Steinbachs Denke

das war eine Teilmobilmachung in Reaktion auf
konkrete Drohungen Hitlers. Der zweite Teil der Aussage „nur
der zweite Schritt“ beinhaltet eindeutig eine Kausalität!

Nein, es beinhaltet nur eine chronologische Abfolge.

Wenn das eine, nämlich die polnische Mobilmachung, der erste
Schritt und der Angriff Hitlers der zweite gewesen sein soll,
dann passt da nichts mehr zwischen in die chronologische
Abfolge.

Doch, weil die (erste) Mobilmachung und der Kriegsbeginn zeitlich relativ weit auseinander lagen und zweitens die Dinge ja nicht kausal aufeinander aufbauten. Nicht mal Hitler hat behauptet, der Krieg mit den Polen habe wegen deren Mobilmachung begonnen. Wir erinnern uns (oder vielleicht erinnerst du dich nicht), dass nach Lesart der Nazis ein angeblicher polnischer Überfall auf den Sender Gleiwitz Kriegsauslöser gewesen sein und Deutschland sich nur verteidigt haben soll. Dies, weil die Nazis wussten, dass selbst ein ausdrücklich als solcher bezeichneter deutscher Präventivkrieg nach der polnischen Mobilmachung Ende August völkerrechtlich nicht haltbar gewesen wäre. Präventivkriege sind das nie.

Genau! Das, was Hitler gemacht hat, war ein Präventivkrieg
gegen die polnische Mobilmachung. Natürlich,
selbstverfreilich. Wir haben vielleicht nicht zurück
geschossen, aber zumindest uns die Präventivverteidigung
zurecht geschossen.

Das ungefähr ist das, was die Gegener Steinbachs mit ihrer Reaktion unwillkürlich zum Ausdruck bringen, ja. Und die wirre Sprache passt auch gut zu den wirren Gedanken.

Hallo

Dies, weil die Nazis wussten, dass selbst ein ausdrücklich als solcher bezeichneter deutscher Präventivkrieg nach der polnischen Mobilmachung Ende August völkerrechtlich nicht haltbar gewesen wäre.

Völkerrechtlich wäre m.W. damals sogar ein offen zugegebener Angriffskrieg haltbar gewesen. Die UN-Charta ist von 1945. Es wurden doch das ganze 19. Jahrhundert hindurch Angriffskriege geführt, ohne dass das völkerrechtlich verurteilt worden wäre.

Soviel ich weiß, gab es zwar seit dem 1. Weltkrieg allgemein eine grundsätzlich andere Einstellung zum Krieg und insbesondere zum Angriffskrieg. Aber eine internationale öffizielle Ächtung des Angriffskrieges gab es erst seit 1945.

Das Problem (für Hitler) waren die Verträge, die die Länder untereinander hatten, z. B. er selber mit Polen, und Polen mit England und Frankreich. Und natürlich seine eigenen Friedensreden, die er immerzu gehalten hatte, und mit denen er sich bei den Leuten beliebt gemacht hatte. Die Leute wollten ja keinen Krieg. Dieses Theater mit dem Sender Gleiwitz war wohl hauptsächlich für die eigene Bevölkerung.

Ich hab aber mal gelesen, dass einer von denen geäußert hat (oder aufgeschrieben; möglicherweise Göbbels Tagebuch o.ä.), dass das wahrscheinlich niemand glaubt, dass es aber auch schon egal sei, wenn es niemand glaubt. (solange sich keiner traut, das auszusprechen

Hallo,

schon Bismarck wusste, wenn er der Meinung war, dass sich ein Krieg zur Erreichung preußischer Ziele nicht umgehen ließ, dass es wichtig war, das „Odium des Angreifers“ auf den Gegner zu lenken. Zuletzt von ihm sehr schön vorexerziert mit der Emser Depesche 1870. Damals nahm das ganze folgende Elend seinen Lauf.

Gruß
smalbop

Doch, weil die (erste) Mobilmachung und der Kriegsbeginn
zeitlich relativ weit auseinander lagen und zweitens die Dinge
ja nicht kausal aufeinander aufbauten.

Dieser Zusammenhang ist aber mit erster und zweiter vom BdV hergestellt worden.

Dies, weil die Nazis wussten, dass
selbst ein ausdrücklich als solcher bezeichneter deutscher
Präventivkrieg nach der polnischen Mobilmachung Ende August
völkerrechtlich nicht haltbar gewesen wäre.

Das ist Unsinn. Hilter ist das Völkerrecht ziemlich gleichgültig gewesen. Ihm ging es damit um die eigene Propaganda. Gegen Völkerrecht hatte er bereits vorher verstoßen ohne mit der Wimper zu gucken.

Und die wirre
Sprache passt auch gut zu den wirren Gedanken.

Wenn du für Steinbach und Co sprichst, ja.

Völkerrechtlich wäre m.W. damals sogar ein offen zugegebener
Angriffskrieg haltbar gewesen.

Nein. Der galt bereits seit 1928 als völkerrechtlich geächtet, zumindest für die beteiligten Parteien:
http://de.wikipedia.org/wiki/Briand-Kellogg-Pakt

Die UN-Charta ist von 1945.

Die UN-Charta hat der ohnehin schon vorhandenen Ächtung des Angriffskrieges nur noch die Verschärfung hinzu gefügt, dass auch die Drohung eines solchen bereits geächtet wird.

Das Problem (für Hitler) waren die Verträge, die die Länder
untereinander hatten, z. B. er selber mit Polen

Die Verträge haben Hitler einen feuchten Kehricht interessiert. Er war es, der im April 1939 den Nichtangriffspakt mit Polen aufkündigte!

Und natürlich seine eigenen
Friedensreden, die er immerzu gehalten hatte, und mit denen er
sich bei den Leuten beliebt gemacht hatte. Die Leute wollten
ja keinen Krieg. Dieses Theater mit dem Sender Gleiwitz war
wohl hauptsächlich für die eigene Bevölkerung.

Das ist der einzige Grund für die ganze Showveranstaltung!

Kannst du mir das mal genauer begründen? Ich weiß nur eins,
und zwar nach ausgiebiger Ergoogelung, dass sie nämlich
folgenden Satz gesagt haben soll: „Und ich kann es auch leider
nicht ändern, dass Polen bereits im März 1933 mobil gemacht
hat.“ (wobei sie wohl 1939 und nicht 1933 meinte)

Ach, wie schön, dass wir alle uns in Fakten so ergießen…

Polen hat im März 1933 mobil gemacht. Danach gab es einen Nichtangriffpakt zwischen Polen und Deutschland. Anfang 1939 übte Deutschland in puncto Danzig massiven „diplomatischen“ Druck auf Polen aus. Mitte März dann zwei zwei Schachzügen, die offiziell keine kriegerischen Handlungen waren, „Gebietserweiterungen“, die völkerechtlich eigentlich ausgeschlossen waren, nämlich Memelland und die „Resttschechei“, in letztere marschierten dann auch „Schutztruppen“ ein. Darauf kam es in Polen zur Teilmobilmachung, aus Angst davor, Hitler würde sich auch Danzig auf ähnliche Art einverleiben.
Ende April kündigte Hitler dann den Nicht-Angriffspakt mit Polen.
Bis zum Eimarsch in Polen brauchte es dann nur noch ein wenig aktive Propaganda, zum Teil durch fingierte „Übergriffe“ der Polen und man konnte den Deutschen einen Verteidigungsgrund präsentieren. Soweit so nett.

Da ich aber nicht weiß, was vorher gesagt wurde, sagt mir das
gar nichts.

Es gibt zwei Äußerungen, auf die sich das bezieht, eine hatte Reiserolf bereits verlinkt, ein kürzlich erschienener Artikel eines Steinbachkollegen: http://suche.ostpreussenarchiv.de/online-archiv/file…

Da liesst sich dann die entscheidende Phase aus dem Frühjahr 1939 so: „Mit dieser Absicherung durch die starken Garantiemächte im Westen fiel es Polen leicht, jeden deutschen Vorschlag zu einer Danziglösung abzulehnen und sogar mit Krieg zu drohen. Im März 1939 machte Polen sogar gegen Deutschland mobil und gab damit Hitler die Möglichkeit der Aufkündigung des deutsch-polnischen Nichtangriffspaktes von 1934.“
Man beachte dann auch die folgenden Zeilen, in denen der Angriff Hitlers auf Polen und damit der Kriegsbeginn gar nicht erwähnt wird, sondern es gleich heißt: „Aber das Deutsche Reich war – zumal im Bündnis mit Rußland – für England in Europa zu stark geworden. Frankreich und England erklärten am 3. September 1939 dem Deutschen Reich den Krieg, nacheinander folgten die Commonwealthmächte von Australien bis Kanada.“
Das liest sich so, als ob das arme deutsche Reich ja nur an einer (friedlichen) Lösung Danzigs interessiert gewesen sei, Polen gegen Deutschland mobil gemacht hat und plötzlich Frankreich und England Deutschland den Krieg erklärten.

An dieser Stelle zitieren wir noch einmal Frau Steinbach:
„Und ich kann es auch leider nicht ändern, dass Polen bereits im März 1933 mobil gemacht hat.“

Und was ist nun unfair, demagogisch, unklar und indirekt??
Beleg? Zitat fuer deine Vorwuerfe oder nur heisse Luft?

Es muss nicht doppelt geschrieben werden:
/t/steinbachs-denke/6068050/23

Hallo

Polen hat im März 1933 mobil gemacht.

Ach tatsächlich? Warum denn?

Da ich aber nicht weiß, was vorher gesagt wurde, sagt mir das
gar nichts.

Es gibt zwei Äußerungen, auf die sich das bezieht, eine hatte Reiserolf bereits verlinkt, ein kürzlich erschienener Artikel eines Steinbachkollegen:

Ja, dass sie sich irgendwie auf diesen Artikel bezieht, das hatte ich auch schon gelesen. Das sagt mir aber nichts über den Gesprächszusammenhang. Sie hat diesen Satz doch gesagt, und nicht geschrieben, und den wird sie doch nicht einfach so in eine schweigende Gesellschaft hinein gesagt haben.

Und selbst dieser Artikel sagt mir nicht allzu viel über die Einstellung des Verfassers aus. Gut, wenn er als unterrichtender Artikel für geschichtsunkundige Leute gedacht ist, dann würde ich mich deinen Argumenten anschließen, aber das ist er doch ziemlich offensichtlich nicht. Er wendet sich an Geschichtsinteressierte („Solche Fragen sind für Geschichtsinteressierte Grund genug, etwas genauer in den historischen Quellen nachzublättern.“).

Da liesst sich dann die entscheidende Phase aus dem Frühjahr 1939 so: „Mit dieser Absicherung durch die starken Garantiemächte im Westen fiel es Polen leicht, jeden deutschen Vorschlag zu einer Danziglösung abzulehnen und sogar mit Krieg zu drohen. Im März 1939 machte Polen sogar gegen Deutschland mobil und gab damit Hitler die Möglichkeit der Aufkündigung des deutsch-polnischen Nichtangriffspaktes von 1934.“

Mir sagt dieser Abschnitt, dass Polen sich Hitler gegenüber ziemlich sicher gefühlt hat, und durch die Mobilmachung einen politischen Fehler gemacht hat, indem dadurch Hitler die Möglichkeit hatte, Polen die Schuld an der Auflösung dieses Nichtangriffspaktes zu geben. - Ich weiß nicht ob ich das richtig sehe, aber eine Schuldzuweisung sehe ich da überhaupt nicht. Die Frage wäre ja in dem Zusammenhang zunächst, ob Deutschland eigentlich einen Anspruch darauf hatte, dass die sogenannte Danzigfrage von Polen gelöst würde.

So wie ich den Artikel lese, will der Autor deutlich machen, dass um 1939 herum nicht nur in Deutschland eine große Bereitschaft zum Krieg vorhanden war, sondern auch in allen anderen europäischen Ländern, und besonders in Polen. - Ob es stimmt, weiß ich nicht, aber in dem Zusammenhang wird dann diese Mobilmachung um 1933 erwähnt. Von dieser Mobilmachung habe ich tatsächlich heute zum ersten Mal gehört.

Man beachte dann auch die folgenden Zeilen, in denen der Angriff Hitlers auf Polen und damit der Kriegsbeginn gar nicht erwähnt wird, …

Da würde ich ja denken, dass der nicht erwähnt wird, weil er als jedem bekannt vorausgesetzt wird. Er richtiet sich immerhin an Geschichtsinteressierte, und das lernt nun jedes Kind in der Schule, wie der Krieg angefangen hat. Dass Hitler auf jeden Fall einen Krieg wollte, das hat er ja doch oft genug gesagt (allerdings wohl nicht in der Öffentlichkeit), und auch in seinem Buch geschrieben, von wegen Lebensraum im Osten. Da ist zwar anscheinend nur von Russland und nicht von Polen die Rede, aber das ändert ja nichts. Das weiß doch eigentlich jeder, der sich ein bisschen mit dieser Zeit beschäftigt, dass Hitler ganz Osteuropa erobern und versklaven wollte.

Ok, ich weiß nicht, was Frau Steinbach mit ihrer Anmerkung sagen wollte.

Aber wer über das Gespräch, in dem Frau Steinbach ihre Äußerung getan hat, nicht mehr weiß als ich, der kann es meiner Meinung nach auch nicht besser wissen als ich.

Ich richte mich gegen Vorverurteilungen, das ist es, was mich an der ganzen Diskussion über Frau Steinbach stört.

Viele Grüße

Nun ja,smalbop,

jeder liest seine Meinung aus diesem Statement der Frau Steinbach heraus.
Sie war für diesen Posten nie geeignet und wird es auch nie sein.Sie wurde halt „durchgesetzt“.Ob sie einem Bund der Vertriebenen weiter vorstehen sollte ist eine Frage zur weiteren Existenz dieses Bundes.
Scheitert er ,sollten wir uns um den Zustand unserer neuen Gesellschaft aber ernsthafte Sorgen machen,lieber smalbop.
Es ist aber zu befürchten, dass wir uns eigentlich immer noch in unserem alten Zustand befinden - der Stand by -Betrieb wurde nur erhalten durch die jahrzehntelange wirtschaftliche Prosperität.

Wer die letzten Vorkommnisse mit beiden Augen betrachtet, wird diese Vermutung nicht von der Hand weisen können.
Man kann alles kaufen, man muss nur einen Goldesel haben der nie aufhört Gold scheißen.Wehe,er hört auf.

Grüße

Wader Hans

PS: Um nicht in die gleiche äusserst unangenehme Situation zu geraten wie Frau.S. : Diese Worte stammen nicht von mir, sie sind vielmehr durch zahlreiche Kollegen an mich herangetragen worden mit der Bitte um wortgenaue Wiedergabe.Ich kann daher die Fakten, mangels fachlichem Hintergrund,in diesem Text nicht bewerten. :smile:

Doch, weil die (erste) Mobilmachung und der Kriegsbeginn
zeitlich relativ weit auseinander lagen und zweitens die Dinge
ja nicht kausal aufeinander aufbauten.

Dieser Zusammenhang ist aber mit erster und zweiter vom BdV
hergestellt worden.

Das muss bis zu einer Klarstellung durch den BdV offen bleiben, ob das kausal gemeint war oder nur chronologisch.

Dies, weil die Nazis wussten, dass
selbst ein ausdrücklich als solcher bezeichneter deutscher
Präventivkrieg nach der polnischen Mobilmachung Ende August
völkerrechtlich nicht haltbar gewesen wäre.

Das ist Unsinn. Hilter ist das Völkerrecht ziemlich
gleichgültig gewesen. Ihm ging es damit um die eigene
Propaganda. Gegen Völkerrecht hatte er bereits vorher
verstoßen ohne mit der Wimper zu gucken.

Weil man mit der Wimper nicht gucken, sondern nur zucken kann.
Aber im Ernst: Mit seiner Einstellung zum Völkerrecht war Hitler ja nicht allein in Europa. Gerade Polen gehört nicht zu den Ländern, die sich in der Hinsicht moralisch darauf berufen konnten, vom Völkerrecht gegen Angriffe geschützt zu werden. Trotzdem musste die Nazi-Propaganda vorsichtig lavieren, um nicht bei den Staaten, denen das formale Völkerrecht weniger egal war, anzuecken - und natürlich auch beim eigenen Volk, das 1939 auch nicht gerade kriegsbegeistert war.

Wir werden nicht umhin kommen, auf den Zweiten Weltkrieg die Maßstäbe des Vökerrechts anzuwenden, egal, ob Hitler das Völkerrecht letztlich egal war. Hitler ist kein geeigneter Maßstab der Beurteilung.

Dieser Zusammenhang ist aber mit erster und zweiter vom BdV
hergestellt worden.

Das muss bis zu einer Klarstellung durch den BdV offen
bleiben, ob das kausal gemeint war oder nur chronologisch.

Sag, du hast den von Reiserolf schon vor geraumer Zeit verlinkten Ursprungsartikel gelesen? Hier noch einmal:
http://suche.ostpreussenarchiv.de/online-archiv/file…

Nach diesem Artikel mit dem schönen Titel: „über den Beginn des zweiten Weltkriegs“ stellt sich die Frage nicht mehr. In dem Artikel ist von Hitler-Deutschland als Aggressor überhaupt nicht die Rede.

„fiel es Polen leicht, jeden deutschen Vorschlag zu einer Danziglösung abzulehnen und sogar mit Krieg zu drohen. Im März 1939 machte Polen sogar gegen Deutschland mobil und gab damit Hitler die Möglichkeit der Aufkündigung des deutsch-polnischen Nichtangriffspaktes von 1934.“

Hitler hat also nur re-agiert. Und, so einige Zeilen weiter, sah sich dann urplötzlich mit England und Frankreich konfrontiert, die ihm den Krieg erklärten. Der Einmarsch Hitlers in Polen kommt in diesem Artikel, der sich mit dem Beginn des 2. Weltkrieges beschäftigt, gar nicht vor!

Wo bedarf es da noch einer Klarstellung? Wenn Frau Steinbach bezogen auf diesen Artikel äußert: „Der dargestellte Sachverhalt gehört zum Grundwissen eines jeden Zeithistorikers“ und eben „Ich kann es auch leider nicht ändern, dass Polen bereits im März 1939 mobil gemacht hat.“

Nach einem solche Artikel und der Reaktion Steinbachs darauf, schein doch eher die Aussage, man erkenne die Kriegsschuld Deutschlands an, wie eine daher gesagte Plattitüde. Oder kannst du irgendetwas substanzielles Beitragen, was dagegen spricht?

Und selbst dieser Artikel sagt mir nicht allzu viel über die
Einstellung des Verfassers aus.

Auf wie vielen Augen bist du blind oder willst blind sein?

Da liesst sich dann die entscheidende Phase aus dem Frühjahr 1939 so: „Mit dieser Absicherung durch die starken Garantiemächte im Westen fiel es Polen leicht, jeden deutschen Vorschlag zu einer Danziglösung abzulehnen und sogar mit Krieg zu drohen. Im März 1939 machte Polen sogar gegen Deutschland mobil und gab damit Hitler die Möglichkeit der Aufkündigung des deutsch-polnischen Nichtangriffspaktes von 1934.“

Mir sagt dieser Abschnitt, …

Vielleicht guckst du einfach noch einmal in die Geschichtsbücher, was genau sich da im Jahre 1939 abgespielt hat, was der Autor weggelassen hat und was er hier als Kausalkette darstellt. Dann würdest du nämlich mit Sicherheit nicht zu dieser Folge kommen:

dass Polen sich Hitler gegenüber
ziemlich sicher gefühlt hat, und durch die Mobilmachung einen
politischen Fehler gemacht hat, indem dadurch Hitler die
Möglichkeit hatte, Polen die Schuld an der Auflösung dieses
Nichtangriffspaktes zu geben.

Hilter annektiert gleich zwei Gebiete, nämlich das Memelland und „Resttschechien“, woraufhin Polen Maßnahmen ergreift, Danzig zu schützen, ein Gebiet, an dem Hitler bereits massives Interesse bekundet hat und somit Polen allen Grund zur Annahme hat, dass sich Hitler auch dort „Zutritt“ verschaffen wird - und diese zur Verteidigung Danzigs gedachte Teilmobilmachung ist in deinen Augen ein politischer Fehler?

So wie ich den Artikel lese, will der Autor deutlich machen,
dass um 1939 herum nicht nur in Deutschland eine große
Bereitschaft zum Krieg vorhanden war,

Und wieder erstrahlt alles im Lichte einer deutschrosanen Brille: Wo genau liest du in dem Artikel eine Bereitschaft Deutschands zum Krieg?

Ob es
stimmt, weiß ich nicht, aber in dem Zusammenhang wird dann
diese Mobilmachung um 1933 erwähnt. Von dieser Mobilmachung
habe ich tatsächlich heute zum ersten Mal gehört.

Du scheinst grottenwenig von der Entstehung des zweiten Weltkriegs zu wissen. Da dürfte das Kernproblem liegen. Bevor du dich also auf die Seite von irgendjemandem schlägst und im gleichen Atemzug anderen vorwirfst, sie sollten sich besser kundig machen, wäre es an dir, mal deine Hausaufgaben zu machen.

Ich richte mich gegen Vorverurteilungen, das ist es, was mich
an der ganzen Diskussion über Frau Steinbach stört.

Das ist keine Vorverurteilung sondern eine Beurteilung. Be-urteilen können allerdings nur Leute, die über ein ausreichendes Basiswissen zur Be-Urteilung des Sachverhaltes verfügen. (s.o.)

Der Einmarsch
Hitlers in Polen kommt in diesem Artikel, der sich mit dem
Beginn des 2. Weltkrieges beschäftigt, gar nicht vor!

Dann zitiere ich mal:

„Der Hitler-Stalin-Pakt machte den Krieg der beiden großen Flügelmächte gegen Polen möglich. England und Frankreich setzten dieser Besetzung und Aufteilung Polens keinen Widerstand entgegen, weil es ihnen nicht um Polen ging, und um Danzig auch nicht.“

Ich glaube, die einzige, die hier etwas überlesen hat, bist du.

Wo bedarf es da noch einer Klarstellung? Wenn Frau Steinbach
bezogen auf diesen Artikel äußert: „Der dargestellte
Sachverhalt gehört zum Grundwissen eines jeden
Zeithistorikers“ und eben „Ich kann es auch leider nicht
ändern, dass Polen bereits im März 1939 mobil gemacht hat.“

Da bedarf es keiner Klarstellung. Frau Steinbach kann es leider nicht ändern, dass Polen im März 1939 mobilgemacht hat. Und dass Hitler daraufhin den Nichtangriffspakt mit Polen kündigte, kann sie vermutlich auch nicht ändern. Aber ob sie das auch bedauert, muss offen bleiben. Das einzige, was bei ihr nicht offen bleibt, ist die letztendliche deutsche Verantortung für den Kriegsausbruch.

Nach einem solche Artikel und der Reaktion Steinbachs darauf,
schein doch eher die Aussage, man erkenne die Kriegsschuld
Deutschlands an, wie eine daher gesagte Plattitüde. Oder
kannst du irgendetwas substanzielles Beitragen, was dagegen
spricht?

Obwohl ich mich vorstehend bereits habe dazu hinreißen lassen, glaube ich nach wie vor nicht, dass es am Verteidiger ist, die Unschuld eines Angeklagten zu beweisen. Das ist bei Unterstellungen naturgemäß auch deshalb schwierig, weil sie auf Vermutungen und Interpretationen fußen. Wer meint, Frau Steinbach etwas vorwerfen zu können, muss das beweisen, so herum läuft das Spiel. „Sie bestätigt Fakten, die mir auch nicht passen, und alles was danach (übrigens freiwillig) an diese Fakten Relativierendem von ihr kommt, scheint darum Plattitüde und ist also unredlich.“…das ist ein bisschen sehr dünn.

Hallo

Und selbst dieser Artikel sagt mir nicht allzu viel über die Einstellung des Verfassers aus.

Auf wie vielen Augen bist du blind oder willst blind sein?

Inhaltsloser Spruch. Bitte konkrete Argumente.

Vielleicht guckst du einfach noch einmal in die Geschichtsbücher, …

Vielleicht versuchst du mal meinen Beitrag zu verstehen und antwortest konkret auf meine Argumente, oder erläuterst, inwiefern ich den Artikel falsch verstehe.

… was genau sich da im Jahre 1939 abgespielt hat, was der Autor weggelassen hat und was er hier als Kausalkette darstellt. Dann würdest du nämlich mit Sicherheit nicht zu dieser Folge kommen:

Diese Folge ist nicht die Folgerung, die ich aus meiner Geschichtskenntnis ziehe, sondern wie ich den Artikel des Autors verstehe.

Hilter annektiert gleich zwei Gebiete, …

  • und diese zur Verteidigung Danzigs gedachte Teilmobilmachung ist in deinen Augen ein politischer Fehler?

Wie gesagt, ich verstehe den Artikel so. Ich habe nur erklärt, wie ich den Artikel verstehe.

So wie ich den Artikel lese, will der Autor deutlich machen, dass um 1939 herum nicht nur in Deutschland eine große Bereitschaft zum Krieg vorhanden war,

Und wieder erstrahlt alles im Lichte einer deutschrosanen Brille: Wo genau liest du in dem Artikel eine Bereitschaft Deutschands zum Krieg?

Die lese ich in dem Artikel nicht ausdrücklich. Ich nehme aber an, dass diese Bereitschaft als so allgemein bekannt vorausgesetzt wird, dass man deren Erwähnung nicht für notwendig erachtet hat.

Bevor du dich also auf die Seite von irgendjemandem schlägst und im gleichen Atemzug anderen vorwirfst, sie sollten sich besser kundig machen, …

Ich habe mich nicht auf die Seite von irgendjemandem geschlagen. Wer nicht gegen Frau Steinbach ist, ist nicht automatisch für sie.

Das ist keine Vorverurteilung sondern eine Beurteilung.

Dann kannst du mir ja vielleicht mal die Frage beantworten, in welchem Zusammenhang diese Äußerung Frau Steinbachs gefallen ist. Was ist vorher gesagt worden?

Viele Grüße

PS: Ich habe nicht wirklich Interesse, mit dir weiterzudiskutieren. Mir erscheint es offensichtlich, dass du auf konkrete Fragen und Argemente nicht eingehst, sondern deinen Diskussionspartner herabsetzen willst.

Danke! owt
.

Hallo Songbird,

Also mit Linguistik hat dies nichts zu tun. Und wenn du gerne
Kaffesatz lesen betreibts, gut und gerne.

der Vorwurf der fehlenden Belege ist berechtigt, ich bin jetzt aber zu faul, das alles genau rauszukramen und Janina hat ja auch schon das meiste angeführt.

Dein zweiter Vorwurf bringt mich zum Schmunzeln: Die moderne Linguistik beschäftigt sich in der Tat schwerpunktmäßig damit, alle Formen von Kommunikation zu untersuchen und entlarvt dabei immer wieder schlüssig Alltags-Vorurteile.

Gruß!
Karl

Hörer
Hallo

Ein Kennzeichen demagogischer, unfairer Rhetorik, welches Steinbach hier angewendet hat, ist gerade, Dinge nicht direkt und klar auszusprechen, dabei aber genau mit einzukalkulieren, was die Hörer als „Das hat sie gemeint“ verstehen müssen.

Was für Hörer denn? Es ist doch auf einer nicht öffentlichen Sitzung gesagt worden.

Irgendeiner der dort Anwesenden hat anscheinend diesen einen Satz an die Presse weitergegeben. Sie hat doch gar nicht damit gerechnet, dass das irgendwelche Hörer zu Gehör bekommen, außer den auf der Sitzung Anwesenden. Und die haben wohl etwas mehr vom ganzen Gespräch im Zusammenhang mitbekommen als unsereiner.

Der Versuch, später treuherzig sich rauszureden mit "Das habe ich nie gesagt …

Sie hat bestätigt, dass sie diesen Satz gesagt hat.

MfG

Da bedarf es keiner Klarstellung. Frau Steinbach kann es
leider nicht ändern, dass Polen im März 1939 mobilgemacht hat.
Und dass Hitler daraufhin den Nichtangriffspakt mit Polen
kündigte, kann sie vermutlich auch nicht ändern.

Das ist aber historisch falsch. Hitler hat nicht wegen der (rein zu Verteidigungszwecken erfolgten Teil-) Mobilmachung den Nichtangriffspakt gekündigt!

Ein Großteil deines Gerüstes und dessen Frau Steinbachs fällt fußt auf dieser irrigen Annahme.

Die lese ich in dem Artikel nicht ausdrücklich. Ich nehme aber
an, dass diese Bereitschaft als so allgemein bekannt
vorausgesetzt wird, dass man deren Erwähnung nicht für
notwendig erachtet hat.

Du liest also irgendetwas in den Artikel hinein, was dort nicht steht, und findest das zur Interpretation sehr vernünftig, plausibel und auch ausreichend.

Wenn es aber um die Äußerungen Steinbachs geht, dann reicht dir der Hinweis nicht, dass es in der Sitzung, wo ihre Äußerung fiel, genau um jenen Artikel geht, sondern du willst wortwörtlich den Satz haben, bevor sie ihren gesagt hat, weil du dir ansonsten keiner Meinung bilden kannst?

Mir erscheint es offensichtlich, dass du
auf konkrete Fragen und Argemente nicht eingehst, sondern
deinen Diskussionspartner herabsetzen willst.

Führst du Selbstgespräche? Das ist exakt das, was du tust. Du misst sehr deutlich mit zweierlei Maß. Du gehst in keiner Weise konkret auf Begründungen, die hier geliefert wurden, ein. Genauso wie du nur einseitig sehr detailliert, Buchstabengenau in Sachen Contra-Steinbach erwartest, aber höchst großzügig damit bist, in etwas, was nachweisbar nicht gesagt / geschrieben wurde, etwas wohlwollend hinein zu interpretieren.

Hallo

Du liest also irgendetwas in den Artikel hinein, was dort
nicht steht, und findest das zur Interpretation sehr
vernünftig, plausibel und auch ausreichend.

Meine Güte, ich schreibe doch immer wieder, in jedem meinem Beitrag, dass es das ist, was ich aus diesem Artikel lesen würde. Damit will ich dir einfach sagen, dass deine Interpretation nicht die einzig mögliche ist, und dass du mir mit diesen Zitaten nicht beweisen kannst, dass du recht hast.

Ich würde aber gar nicht auf meiner Meinung bestehen bleiben, wenn es irgendwelche einleuchtenden Argumente oder Fakten gäbe, die meinem Eindruck unwiderlegbar widersprechen.

Wenn es aber um die Äußerungen Steinbachs geht, dann reicht dir der Hinweis nicht, dass es in der Sitzung, wo ihre Äußerung fiel, genau um jenen Artikel geht, sondern du willst wortwörtlich den Satz haben, bevor sie ihren gesagt hat, weil du dir ansonsten keiner Meinung bilden kannst?

Verstehst du das eigentlich wirklich nicht, wieso man den Gesprächszusammenhang diesen Satzes kennen muss, um in eindeutig verstehen zu können?

Du gehst in keiner Weise konkret auf Begründungen, die hier geliefert wurden, ein.

Doch, natürlich. Die Begründung war doch dieser Artikel, darauf bin ich doch eingegangen.

Genauso wie du nur einseitig sehr detailliert, Buchstabengenau in Sachen Contra-Steinbach erwartest, aber höchst großzügig damit bist, in etwas, was nachweisbar nicht gesagt / geschrieben wurde, etwas wohlwollend hinein zu interpretieren.

Ich will ja auch nur beweisen, dass wir nicht viel wissen. Du hingegegen behauptest zu wissen, was Frau Steinbach denkt.

MfG