Steigeleitung Leitungsschutzschalter

Hallo zusammen,

ich möchte meine Leitungsschutzschalter für die Steigeleitungen (Einfamilienhaus) erneuern.
Steigeleitungen sind 5 x 2,5mm².
Die Automaten sind 25A.
Jetzt meine Frage: welche Auslösecharakteristik sollten die neuen Automaten haben? B oder C?

Vielen Dank
Gruß
Christian

als laie hast du da gefälligst nicht dran zu fummeln.
es gibt keinen hausbrand, der die kosten für einen elektriker aufwiegen könnte.

als profi solltest du das selber wissen.

Hallo dwarswart,

vielen Danke für Deine schnelle Antwort.
Ich bin gelernter Elektroniker, allerdings bin ich schon eine Weile nicht mehr als Elektroniker tätig.
Daher weiss ich leider halt nicht mehr welche Charakteristik ich dafür einsetzen muss und deshalb frage ich hier im Forum nach.
Natürlich ist mir klar dass hier Laien nicht verloren haben.
Also falls mir jemand sagen kann ob ich hier B oder C einsetzen kann wäre ich sehr dankbar.

Viele Grüße

auch ein elektroniker ist laie, wenn es um die elektrik eines hauses geht.

gruß
dw
(selber auch elektroniker und damit laie)

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Hallo!

was ist denn der Unterschied zw. B und C ?

Nur der Schnellauslöser ist bei C „langsamer“. Der Thermische Auslöser ist baugleich.

Und man muss halt nach Querschnitt und Länge der Leitung abschätzen/berechnen, ob im Kurzschlussfall der Automat mit „C“ auch noch innerhalb der Zeit auslöst.

Es muss also im Kurzschlussfall bei 25 A Sicherung zw. dem 5-fachen und 10-fachen Nennstrom fließen können, damit der „C“-Automat schnell abschaltet. Und das kann es nur, wenn die Leitungsschleife entsprechend niederohmig ist.

Prüfe lieber, ob man nicht die Steigeleitung verstärkt statt mit dem Kunstgriff höhere Auslöseklasse versucht auszukommen.
denn was hängt alles an der nur 2,5 mm2 starken (schwachen) Leitung dran ?

MfG
duck313

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Mutig!

Eine Selektivität lässt sich bei Leitungsschutzsschaltern nur schwer erzielen.
Ich empfehle daher als Charakteristik „gL“.
Zudem sollte mal genau nachgeschaut werden, welche Verlegebedingungen vorhanden sind.

Beachte also Verlegeart, Häufung, maximale Umgebungstemperatur:
https://library.e.abb.com/public/.../2CDC401002D0106_viewfile.pdf

Man muss damit rechnen, dass die tatsächliche Strombelastbarkeit nur bei 20A liegt!

Ist es denn wirklich nur 2,5mm²? Echt so wenig?
Beachte: 2,5mm² und 4mm² kann man recht leicht verwechseln.

Den Schleifenwiderstand, der bei C-Automaten mit 25A einen Ik von 250A zulassen müsste, musst du nur beachten, wenn der Schutz vor elektrischem Schlag unter Fehlerbedingungen durch Leitungsschutzorgane erfolgen soll. Ist VOR der Steigleitung ein FI, kann der Schleifenwiderstand weit höher sein.

Das gilt nur für alte „Elektroniker“.

Das, was du nämlich „Elektroinstallateur“ nennen würdest, heißt in Deutschland seit 12 Jahren:

Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik.

Die äußerst schwachsinnige Umbenennung haben sich unsere Innungen ausgedacht, damit der Beruf für junge Leute atrraktiver aussieht.

Sind ja Leitungen! Also B! – Zu anderen Punkten: Spannungsabfall, Drahtquerschnitt will ich nichts sagen. Ist Dein Problem. Du fragst ja nur nach B oder C.

Zu xStrom: Ob vor der Steigleitung ein FI ist oder nicht. spielt keine Rolle! Der Schleifenwiderstand muß eingehalten werden! Wenn der zu groß ist, muß kleinere Sicherung genommen werden! Bezweifle, ob Du Elektriker bist!

Ist es denn wirklich nur 2,5mm²? Echt so wenig? Beachte: 2,5mm² und 4mm² kann man recht leicht verwechseln.

Zur Info :smiley:

2, 5 mm² hat 1,8 mm Ader-Durchmesser

4 mm² hat 2,26 mm Ader-Durchmesser

Und messen müsste man das mit der Schieblehre oder gar dem Mikrometer, aber nur im stromlosen Zustand und an einem nicht allzu verformten Aderende !

Und C benutzt man, um bitte was abzusichern? Wäscheleinen???

Ach so. Verstehe. Alles klar.
Dann mach das mal. Besonders iom TT System wünsche ich dir viel Erfolg.

Bin ich auch nicht. Auf meinem Meisterbrief steht Elektrotechniker, auf meinem Gesellenbrief Elektroinstallateur.

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Schön wär’s.

4mm² darf bei 20°C einen Widerstand von 4,61Ohm/km haben (VDE 0295).

Bei einem Leitwert von 58,58MS/m von handelsüblichem EL-Kupfer (https://www.kupferinstitut.de/de/werkstoffe/anwendung/e-energie/leiterwerkstoffe.html) ergibt sich dadurch ein realer Querschnitt von:

1000m / (58,58MS/m * 4,61Ohm) = 3,7mm², also 2,17mm Durchmesser statt 2,26mm

Die Kabelhersteller halten sich an die Vorgabe des maximalen Leitungswiderstandes nach Norm, setzen handelsübliches, hochreines Kupfer ein, reduzieren dabei dann den Querschnitt. Den Kupferzuschlag berechnen sie aber nach dem Nennquerschnitt. Honi soit qui mal y pense!

so ganz hast du aber nicht verstanden, wofür sicherungen benutzt werden, oder?

du bist jedenfalls keiner. oder zumindest keiner, der weiß, was er tut.

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Ja nun,

wir reden hier ja über Leitungsschutzschalter.
Nur „B“ sind für Leitungen, denkt da wohl einer.
Vielleicht den Wikipedia Artikel zu oberflächlich gelesen:
Da steht nämlich, dass „B“ für Standard-Leitungsschutz sei,
„C“ für höheren EInschaltstrom,
„D“ für starke induktive/kapazitive Last.

Das alle immer für den Leitungsschutz da sind, steht bei Wiki nicht explizit drin.
Die gehen einfach mal davon aus, dass man NICHT extra erklären muss, dass JEDER
Leitungsschutzschalter für den
Leitungsschutz geeignet ist.

Bei den Abschaltbedingungen wurde offenbar auch nicht alles verstanden.
Herrje, ein ganzes Halbjahr lernt man in der Beruffsschule fast nichts anderes!

Nochmal für alle:
Ein Überstromschutzorgan muss nur dann an Hand des Schleifenwiderstands ausgewählt werden, wenn dieses Organ für die automatische Abschaltung der Spannungsversorgung zum Schutz vor elektrischem Schlag unter Fehlerbedingungen zuständig ist.

Wenn eine Fehlerstromschutzeinrichtung für die automatische Abschaltung der Spannungsversorgung zum Schutz vor elektrischem Schlag unter Fehlerbedingungen zuständig ist, dann muss diese Fehlerstromschutzeinrichtung an Hand des Schleifenwiderstands / Widerstands des Anlagenerders ausgewählt werden.

Gerade in Netzen, die noch im TT System aufgebaut sind, ist dieser Unterschied extrem wichtig.
Man wird dort in der Realität hohe einstellige bis sogar zweistellige Werte für den Widerstand des Anlagenerders haben (sehr ausgedehnte Industriebetriebe mit Stahlkonstruktionen mal ausgenommen). 6 Ohm könnte so ein Wert sein.
Das ergäbe dann die absolute Unzulässigkeit von Überstromschutzeinrichtungen, die einen Schnellauslösestrom von mehr als 230V/6Ohm = 38A haben. B-Automaten mit mehr als 6A Nennstrom dürfte es dort nicht geben.

Was übrigens recht „neu“ ist (2007 war es IMHO):
Auch für Verteilungsstromkreise (hinter dem Zähler, vor der Verteilung) ist im TT System seither auch eine Abschaltung innerhalb von 1s im Fehlerfall vorgeschrieben.
Da diese Stromkreise, z.B. Wohnungszuleitungen, in aller Regel (TAB!) für 63A ausgelegt sein müssen, kann das nur durch einen FI VOR der Wohnungszuleitung erfolgen. Das geht sinnvoll nur mit einem zeitverzögerten FI (selektiver FI), keiner will in den Keller des 12 stöckigen Hauses, wenn oben der Wasserkocher einen Fehler produziert.

Ich vermute mal, dass trailor85 gar nicht über den Schleifenwiderstand nachdachte, sondern über den Spannungsfall.
DER ist natürlich immer zu beachten.
Im TN System sind Rschleife und Rinnen nahezu identisch - bedingt durch die PE-N Brücke am Hausanschluss.

Aber bei einer vermutlich uralten Installation, bei der nur 2,5mm² als Steigleitung benutzt wurde, braucht man darüber eigentlich gar nicht nachdenken. 2,5mm² ist so unterirdisch wenig, da wird man kaum unter 3% bis zur letzten Steckdose bleiben.

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das sollte jetzt aber auch nicht unbedingt die ausschlaggebnede quelle für einen elektriker sein. ich habe mal irgendwo gehört, es gäbe lehrbücher, ausbildungsunterlagen etc.

aber die IMMER wichtigste quelle ist natürlich: das grundlegende verständnis dafür, warum sich etwas wie genau verhält. was der dahinterstehende sinn ist. und da helfen keine tabellen und auswendig gelerntes, da muss man manchmal schon ein wenig nachdenken. das hat hier jemand leider völlig vernachlässigt.

um so schöner, dass du das hier mal ein wenig ausführst!

Das Problem ist halt die Zugänglichkeit der Quellen.

  1. Die ganzen Normen, welche hier eigentlich massgebend sind, unterliegen dem Urheberrecht und sind nur gegen Entgelt zugänglich.
  2. Links zu frei zugänglichen Firmeninformationen (z.B. Datenblätter) haben den Nachteil innerhalb kurzer Zeit ins Leere zuführen.

Bleibt also für den allgemeinen Nutzer hier nur Wiki zum nachsehen. Zudem funktionieren Wiki-Links auch noch nach Jahren.

MfG Peter(TOO)

er ist aber elektriker. was also hat er mit seinen ganzen unterlagen gemacht?

Weggeschmissen.
Ich war im Frühjahr (2016!) auf einer Fortbildung, bei der sich ein Elektromeister entrüstete, es wäre ja Quatsch, dass die Kollegen für alle Steckdosen FI-Schalter setzen würden.
Die Änderung der VDE Norm, die Mitte 2007 wirksam wurde, kannte er nicht.

Da fällt dir echt das Kinn auf den Tisch.

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