich bedanke mich nochmal für den Rat und werde mal ein bißchen rumtelefonieren!^^

Danke

Hallo sagogreen

mit der Ferndiagnose haben Sie recht.
Folgendes kann ich Ihnen schreiben:
In Abhängigkeit der Dachneigung kann/ wird die Schneelast abgemindert (bis 30° volle Schneelast ab 70 keine Schneelast, dazwischen linear).
Bis 400m über NN wurden 1997 in Schneezone II 75 kg/m² angesetzt.
Wie groß die Reserven in ihrem Fall sind kann man nur mit mehr Informationen (Dachform, statisches System des Daches, vorhandenen Holzquerschnitten, …) abschätzen.
mein Rat:
Nehmen Sie alle Ihre vorhandenen Unterlagen zum Haus in die Hand und wenden Sie sich an eine Statiker oder Tragwerksplaner. Grundsätzlich würde ich von einem für Sie positiven „Ergebnis“ ausgehen. Aber wie gesagt:
Ohne genaue Untersuchung keine belastbare Einschätzung oder Berechnung.

MfG

Gern geschehen.
Melde Dich wenn Hilfe erforderlich ist.

LG Andreas