Steinmetz-Gravur auf Türsturz ca. 1800-1860

Hallo an das geballte Wissen. Ich bin das, was man einen „Backhaus-Jäger“ nennt - ich dokumentiere alte Backhäuser im Süden der Republik. Ich bin nun auf einen Türsturz aus Bundsandstein gestoßen auf dem ein Steinmetz seine Zeichen hinterlassen hat. Ich suche schon seit Tagen nach Erklärungen. Was ich weiß ist einzig, dass es jemand war, der zur Zunft der Steinmetze gehört. Das erklärt das Zeichen, das aussieht wie eine germanische Rune. Auch habe ich rausbekommen, dass die Inschrift von einem ausgelernten Gesellen stammt - nicht von einem Steinmetz-Meister.
Da ich hier kein Bild reinstellen kann habe ich meine Website mit der entspr. Unterseite verlinkt. Das Bild mit dem Türsturz ist am ganz unteren Rand der Seite - also bitte runterscrollen und draufklicken.

Gibt es hier Leute, die mir das „deuten“ können? Von speziellem Interesse sind die oberen Buchstaben.
Der Link: http://48n-9e.de/wildberg-gueltlingen/

Heute schon mal mein Dank an die „Wissenden“.

Moin Moin

Gibt es hier Leute, die mir das „deuten“ können? Von
speziellem Interesse sind die oberen Buchstaben.

Das Datum scheint 26.6.01 zu sein; also ist dieser Teil des Hauses bzw. dieser Eingang vielleicht am 26. Juni 1901 erneuert worden.
Die Buchstaben darüber könnten die Namen der Bauherren darstellen.
Gruß,
Branden

Servus,

der Türsturz war vorher sicherlich in einem anderen Gebäude; das einzige, was an der Jahreszahl 1609 unklar ist, scheint mir die letzte Ziffer, die ich als 9 lese. Damit ist er über dreihundert Jahre vor dem Bau des Backhauses Türsturz geworden.

Das Wappen schaut mehr nach „Schlägel und Eisen“ einer Bergmannszunft als nach Steinmetzzunft aus; dass das Zeichen des Steinmetzen in dem Wappen angebracht ist, kann auf eine Verbindung zur Bergmannszunft hinweisen, etwa als Lieferant für Verbaumaterial. In eigenartiger Nähe zu der mutmaßlichen Jahreszahl liegt die Einstellung des Silber- und Kupferbergbaus im nahegelegenen Neubulach, Sitz der Bergvogtei für die Region, im Jahr 1601.

Zusammenhänge der Schriftfragmente MERT E M ESLE mit örtlichen Familiennamen ließen sich wahrscheinlich anhand der heute häufigen Namen finden. Das könnte einen Hinweis geben, wo der Türsturz vorher eingebaut war.

Ist es sicher, dass das Backhaus insgesamt von 1862 ist? Wie kommt es zu der Zweiteilung in den Teil mit offen liegendem Buntsandstein und den verputzten Teil?

Schöne Grüße

MM

Danke mal für die Hilfe. Es kann durchaus sein, dass der Teil des Backhauses aus Bundsandstein nachträglich angebaut wurde. Oftmals waren alte Waschhäuser vorhanden, die man dann zu Backhäusern unfunktioniert hat oder die mit nem Backhaus erweitert wurden. Zur Jahreszahl 1609 frage ich mich, ob das wirklich eine „1“ da vorne dran ist - die „9“ hinten habe ich auch si interprätiert.

Gruß

Servus,

die 1 an der Tausenderstelle ist eindeutig, sie hat in ausgehender Renaissance und bis weit ins Barock hinein den „Winkel“ unten; die Ziffer an der Einerstelle könnte sowohl eine 9 als auch eine 1 sein. Man findet um diese Zeit unterschiedlich geformte Einser am Anfang und in der Mitte der Zahl, ein Beispiel (ebenfalls aus dem Württembergischen) hier: http://www.inschriften.net/rems-murr-kreis/inschrift…

Schöne Grüße

MM

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