Hallo ihr,
ich habe mir bei einer ganz blöden Sache (beim rutschen im Schwimmbad ) Ende September 2008 mein Steißbein geprellt.
Aber leider habe ich immer noch Schmerzen. Nicht so wie zu Beginn aber längeres Sitzen ist ziemlich unangenehm, egal wie bequem es ist, und das anschließende Aufstehen ist eine Qual (leicht untertrieben)!! Und die ersten 10 Minuten im Stehen tun dann auch noch ziemlich weh, wahrscheinlich wegen der plötzlichen Entlastung.
Was kann ich dagegen tun? Gibts da irgendeine sinnvolle Therapie? Ich möchte bald in den Urlaub fliegen und mich graust es schon vor dem Flug…
Danke schon mal im voraus!!
Hallo
Ich habe mir vor zehn Jahren das Steissbein heftig geprellt und habe nach wie vor Schwierigkeiten, mich insbesondere aus bequemen Sesseln wieder zu erheben. Manchmal blockiert es regelrecht und muss erst heftig knacksen, bis ich mich wieder frei bewegen kann. Diesen Winter habe ich mir dann noch das Kreuzbein (gleich über dem Steissbein) gebrochen, was auch noch nicht ganz austherapiert ist. Ich spreche also aus Erfahrung, bin aber keine Medizinexpertin.
Kurzfristige Massnahmen, im Hinblick auf den Flug:
-
Orthopädische Sitzkissen ausprobieren. Ein Keilkissen in „Normalstellung“ (höheres Ende hinten, so dass der Winkel zwischen Ober- und Unterschenkel grösser wird) dürfte eher nicht tauglich sein, das gibt zusätzlichen Druck aufs Steissbein. Auf einem Keilkissen „falschherum“ sitzen (niedriges Ende nach hinten im Sessel) kann aber etwas entlasten, wenn man den Rücken gleichzitig gut anlehnen kann. Nicht länger als einige Minuten am Stück, dafür immer wieder. Ballkissen in diversen Ausführungen können ebenfalls helfen.
-
Übungen: Im Sitzen ganz langsam und bewusst die eine Pobacke fest anspannen und wieder entspannen, mindestens 10x hintereinander, dann dasselbe mit der anderen Pobacke. Mit dem einen Fuss ebenfalls ganz langsam und bewusst gegen den Boden stossen, so dass die Pobacke leicht vom Sitz hebt (nicht richtig abheben, eher einfach etwas vom Körpergewicht entlasten), und langsam wieder entspannen, ebenfalls mindestens 10x, dann die andere Seite. beide Übungen entspannen den Pobereich und fördern die Durchblutung in der Muskulatur, was indirekt auf die Steiss-/Kreuzbeinregion wirkt.
-
Letztlich geht es darum, dass du nie lange die gleiche „Druckverteilung“ hast. Also immer wieder Position wechseln, mit Sitz-/Ballkissen, ohne Sitz-/Ballkissen, immer wieder die Übungen durchführen, regelmässig kurz aufstehen. Ein Platz am Gang wäre wohl gut, da kannst du zudem auch die Beine mal zur Seite hin raushängen lassen.
Mittelfristige Massnahmen:
Ärztlich abklären lassen, ob das wirklich nur eine Prellung war, oder ob etwas abgesplittert/verschoben ist. Vielleicht ist es auch gar nicht das Steissbein, sondern das Kreuzbein (da können verspannte Muskeln so schön dran ziehen) oder die Iliosakralgelenke? Wenn „nur“ etwas blockiert, verspannt oder verschoben ist, bzw. die ärztliche Abklärung keinen klaren Befund ergibt: Helfen können Osteopathie und andere manualtherapeutische Massnahmen, eventuell Feldenkrais.
Liebe Grüsse und gut sitz
Ursula
Nachtrag
Sitz-/Ballkissen wenn immer möglich ausprobieren, nicht unbesehen über Internet kaufen. Du musst spüren können, was dir gut tut und wirklich entlastet, sonst wirfst du unnötig Geld zum Fenster hinaus. Stichwort Sanitätsfachgeschäft / Orthopädiebedarf.
Und: Meine Erfahrung ist: Wenn es mal angefangen hat zu schmerzen im Sitzen, bringt man den Schmerz nicht mehr los, und das Sitzen wird von Halbstunde zu Halbstunde unangenehmer, bis man kaum mehr weiss, wie man sich nochmals anders zurechtrücken soll. Wenn es darum geht, einen längeren Flug zu überstehen, würde ich daher zu Schmerzmitteln greifen bzw. solche bereithalten, und dann besser schon in einem frühen Stadium nehmen.
Gruss,
Ursula
hi tini,
Deine Beschwerden haben einen Namen: „Coccygodynie“, will heißen: ein Bruch, aber wohl eher eine Luxation (Verrenkung) im Steißbein; dauert Jahre oder Jahrzehnte, wenn es nicht ordentlich behandelt wird.
Behandlungsmöglichkeit: Einrenken (können nur ganz wenige ÄrztInnen,HP`s) oder Einspritzung von einem Lokalanaesthetikum (das, was der Zahnarzt spritzt, ehe er bohrt).
Wenn Dein/e Hausarzt/ärztin so eine Therapie beherrscht: nix wie hin. Heilpraktiker, die sich mit der Hunneke-Methode auskennen, ebenfalls.
Gute Besserung wünscht
synapse