Ja nun,
wir reden hier ja über Leitungsschutzschalter.
Nur „B“ sind für Leitungen, denkt da wohl einer.
Vielleicht den Wikipedia Artikel zu oberflächlich gelesen:
Da steht nämlich, dass „B“ für Standard-Leitungsschutz sei,
„C“ für höheren EInschaltstrom,
„D“ für starke induktive/kapazitive Last.
Das alle immer für den Leitungsschutz da sind, steht bei Wiki nicht explizit drin.
Die gehen einfach mal davon aus, dass man NICHT extra erklären muss, dass JEDER
Leitungsschutzschalter für den
Leitungsschutz geeignet ist.
Bei den Abschaltbedingungen wurde offenbar auch nicht alles verstanden.
Herrje, ein ganzes Halbjahr lernt man in der Beruffsschule fast nichts anderes!
Nochmal für alle:
Ein Überstromschutzorgan muss nur dann an Hand des Schleifenwiderstands ausgewählt werden, wenn dieses Organ für die automatische Abschaltung der Spannungsversorgung zum Schutz vor elektrischem Schlag unter Fehlerbedingungen zuständig ist.
Wenn eine Fehlerstromschutzeinrichtung für die automatische Abschaltung der Spannungsversorgung zum Schutz vor elektrischem Schlag unter Fehlerbedingungen zuständig ist, dann muss diese Fehlerstromschutzeinrichtung an Hand des Schleifenwiderstands / Widerstands des Anlagenerders ausgewählt werden.
Gerade in Netzen, die noch im TT System aufgebaut sind, ist dieser Unterschied extrem wichtig.
Man wird dort in der Realität hohe einstellige bis sogar zweistellige Werte für den Widerstand des Anlagenerders haben (sehr ausgedehnte Industriebetriebe mit Stahlkonstruktionen mal ausgenommen). 6 Ohm könnte so ein Wert sein.
Das ergäbe dann die absolute Unzulässigkeit von Überstromschutzeinrichtungen, die einen Schnellauslösestrom von mehr als 230V/6Ohm = 38A haben. B-Automaten mit mehr als 6A Nennstrom dürfte es dort nicht geben.
Was übrigens recht „neu“ ist (2007 war es IMHO):
Auch für Verteilungsstromkreise (hinter dem Zähler, vor der Verteilung) ist im TT System seither auch eine Abschaltung innerhalb von 1s im Fehlerfall vorgeschrieben.
Da diese Stromkreise, z.B. Wohnungszuleitungen, in aller Regel (TAB!) für 63A ausgelegt sein müssen, kann das nur durch einen FI VOR der Wohnungszuleitung erfolgen. Das geht sinnvoll nur mit einem zeitverzögerten FI (selektiver FI), keiner will in den Keller des 12 stöckigen Hauses, wenn oben der Wasserkocher einen Fehler produziert.
Ich vermute mal, dass trailor85 gar nicht über den Schleifenwiderstand nachdachte, sondern über den Spannungsfall.
DER ist natürlich immer zu beachten.
Im TN System sind Rschleife und Rinnen nahezu identisch - bedingt durch die PE-N Brücke am Hausanschluss.
Aber bei einer vermutlich uralten Installation, bei der nur 2,5mm² als Steigleitung benutzt wurde, braucht man darüber eigentlich gar nicht nachdenken. 2,5mm² ist so unterirdisch wenig, da wird man kaum unter 3% bis zur letzten Steckdose bleiben.