Statistikprogramm SPSS

Liebe Leute

Ich stecke in statistischen Schwierigkeiten. Kann mir jemand von Euch helfen? Das wäre schön!

  1. Geschätzte Randmittel: Nur bei Varianzanalyse MIT Messwiederholungen (falls nein: wo finde eine gute SPSS-Anleitung dazu)?

  2. Ein-/zweiseitig: Meine Hypothesen sind alle „einseitig“. Muss ich jetzt ALLES immer 1-tailed rechnen? Beispiel: Korrelation (z.B. Zusammenhang „Familiensprache x Spielgruppenbesuch“ hat nicht direkt mit der Hypothese zu tun). „Einseitig“: Lässt sich das im SPSS generell einstellen? Wenn „zweiseitig“ gerechnet: muss ich nur den p-Wert durch 2 teilen oder noch andere Werte?

  3. Varianzanalyse mit ZWEI abhängigen („ähnlichen“) Variablen: Macht es Sinn, diese beiden Variablen zusammenzunehmen (eine Berechnung: univariat) oder beide einzeln zu berechnen (oder beides und schauen was dabei rauskommt?: multivariat)? Oder soll ich schon von Beginn an nur mit dem Strukturgleichungsmodell rechnen?

  4. Unabhängigkeit der Messwerte: Ich habe gelesen, dass die Daten aus zwei voneinander unabhängigen Stichproben stammen. Meine Daten stammen alle aus derselben Population (ohne Messwiederholung): Können die „Messwerte“ meiner Daten trotzdem „unabhängig“ sein (oder habe ich etwas falsch verstanden?)?

  5. F-Wert: Ist ein F-Wert „> 1“ immer ok, wenn eine Signifikanz vorliegt oder muss ich jeweils in einer F-Wert-Tabelle nachschlagen (falls ja, wie muss ich da vorgehen?)? F(1, 12): Was bedeuten die Zahlen 1 und 12 in Klammern?

  6. Univariate Varianzanalyse: „Zufallsvariablen“ vs. „Kovariaten“ (beide verwenden? welche Variablen wo einsetzten?)? Max. Anzahl Variablen bei „feste Faktoren“, „Zufallsvariablen“, „Kovariaten“ (welche Anzahl macht noch „Sinn“)?

  7. Als feste Faktoren können in die Varianzanalyse allerdings nur gestufte Variablen aufgenommen werden. Frage: Kann ich das Alter (habe ich auf 2 Kommastellen genau) nicht in die VA integrieren?

  8. R-Quadrat: Erklärt xy% der Gesamtvarianz (schwach, mittel, stark: existieren Abstufungen?)

  9. Freiheitsgrade (df): Werden diese für die Interpretation gebraucht?

  10. Kindergartenbesuch x Geschlecht x Familiensprache: Was sagen mir solche Korrelations-Werte der jeweiligen UV’s genau (innerhalb einer Varianzanalyse)?

  11. Univariate Anova: Levene-Test signifikant -> wie berechne ich den Welch-/Brown Forsythe-Test? Sollten diese Tests dann (nicht) signifikant sein? Andere Möglichkeiten? Können diese Tests nur bei einer einfaktoriellen Anova angewendet werden?

Liebe Grüsse und vielen Dank für Eure Hilfe!

Lars aka Leo

Oh weh, so viele Fragen…

  1. Geschätzte Randmittel: Nur bei Varianzanalyse MIT
    Messwiederholungen (falls nein: wo finde eine gute
    SPSS-Anleitung dazu)?

Ds weiß ich nicht.

  1. Ein-/zweiseitig: Meine Hypothesen sind alle „einseitig“.
    Muss ich jetzt ALLES immer 1-tailed rechnen? Beispiel:
    Korrelation (z.B. Zusammenhang „Familiensprache x
    Spielgruppenbesuch“ hat nicht direkt mit der Hypothese zu
    tun). „Einseitig“: Lässt sich das im SPSS generell einstellen?
    Wenn „zweiseitig“ gerechnet: muss ich nur den p-Wert durch 2
    teilen oder noch andere Werte?

Nein, das ist egal. Bei einseitigen Hypothesen hat man Annahmen über die Richtung des Zusammenhangs aber praktisch wird das bei Korrelationen immer zweiseitig getestet. Man muss nachher den p-Wert durch nichts mehr teilen, ist er kleiner als 0,05 ist es signifikant.

  1. Varianzanalyse mit ZWEI abhängigen („ähnlichen“) Variablen:
    Macht es Sinn, diese beiden Variablen zusammenzunehmen (eine
    Berechnung: univariat) oder beide einzeln zu berechnen (oder
    beides und schauen was dabei rauskommt?: multivariat)? Oder
    soll ich schon von Beginn an nur mit dem
    Strukturgleichungsmodell rechnen?

Am einfachsten ist es, wenn man die beiden abhängigen Variablen einzeln betrachtet. Also erstmal eine Varianbzanalyse mit der ersten abhängigen variable und dann nochmal mit der zweiten.

  1. Unabhängigkeit der Messwerte: Ich habe gelesen, dass die
    Daten aus zwei voneinander unabhängigen Stichproben stammen.
    Meine Daten stammen alle aus derselben Population (ohne
    Messwiederholung): Können die „Messwerte“ meiner Daten
    trotzdem „unabhängig“ sein (oder habe ich etwas falsch
    verstanden?)?

Unabhängig heißt nicht, dass es nicht eine Gesamtstichprobe geben kann, das bedeutet nur, dass es ein Kriterium gibt, nach dem man die Stichprobe in unabhängige Teilstichprobe untergliedern kann.

Also zum Beispiel wenn man 100 Leute untersucht, Männer und Frauen, dann ist das Geschlecht ein Kriterium, anhand dessen man unabhängige Gruppen spezifizieren kann. Wenn man also in der Analyse Männer und Frauen vergleicht, dann sind das unabhängige STichproben.

  1. F-Wert: Ist ein F-Wert „> 1“ immer ok, wenn eine
    Signifikanz vorliegt oder muss ich jeweils in einer
    F-Wert-Tabelle nachschlagen (falls ja, wie muss ich da
    vorgehen?)? F(1, 12): Was bedeuten die Zahlen 1 und 12 in
    Klammern?

F wird nur in der Auswertung mit angegeben, die Größe ist aber egal, man schaut nur, ob der p-Wert signifikant wird. 1 und 12 sind vermutlich die Freiheitsgrade bei der Analyse.

  1. Univariate Varianzanalyse: „Zufallsvariablen“ vs.
    „Kovariaten“ (beide verwenden? welche Variablen wo
    einsetzten?)? Max. Anzahl Variablen bei „feste Faktoren“,
    „Zufallsvariablen“, „Kovariaten“ (welche Anzahl macht noch
    „Sinn“)?

Kovariaten sind Variablen, die herausgerechnet werden sollen. Feste Faktoren sind die unabhängigen variablen.

  1. Als feste Faktoren können in die Varianzanalyse allerdings
    nur gestufte Variablen aufgenommen werden. Frage: Kann ich das
    Alter (habe ich auf 2 Kommastellen genau) nicht in die VA
    integrieren?

Du kannst Altersklassen daraus machen (z.B. bi 20 Jahre, bis 30 Jahre usw.) oder Du rechnest stattdessen einen t-Test (den gibts bei Analysieren- Mittelwertsunterschiede). Oder Du rechnest eine Korrelation zwischen dem Alter und der anderen variable.

  1. R-Quadrat: Erklärt xy% der Gesamtvarianz (schwach, mittel,
    stark: existieren Abstufungen?)

weniger als 10% ist wenig, 40% wäre viel

  1. Freiheitsgrade (df): Werden diese für die Interpretation
    gebraucht?

Nein

  1. Kindergartenbesuch x Geschlecht x Familiensprache: Was
    sagen mir solche Korrelations-Werte der jeweiligen UV’s genau
    (innerhalb einer Varianzanalyse)?

Das ist eine Interaktion, also ob die Wirkung des Kindergartenbesuchs anders ist, je nachdem welches Geschlecht und welche Familienansprache vorliegt. Brauchst Du das? Wenn nicht, lass es weg.

  1. Univariate Anova: Levene-Test signifikant -> wie berechne
    ich den Welch-/Brown Forsythe-Test? Sollten diese Tests dann
    (nicht) signifikant sein? Andere Möglichkeiten? Können diese
    Tests nur bei einer einfaktoriellen Anova angewendet werden?

Welch-Test kann man bei den Optionen zur Berechnung ankreuzen, wenn man das nicht macht, wird er nicht ausgegeben. Ja, der muss signifikant werden.

Liebe Grüsse und vielen Dank für Eure Hilfe!

Lars aka Leo

  1. Geschätzte Randmittel: Nur bei Varianzanalyse MIT
    Messwiederholungen (falls nein: wo finde eine gute
    SPSS-Anleitung dazu)?

ja

  1. Ein-/zweiseitig: Meine Hypothesen sind alle „einseitig“.
    Muss ich jetzt ALLES immer 1-tailed rechnen? Beispiel:
    Korrelation (z.B. Zusammenhang „Familiensprache x
    Spielgruppenbesuch“ hat nicht direkt mit der Hypothese zu
    tun). „Einseitig“: Lässt sich das im SPSS generell einstellen?
    Wenn „zweiseitig“ gerechnet: muss ich nur den p-Wert durch 2
    teilen oder noch andere Werte?

einseitig jedesmal auswählen. durch zwei teilen ist im allgemeinen falsch.

  1. Varianzanalyse mit ZWEI abhängigen („ähnlichen“) Variablen:
    Macht es Sinn, diese beiden Variablen zusammenzunehmen (eine
    Berechnung: univariat) oder beide einzeln zu berechnen (oder
    beides und schauen was dabei rauskommt?: multivariat)? Oder
    soll ich schon von Beginn an nur mit dem
    Strukturgleichungsmodell rechnen?

„ähnlichkeit“ von variablen lässt sich durch korrelation bewerten. strukturgleichungsmodelle sind hier eine gute wahl.

  1. Unabhängigkeit der Messwerte: Ich habe gelesen, dass die
    Daten aus zwei voneinander unabhängigen Stichproben stammen.
    Meine Daten stammen alle aus derselben Population (ohne
    Messwiederholung): Können die „Messwerte“ meiner Daten
    trotzdem „unabhängig“ sein (oder habe ich etwas falsch
    verstanden?)?

natürlich!

  1. F-Wert: Ist ein F-Wert „> 1“ immer ok, wenn eine
    Signifikanz vorliegt oder muss ich jeweils in einer
    F-Wert-Tabelle nachschlagen (falls ja, wie muss ich da
    vorgehen?)? F(1, 12): Was bedeuten die Zahlen 1 und 12 in
    Klammern?

den f-wert an sich braucht man nicht zu beachten wenn der p-wert vorliegt. die beiden werte sind äquvalent.

  1. Univariate Varianzanalyse: „Zufallsvariablen“ vs.
    „Kovariaten“ (beide verwenden? welche Variablen wo
    einsetzten?)? Max. Anzahl Variablen bei „feste Faktoren“,
    „Zufallsvariablen“, „Kovariaten“ (welche Anzahl macht noch
    „Sinn“)?

das hängt von der stichprobe ab. ein kovariable ist übrigens eine zufallsvariable, ein faktor auch.

  1. Als feste Faktoren können in die Varianzanalyse allerdings
    nur gestufte Variablen aufgenommen werden. Frage: Kann ich das
    Alter (habe ich auf 2 Kommastellen genau) nicht in die VA
    integrieren?

ein varianzanalyse liefert eine tabelle, in jeder spalte findet man ein alter, wenn das alter nict gruppiert ist hat man soviele spaltenb wie individuen, das ist nicht sinn der sache.

  1. R-Quadrat: Erklärt xy% der Gesamtvarianz (schwach, mittel,
    stark: existieren Abstufungen?)

ich verstehe die frage nicht.

  1. Freiheitsgrade (df): Werden diese für die Interpretation
    gebraucht?

die sind im p-wert bereits berücksichtigt.

  1. Kindergartenbesuch x Geschlecht x Familiensprache: Was
    sagen mir solche Korrelations-Werte der jeweiligen UV’s genau
    (innerhalb einer Varianzanalyse)?

korrlation bedeutet ob hohe werte in der einen variable für hohe oder niedrige werte in der anderen sprechen.

  1. Univariate Anova: Levene-Test signifikant -> wie berechne
    ich den Welch-/Brown Forsythe-Test? Sollten diese Tests dann
    (nicht) signifikant sein? Andere Möglichkeiten? Können diese
    Tests nur bei einer einfaktoriellen Anova angewendet werden?

diese tests beziehen sich auf unterschiedliche hypothesen, es gibt keine implikationen. spss bietet verschiedene möglichkeiten für ein- und mehrfaktorielle analysen.

schöne grüße,
www.masta-suppport.de

Lieber Citros

Vielen Dank fürs Beantworten aller Fragen! Das schätze ich sehr! Super!

Deine zweite Antwort (ein-/zweiseitig) ist mir nicht ganz klar: Spielt es wirklich keine Rolle ob ein- oder zweiseitig getestet wurde (respektive wenn man einseitig testen sollte, dies jedoch zweiseitig macht ist dies doch nicht das gleich, oder?)?

Vielen Dank und freundliche Grüsse

Lars aka Leo

  1. Ein-/zweiseitig: Meine Hypothesen sind alle „einseitig“.
    Muss ich jetzt ALLES immer 1-tailed rechnen? Beispiel:
    Korrelation (z.B. Zusammenhang „Familiensprache x
    Spielgruppenbesuch“ hat nicht direkt mit der Hypothese zu
    tun). „Einseitig“: Lässt sich das im SPSS generell einstellen?
    Wenn „zweiseitig“ gerechnet: muss ich nur den p-Wert durch 2
    teilen oder noch andere Werte?

Lieber Michael

Vielen herzlichen Dank für deine ausführlichen Antworten! Das schätze ich sehr!

Ich habe dazu noch 2 Fragen:

Wie kann ich eine univariate oder multifaktorielle Varianzanalyse einseitig berechnen (kann man das überhaupt?)?

Was bedeutet die Zahlen in Klammern (1 und 12) beim F-Wert? z.B. F(1,12)

Vielen Dank nochmals für deine Antworten!

Lieber Gruss

Leo

Ja, das ist egal. Normalerweise wird immer zweiseitig getestet, weil SPSS auch gar nicht die Möglichkeit bietet, überall was anderers einzustellen.
Einseitig bedeutet ja nur, dass man einen Zusammenhang in eine bestimmte Richtung erwartet und bei zweiseitigem Test wird geschaut, ob es überhaupt einen Zusammenhang, egal in welche Richtung gibt. Die genaue Richtung sieht man ja aber an den Korrelationskoeffizienten (positiver Korrelationskoeffizient heißt, dass wenn A größer wird, wird auch B größer, negativer Koeffizient bedeutet, wenn A größer wird, wird B kleiner).

Wie kann ich eine univariate oder multifaktorielle
Varianzanalyse einseitig berechnen (kann man das überhaupt?)?

man betrachtet den p-wert und bei signifikanz lassen sich die einzelnen zellen der tabelle hinsichtlich tendenzen inerpretieren. ich will aber nicht ausschliessen dass es eine einseitige anova gibt, gesehen habe ich noch keine.

Was bedeutet die Zahlen in Klammern (1 und 12) beim F-Wert? z.B. F(1,12)

es sind freiheitsgrade, die einen einfluss auf den pWert haben aber das läuft ja zum glück alles hinter den kulissen ab…

www.MaSta-Support.de

Lieber Citros

Vielen Dank für deine Antwort!

Liebe Grüsse

Leo

Lieber Michael

Vielen Dank für deine Antwort!

Ich wünsche dir einen schönen Tag!

Liebe Grüsse Leo