Steine in den Beton?

Hallo!
An unserer uralten Scheune hat sich eine Ecke etwas abgesenkt,
deshalb bin ich gerade dabei, das wieder in Ordnung zu bringen.

Ich bin gerade dabei, ein ordentliches Beton-Fundament an dieser Ecke zu erstellen.

Mein Vater meint, ich soll Granitsteine mit in den Beton einbauen.
Früher wurde das immer so gemacht.

Nun meine Frage: ist das sinnvoll, Steine in den Beton,
oder ist das früher wg. Zementmangel gemacht worden?
Hat das Nachteile zwecks Haltbarkeit/Festigkeit?

Grüße, Steffen!

Hallo Steffen,

krass gesagt, kannst du in ein Beton-Fundament reinwerfen was du willst.

Beton ist ein Zement-Sand-Gemisch mit Kieselsteinen. Wenn du statt der kleinen Kieselsteine größere reintust, und noch größere, und noch größere, kommst du irgendwann bei deinen Granitsteinen an. Wichtig ist nur, dass drumherum genügend Zement-Sand-Gemisch da ist, damit sich alles fest miteinander verbindet.

Allerdings wird Beton in Klassen eingeteilt, die Größe der Kieselsteine ist dabei ein entscheidender Faktor. Wenn du eine Decke aus Beton herstellst, ist es logisch, dass die Stabiltität sinkt, wenn du anstelle vieler kleiner Kiesel einige kindskopfgroße Steine reintust.

Aber in einem Fundament ist das anders. Da liegt der große Stein ja auf dem Boden und hätte sogar dann eine stabilisierende Funktion, wenn gar kein Zementgemisch drumherum da wäre.

Gruß
Peter

PS Nicht weitersagen(!): In meiner Studentenzeit habe ich oft am Bau gearbeitet, einmal an einer Autobahn-Spannbetonbrücke. Ich weiß noch genau, an welchen Stellen wir aus Jux leere Bierflaschen einbetoniert haben. Immer wenn ich heute darüberfahre, denke ich daran. Aber sie steht immer noch, nun schon mehr als zwanzig Jahre. :smile:

Hallo Steffen,

wie Peter schon geschrieben hat, macht es dem Beton nichts aus, andere Materialien drinnen zu haben (solange sie fester als der fertige Beton sind und sich mit dem Zement verbinden).

Problematisch koennte es werden mit dem Verdichten, wenn Du groessere Steine drinnen hast und eventuell auch eine Stahlbewehrung.

Denn die endgueltige Festigkeit des Betons haengt unter anderem auch von der Verdichtung (ruetteln) ab.

Gruesse, Rudolf
PS: falls beim Verdichten der von Peter genannten Autobahnbruecke die leere Flasche gebrochen ist, gibt es kaum eine Qualitaetsverminderung des Betones.

Hallo Steffen,

wichtig für dein Fundament ist, dass du auf gewachsenem Boden und frostfrei gründest.

„Gewachsener“ Boden bedeutet ausreichend verdichtet oder nicht
aufgeschüttet, frostfrei bedeutet mind. 80 cm - 90 cm tief.

Dein Fundament könnte übrigens auch nur ein Granitstein sein, der
allerdings kraftschlüssig „unterfugt“ sein müßte.

Viel Erfolg,
LG, Karin

Dann werd ich morgen mal…
Sooo,
hab heute eine ordentliche Schalung gebaut, morgen wird dann Beton gemacht.
Leere Bierflaschen liegen auch schon einige herum, aber die werde ich vielleicht doch besser gegen neue eintauschen…
denn rein rechnerisch kostet 500 ml Beton 4 Cent, die Flasche bringt aber 8 Cent Pfand.
Da nehme ich dann doch besser paar von den ausgegrabenen Steinen.

Danke für Eure Hilfe,
Grüße, Steffen!

Tu das! Aber …
… beachte dabei, dass es nicht zuviel kostet und alles auch nach Jahrzehnten noch stabil und rissfrei ist! :smile:

Bierflaschen liegen auch schon einige herum, aber die werde ich vielleicht doch
besser gegen neue eintauschen… denn rein rechnerisch kostet 500 ml Beton
4 Cent, die Flasche bringt aber 8 Cent Pfand.

Mann! Du kalkulierst echt hart! Als wir damals die Bierflaschen einbetoniert haben, gab es noch gar keine Einwegflaschen! Zwanzig Pfennig kostete das pro Pfandflasche, heute also umgerechnet rund 10 Cents. Wobei es, wenn du das Preisniveau von damals berücksichtigst, erheblich teurer war.

Das hat uns aber nicht gebremst! Uns war die Ehre, selbst ausgetrunkene Flaschen auf Jahrzehnte, Jahrhunderte oder noch länger hinaus, erhalten zu können, wichtiger, als die paar Pfennige Rückerstattung! Zudem: Den Beton bazahlte die Bundesregierung, die Bierflaschen wir! Und außerdem: Das Gefühl, als kleines Rädchen unter hunderten anderen etwas hinterlassen zu haben, das erhob uns über den Polier, den Bauleiter, den Architekten und den Regierungsvertreter, die arroganterweise jeder von sich behaupteten, sie allein hätten dieses Werk geschaffen.

Der eine oder andere von uns hat auch einen Namenszettel in die Flaschen gesteckt. Vielleicht werden wir nach Jahrtausenden die Tutenchamuns der gegenwärtigen „Neuzeit“?

Prost!
Peter

PS
Cäsar eroberte Gallien.
Er allein? Half ihm dabei niemand? (Bertold Brecht)

Hallo!
So, habe fertig…
Flaschen sind auch keine drin, hat alles schön geklappt.
Mir graut auch schon vor der blöden Mauerei, aber da komm ich schon klar, obwohl ich mehr aus der Metallbrance komme.

Überigens kann man mit Flaschen auf dem Bau noch andere feine Sachen machen. Bauarbeiter haben mir erzählt, was früher im Osten gemacht wurde, wenn der Bauherr kein Essen + Bier gebracht hat:
Die Glasscheibe im Kamin war schon fast normal,
manchmal wurde auch waagerecht eine Flasche eingemauert, so dass der Hals etwas in den Kamin hineinragt. Das hat dann geheult und gepfiffen, als wäre der Hausgeist zugegen.

Noch schlimmer war, ein rohes Ei einzumauern, dann wurde eine Nadel hineingestochen, ordentlich Putz + Feinputz gemacht.
Vor dem Tapezieren hat man die Nadel herausgezogen, und der geizige Bauherr hatte eine unauffindbare Stinkbombe. Soll wohl angeblich auch relativ lange und schlimm gestunken haben.

Grüße, Steffen!