Statistik & Produktionsplanung

Hallo zusammen!Ich wende mich hier heute hauptsächlich an die „Statistiker“Ich habe folgendes Problem/Potential.Ich bin in einem kleinen mittelständischen Unternehmen beschäftigt. In einem Produktionsbetrieb welcher Montagearbeiten durchführt und Bauteile fürs Transportgewerbe herstellt.Zurzeit stellen wir 62 Einheiten pro Tag her. Diese Produktionsmenge kann schwanken zwischen ~ 40 und 80 Einheiten pro Tag, je nach Auftragslage. Die zu produzierenden Mengen werden alle 3 Monate überprüft und ggf. der Auftragslage angepasst.Diese 62 Einheiten pro Tag können aber von Störgrößen wie Anlagenstörungen oder andere Einfußgrößen beeinflusst werden, sodass wir die tägliche Stückzahl nicht erreichen.Somit besteht die Gefahr das wir einen gewissen Rückstand aufbauen, d.h. es werden täglich 62 Einheiten verplant, wir bauen aber z.B. jeden Tag nur 60 Stück in einer Kalenderwoche, somit haben wir einen Rückstand von 10 Einheiten aufgebaut. Dies hat zur Folge das wir Materialen und Rohwaren unserer Lieferanten auf dem Hof stehen haben, für die wir gar keinen Platz haben. Andersrum warten unsere Kunden auf ihre Aggregate weil wir die Liefertermine nicht halten können.Hier kommt evtl. die Statistik ins Spiel.Wie kann ich eine Produktionsplanung steuern? Kann mir hier die Statistik helfen?Wir machen eine 5-Tages-Feinplanung. Dies beutet: Obwohl wir eine tägliche Vorgabe von 62 Einheiten haben, kann es durchaus sein das wir für unsere Lieferanten nur 60 oder 58 vorgeben, diese also auch nur Material für 60 oder 58 Stk. liefern.  Übertrieben gesagt, wir schauen täglich in die Glaskugel und sagen, mmhhh die letzten Tage haben wir unsere Stückzahl nicht geschafft, dann schaffen wir das morgen und übermorgen auch nicht.Somit haben wir also schlimmstenfalls zu viel oder zu wenig Material in unseren Hallen.Kann ich dies evtl. mit Hilfe der Statistik besser und genauer planen?
Im Voraus herzlichen Dank
Frank

Moin Frank!

Ja, die Statistik kann dir/euch weiterhelfen, da sie Modelle zur Verfügung steht, mit denen ihr euer Handeln formalisieren könnt. Eine Hilfe stellen sogenannte Zeitreihenanalysen dar, mit denen ihr bspw. Saisonale Effekte identifizieren, oder aber Trends ableiten könnt. Die Prognose kann allerdings nur so gut sein, wie die Erfassung der Daten aus der Vergangenheit es zuläßt, sprich: ihr müsst die entscheidenden Variablen und für alle zu denselben messzeitpunkten Werte erfasst haben. Sollte dies der Fall sein, könnt ihr mit Hilfe der Statistik zumindest über einen überschaubaren Zeitraum gute Prognosen (mit geringer Unsicherheit) erstellen und auf deren Basis entsprechende Rohstoffe etc. kaufen, verarbeiten und verkaufen, sodass eure Lagerhaltungskosten nciht den Gewinn aufressen.

Herzliche Grüße!
Fritz

Hallo Frank,

ich gebe Fritz recht - grundsätzlich kann dir die Statistik da schon helfen - als erster Schritt einfach nur dabei zu verstehen was die Ursachen für Unter- oder (vielleicht auch) Überproduktion sind.

Da fallen mir neben saisonalen Effekten Dinge wie Chargenwechsel, Urlaubszeiten, Wetter und noch 1000 Dinge ein. Ich denke der erste Schritt müsste eine systematische statistische Analyse (kombiniert mit eurem Know-How) der Ursachen sein. Im Erfolgsfall sollten auch die Produktionszahlen vorhersagbar und vielleicht auch optimierbar sein.

Holt euch doch jemand dazu, der sich mit Varianzanalysen und statistischer Versuchsplaung auskennt (engl: Design of Experiments / DoE) - die stellen normalerweise da ganz gute (blöde) Fragen…

Viele Grüße
Robert