bei wissenschaftlichen Studien wird oft eine Effektstärke angegeben.
Habe gelesen, dass 0,4 ein mittlerer Effekt ist.
Mir ist aber nicht ganz klar, wie die Werte zu interpretieren sind:
Gar kein Effekt enspräche einer Effektstärke von 0,0?
Sind Effektstärken größer als 1 denkbar, oder ist 1 das Maximum?
Kann man mit kurzen Worten erklären, wie Effektstärke berechnet wird?
Die zugrunde liegenden Formeln, die bei Wikipedia angegeben werden, habe ich leider nicht verstanden…
Es gibt sehr viele unterschiedliche Arten die Effektstärke zu rechnen. Wenn du dir Wikipedia ohnedies angesehen hast, wirst du schon gesehen haben, dass hier so an die zehn Berechnungsarten angegeben sind. Bei den meisten dieser Arten ist 1 das theoretisch erreichbare Maximum - das muss aber nicht so sein. In manchen der Fälle würde beispielsweise die Steigerung des gemessenenen Wertes auf das vierfache des Ausgangswertes auch einen Effekt von 3 erbeben.
Effeksträrken berechnen sich meist als mean/SD. Abweichungen kommen aber je nach Fragestellung vor, z.B. für die Differenz als
(mean_1 - mean_2) / (SD1)
anstatt
(mean_1 - mean_2) / (SD[1-2])
eine allgemeine Definition gibt es also nicht. dennoch bieten die Effektstärken als auf die Varianz normierte Effekte einen Vergleichsmöglichkeit zwischen völlig verschiedenen Versuchen.
0.4 ist tatsächlich nicht besonders viel, aber durch die verschiedenen möglichen Definitionen gibt es keine Beschränkung (oftmals auch nicht nach unten). von daher ist es wichtig zu wissen welche Effektstärke berechnet wurde.
ist mit effektstärke die korrelation gemeint, so klassifiziert man diese nach Cohen als schwach ab r = .10, mittel ab r = .30 mittel und groß ab r = .50. bei korrelationen ist 1 das maximum.
ist mit effektstärke das differenzmaß gemeint (vgl antwort von jpl) so liegen die drei schwellen bei 0,20 , 0,50 und 0,80. eine beschränkung gibt es hier nicht.