Hallo,
Wenn man Induktivitäten schaltet, gibt es Überspannungen.
Worauf wirken diese Überspannungen, bzw. wie sind die
Auswirkungen?
Sie wirken auf alles in der Nähe durch Elektromagnetische
Wellen (Knacksen im Radio) und auf alles, was über die Leitung
direkt angekoppelt ist.+
Ein Radio empfängt doch seine Signale aus der Luft. Die Radiowellen sind doch hochfrequent. Du willst doch nicht sagen, dass die enstehenden Überspannungen plötzluich hochfrequent sind, denn andernfalls könnte sie ein Radio ja nicht empfangen?
Trenne ich eine Last von der Quelle, welche im Eingang eine
Induktivität enthält, erzeugt dieses Abtrennen abrupt eine
Widerinduktion, die ihrer Ursache entgegen wirkt.
Genau. Volkstümlich gesprochen: der Strom will weiterfließen.
Das ist sogar ganz physikalisch zu betrachten. Strom will fließen, wenn eine Spannung ihn antreibt, und wenn er fließen kann. Wohin?
Auch um den Preis einer Spannungserhöhung. Bis die im
Magnetfeld gespeicherte Energie abgegeben worden ist.
Wohin abgegeben?
Welche prozentuale Erhöhung bei einer anliegenden 230V-Wechselspannung zu erwarten? Hat diese dann die Energie, Schäden hervorzurufen, und wenn ja, wo?
Da die Quelle abgetrennt ist, dürfte sich das für diese
auswirkungslos darstellen.
Falsch. Die Quelle ist zunächst nicht abgetrennt. Das Schalter
öffnet nämlich nicht schlagartig, sondern es bildet sich ein
Funken, der den Schalter erstmal weiter geschlossen hält.
Dann würde ja noch ein Stromfluss sein. Mehr woder weniger. Also kein Anlass zur Spannungserhöhung.
Auch die dürfte physikalische Gesetze nicht übertreten (das
wäre jedenfalls voll gemein) und wird daher von geringerer
Energie, als die sie verursachende, sein.
Die Energie der Induktivität verteilt sich auf das, was am
Schalter zur Bildung des Funkens benötigt wird, natürlich auf
die Widerstände, die den Strom leiten und ggf. auf
irgendwelche anderen Bauteile, die auf irgendeinem Weg
beeinflusst werden.
Irgendwelche Bauteile auf irgendeinem Weg? Sind wir hier bei Sendung mit der Maus? Ich möchte es bitte genau wissen.
Natürlich passiert das gleiche, wenn das Abschalten durch
einen Wackelkontakt entsteht.
Erkläre mir das bitte!
Ein Wackelkontakt ist nichts anderes als ein Schalter. Mit den
Unterschieden, dass er sich selber schaltet, der
Kontaktabstand normalerweise kleiner ist, er häufiger
schaltet, das Kontaktmaterial nicht für Schalter geeignet
ist,…
Aber er schaltet, wie ein dafür gemachter Schalter auch.
Nein, oben hast du gesagt, es böldeten sich Funken. Beim Schalter demzufolge nicht!
Bei Kapazitäten ist das dagegen nicht der Fall. Weshalb ich
das bei PC und Monitor jeweils mit Schaltnetzteil für ziemlich
unwahrscheinlich halte.
Die haben keine induktiven Bestandteile im Netzeingangskreis?
Doch, natürlich. Ist halt dir Frage, wie das Gesamtsystem
aussieht. Da sind ja noch ein paar Schalter, Dioden und Elkos
beteiligt. Kommt auf die genaue Schaltung und den
Schaltzeitpunkt an, was da passiert.
Ist es schlimmer, wenn die Abschaltung während eines Spannungs- oder eines Stromnulldurchgangs passiert? Mit Erklärung der Auswirkungen.
Aber vor allem sind die
im Schaltnetzteil befindlichen Induktivitäten wegen der viel
höheren Arbeitsfrequenz wesentlich kleiner als ein normaler
Netztrafo oder auch Motor und es wird dementsprechend
wesentlich weniger Energie darin gespeichert.
Du meinst also, in den Primärinduktäten eines klassischen Trafonetzteiles ist immer soviel Energie gespeichert, die das Schadpotenzial hat, Beschädigungen zu verursachen, wenn das Teil ungwollt abgeschaltet wird, hingegen intakt bleibt, wenn der Netzschalter betätigt wird? Wie schafft man es mit einem Netzschalter genau den Zeitpunkt zu erwischen, an dem die wenigste „potenzielle“ Energie in den Induktäten steckt?
Ich bitte um eine Erklärung!
HM
Gruß
loderunner