Hallo!
Ich habe einen Fragebogen mit vorgegebenen
Antwortmöglichkeiten erstellt. Meiner Meinung nach bezeichnet
man das als quantitative Datenerhebung mittels
standardisiertem Fragebogen. Ist das korrekt?
Nun hat dieser Fragebogen allerdings Daten, die auch
qualitativ sind (z.B. Geschlecht) - also qualitative Daten.
Ist das korrekt?
Naja …
„Geschlecht“ hat „nominales Skalenniveau“. Das nennt man normalerweise „nicht-metrisch“, gebraucht aber auch den Ausdruck „qualitativ“ dafür, weil bei Nominalskalen keine großen Rechenoperationen möglich sind.
D.h. man kann zwar nach dem Muster „Mann=1 und Frau=2“ den Kategorien Zahlen zuordnen, man kann damit aber keine großen Rechnungen veranstalten wie z.B. den Durchschnittswert zu berechnen.
Hierbei ist aber das Begriffspaar „qualitativ“ (im Sinne von „nicht-metrisch skaliert“) und „quantitativ“ (im Sinne von „metrisch skaliert“) klar zu unterscheiden vom Begriffspaar „qualitativ/quantitativ“ im Sinne des Qualitativen oder des Quantitativen Forschungsansatzes.
Andere Fragen können mit 1x pro Tag, 2x pro Tag, 3x pro Tag
beantwortet werden. Sind das quantitative Daten, da messbar?
Ja, denn hier liegt Verhältnisskalierung vor, also metrisches=quantitatives Skalenniveau.
Kann ich nun mit einer quantitativen Datenerhebung auch
qualitative Daten erhalten??
Natürlich!
Das ist sogar der Regelfall, denn standardmäßig abgefragte Dinge wie Geschlecht, Hautfarbe, Wohnort etc. sind allesamt nominal skaliert, und damit „qualitativ“.
Deine ganze Verwirrung beruht m.E. auf der begrifflichen Vermengung der Begriffspaare qualitativ/quantitativ auf Daten-Ebene und qualitativ/quantitativ auf der Ebene des Forschungsansatzes.
Oder muss ich ausschließlich
quantitative Daten aus einer quantitativen Befragung
erhalten??
Ich hoffe, durch meine Antwort hast du erkannt, dass schon diese Frage für sich keinen Sinn hat.
Mach dir die Thematik über das „Skalenniveau“ klar, so ist es am einleuchtendsten:
http://de.wikipedia.org/wiki/Skalenniveau
Gruß
Tyll