Statische Berechnung - Wie lang muss mein Standfuß sein?

Hallo zusammen,

ich benötige eine Konstruktion, einen Ständer. Aus Platzgründen kann ich nicht, wie bei einem Kran z.B. mit einem Gegengewicht arbeiten, sondern brauche einen Fuß, damit nichts umfällt. Weil ich es mit Worten nicht gut erklären kann, habe ich mich an einer Zeichnung versucht. Meine Frage ist, wie lang muss der Fuß sein, damit mein vertikaler Balken, mit der Gewichtsbelastung an einer Seite, nicht umfällt. Ich habe leider keine Ahnung wie ich das Berechnen kann. Meine Schätzung aus dem Bauchgefühl: mindestens 40cm?
Wer kann mir da etwas fundierter weiterhelfen?
Meine Zeichnung: http://up.picr.de/22247403im.jpg

Vielen Dank und beste Grüße!

Hi Stanly,
wenn keine weiteren Einflüsse hinzu kommen, bist Du mit 40 cm schon auf der sicheren Seite, denn das Eigengewicht der Konstruktion wirkt stabilisierend.
Bei zu erwartenden Störungen - insbesondere seitlich wirkende Kräfte - wird es komplizierter --> https://de.wikipedia.org/wiki/Kippsicherheit
Gegebenenfalls musst Du verschiedene mögliche Kippkanten betrachten.
Wenn Du dazu konkrete Fragen hast, hilft man Dir sicher weiterhin.
Viel Erfolg
Thomas

Hi,

nachdem ich für die Last symbolisch mehrere Pfeile sehe, gehe ich von einer Flächenlast aus. D.h., daß der sich der Schwerpunkt der Flächenlast 200 mm vom Einspannpunkt des Kragträgers befindet. Wenn man die Konstruktion als masselos und die Ecken als biegesteif betrachtet, so reicht als Stützweite am Boden auch 200 mm aus.
Wenn man jetzt das ganze mit Masse betrachtet, so hast Du mit dem doch recht massiven, vertikalen Träger noch ein wenig Sicherheit gewonnen. Das gilt aber als reine statische Betrachtung.

Als Anmerkung. Der vertikale Träger ist falsch angeordnet. In der Aufsicht sollte dieser um 90° gedreht sein -> maximales Widerstandsmoment.

Gegenfrage. Warum so eine massive Konstruktion?

Gruß vom Raben

Hallo Stanley

Deine Skizze hat schon etwas Skurriles.
Aber abgesehen davon, dass der Last-Träger eventuell die Last nicht hält und angenommen die Last sei eine Punktlast am Ende des Trägers, wird das funktionieren, wenn die Füße gleich lang zum Last Träger sind.
Wenn die Last sich auf den ganzen Träger verteilt, wie angezeichnet, reicht es immer; bei Belastung des Endpunktes darf keine dynamische Komponente (Schaukeln) hinzukommen.
Wenn du da Unsicherheiten hast, verlängerst du den Fußbalken um 50%.

Gutes Gelingen
W.

Ja, die Angaben lassen noch eine Menge Spekulationen zu.
Ich tippe ´mal auf Holz und bin von einer verschieblichen Punktlast ausgegangen.
Eine Flächenlast an einer Stange kann man darstellen, ist aber wohl eher eine Ausnahme.
Wo der Rabe den Querschnitt des Pfostens im Grundriss sehen kann, tappe ich im Dunklen.
Falls der UP Leute mit einem Möbelstück verblüffen will, wäre auch eine massive Stahlkonstruktion sinnvoll - oder man lässt die Ausleger ganz weg und dübelt den Querbalken unsichtbar auf den Fußboden.
Bin gespannt auf die Auflösung :wink:

P. S.: Und ich hoffe, dass man bald wieder eine vernünftige Darstellung des Forums herbeiführt :expressionless: |

Hi,

„Wo der Rabe den Querschnitt des Pfostens im Grundriss sehen kann, tappe ich im Dunklen.“

Dann sehe Dir mal die Skizze an -> Profil 7cm x 10cm

Nur so weit.

Gruß vom Raben

Hallo Rabe,

jetzt habe ich die 10 cm auch gefunden, danke.

Einen schönen Tag

Thomas

Danke für eure Antworten!
Um meine „Zeichnung“ zu erklären:

  1. Ich war unterwegs und hatte nichtmal ein Geodreieck zur Hand
  2. joar…
  3. Ich kann gar nicht technisch zeichnen, vor allem nicht dreidimensional :smile:

Ich bin nun wieder daheim und kann euch ein Foto zeigen wie es im Moment aussieht (Link 1). Der Ständer ist derzeit aus Gußeisen und wirkt z.T. als Gegengewicht. Das Rad soll aber näher an die Wand, daher möchte ich die Stützkonstruktion aus Holz. Andere haben dazu verschiedene Konstruktionen (Link 2+3). Ohne Ahnung von Statik zu haben (die Ausführungen bei Wikipedia zur Kippsicherheit kann ich z.B. nicht praktisch/rechnerisch umsetzen), ist das für mich allerdings bis jetzt eine rein ästhetische Angelegenheit.
Link 1: Meine derzeitige, provisorische Lösung
Link 2: Lösung 1
Link 3: Lösung 2

Wer sich noch fragt, was das Ganze ist: Ein Laufrad für meine Kater (Cat Wheel) und es wird auch sehr fleißig genützt :slight_smile:

Hallo Stanly

Wie so oft wäre eine kurze Erklärung der Verwendung viel besser als das ganze Herum Geeiere mit „Gegengewichten“ usw.
Auch am Vorbild gibt es keine Gegengewichte, sonder nur eine Standflächen Verbreiterung nach hinten, die sehr sinnvoll ist, weil es keine gleichmäßige Drehung sein wird.
Halte dich beim Bau nahe an das Vorbild, du kannst dabei nur gewinnen.
Ein Tip:
Wenn du im Aufstellbereich eine stabile Wand hast, kannst du eine Platte mit dem Drehlager an der Wand andübeln.

Gruß
W.

Danke. Das „Vorbild“ ist ja meine eigene Konstruktion. Der Gußeiserne Fuß ist so schwer, dass er m.E. durch die Verlängerung der Standfläche nach hinten auch als Gegengewicht dient. Ein richtiges Vorbild gibt es nicht, da es jeder anders realisiert. Nichtsdestoweniger habe ich nun eine Idee für den Standfuß bekommen und werde es am Wochenende umsetzen. Außerdem speichere ich mir mal ab, dass eine Berechnung für dieses Problem nicht so einfach ist, wie ich anfangs dachte.

Viele Grüße
Stanly

Hi,

eine Katze im Hamsterrad - wirklich veblüffend.

Mache es so wie Wilhelm schrieb. Dübel das Drehlager mit einer Platte an die Wand.
Kannst ja noch einen Dynamo einbauen - die Katze hat Spaß und erzeugt auch noch Strom :wink:

Mit Berechnung hat das eigentlich wenig zu tun. Ist geometrisch lösbar. Eine Struktur steht stabil, wenn der Kraftangriffspunkt nicht über dem Auflagepunkt hinauswandert. Stelle Dir einen Galgen mit einem Delinquenten vor. Wäre der vertikale Stab nicht in der Erde (Gegenmoment) würde dieser umkippen. Lösbar ist dies, wenn am unteren Ende ein gleich langer horizontaler Stab angebracht wird. Bei einer solch minimalen Lösung darf der Delinquent natürlich nicht zappeln - hmmm, ist das Beispiel noch korrekt :smile:

Gruß vom Raben

Ob du es glaubst oder nicht: Tacho und Dynamo sind schon eingeplant :wink:

Hi,

wenn es mehr solcher Katzen gäbe, wären wir dem Klimaziel sehr viel weiter.

Ich hatte mit meinen Katzen schon viel erlebt - Apportieren, auf das Menschenklo gehen (Abziehen war leider nicht), das Grundstück so zu verteidigen sodaß Hunde wie Labradore usw. winselnd wegliefen und sich Kämpfe mit überwinternden Hornissenköniginnen im Dachstuhl lieferten. Meistens hat die Hornisse gesiegt - aber nicht immer, was ich sehr bedauerte.

Aber so etwas habe ich noch nie gesehen oder gehört.

Gruß vom Raben

Der neue Unterbau ist jetzt schon seit ein paar Wochen fertig. Er ist soweit auch stabil. Allerdings reicht eine Abstützung nach rechts und links nicht aus. Durch die Schwingungen bekommt die Konstruktion auch eine ganz schön starke Bewegung nach vorne und hinten. Das würde ich beim nächsten Mal anders lösen und so ist es nun ein bisschen unschön geworden, weil ich nachträglich Winkel anbringen musste.
Nichtsdestoweniger ist es nun stabil und der Tacho ist dran :smiley: Der Kater war inzwischen über 2h aktiv am Laufen und hat fast 9km zurückgelegt :smile: