Stellenausschreibungen fordern Gehaltsvorstellung

Hallo,

Ich bin Bachelorabsolvent eines Wirtschaftsingenieurstudiengangs und möchte mich nun auf Stellen bewerben. Zwei Stellen, für die ich gerade Bewerbungen schreibe, verlangen, dass ich eine Gehaltsvorstellung angebe. Ich dachte bisher, das Gehalt sei etwas, dass man in einem Vorstellungsgespräch bespräche. Nun steh ich vor einer Gratwanderung, zu viel oder zu wenig anzugeben.

Ich muss gestehen, dass meine Vorstellungen über mein Gehalt eher ungenau sind, zumal ich mich in diesem Falle auch auf zwei sehr unterschiedliche Stellen bei sehr unterschiedlichen Arbeitgebern bewerbe. Ich denke zur Zeit eher daran, die Gehaltsvorstellung in der Bewerbung offen zu lassen und auf das Vorstellungsgespräch zu vertagen. Haltet ihr das für eine zulässige Vorgehensweise?

Wie wäre es zum Beispiel mit der Formulierung „Ich bin flexibel, was meine Vergütung betrifft und orientiere mich gern an den Möglichkeiten eines [jeweiliges Unternehmen]“? Oder „Meinen Gehaltswunsch würde ich gerne im persönlichen Gespräch mit Ihnen besprechen.“

Was würdet ihr mir raten? Könnte es mir als Nachteil ausgelegt werden, wenn ich dieses Thema auf das Vorstellungsgespräch verschieben möchte?

Viele Grüße,
Irmfried

Servus,

wenn das explizit verlangt wird, ist die realistische Bewertung der eigenen Arbeitskraft Bestandteil der geforderten Qualifikation.

Diese Bewertung ist für Einsteiger ein bissle fummelig, lässt sich aber auch da eruieren.

Je nach Ausschreibung kann das auch ein prima Aufhänger sein, um einen persönlichen Ansprechpartner zu finden, falls keiner in der Ausschreibung steht, und dann auch am Telefon gleich einen groben Eindruck zu kriegen, wie der drauf ist.

Schöne Grüße

MM

Hi,

damit will der AG sehen ob Du Deinen Marktwert realistisch einschätzen kannst und will auch ein wenig sehen was Du „für ein Typ bist“. Forderst Du zu wenig ist es evtl. ein Zeichen dass Du auch im Berufsleben eher in der Defensive bist und Deine Stärken nicht offensiv nach aussen trägst. Zuviel ist hingegen ein Zeichen für jemanden der sich gerne überschätzt, also viel redet und wenig dahinter. Dabei muss ein hohes Gehalt auch zum Typen passen. Also sei Dir bewusst dass Du mit einer hohen Gehaltsvorstellung im Vorstellungsgespräch ganz anders rangenommen wirst als jemand mit einem niedrigen Gehalt. Ist wie auf einer Geburtstagsparty für die Kinder: Von dem Zauberer für 25 EUR die Stunde erwartest Du ja auch mehr also von dem für 15 EUR.

Nutze also diese Chance und stelle Dir die Frage was Du „wert“ bist und schreibe den Betrag in die Bewerbung. Ist eine Gratwanderung, klar. Aber merke Dir jetzt schon mal eines für diese und alle weiteren Gehaltsverhandlungen: Man bekommt NIE mehr als man verlangt!

Gruss
K

Moin

Bachelor Wirtschaftsingenieur

verlangen, dass ich eine Gehaltsvorstellung angebe

Wie wäre es zum Beispiel mit der Formulierung …

Du wurdest nach einer Zahl gefragt und nicht nach einer Probe Deiner prosaischen Fähigkeiten!
Als Bachelor solltes Du in der Lage sein, den Marktwert Deiner Arbeit in Erfahrung zu bringen, ähnliche, zum Teil sicher (weit) komplexere Aufgaben, werden in Zukunft Dein täglich Brot sein.
Wenn Du dazu nicht in der Lage bist, wirst Du schwerlich einen guten Job kriegen. Das ist sicher auch von Deinem zukünftigen Arbeitgeber so beabsichtigt.

Gandalf

Hallo,

Ich muss gestehen, dass meine Vorstellungen über mein Gehalt
eher ungenau sind, zumal ich mich in diesem Falle auch auf
zwei sehr unterschiedliche Stellen bei sehr unterschiedlichen
Arbeitgebern bewerbe. Ich denke zur Zeit eher daran, die
Gehaltsvorstellung in der Bewerbung offen zu lassen und auf
das Vorstellungsgespräch zu vertagen. Haltet ihr das für eine
zulässige Vorgehensweise?

Nein.

Der zukünftige AG möchte hier eine Selbsteinschätzung von dir haben.
Keine Gewaltvorstellung zu nennen heißt: „Ich hab’ keine Ahnung“.

Es gibt doch nun wirklich reichlich Quellen im Netz zu (Einstiegs-)Gehältern,
da sollte man doch in der Lage sein, zu einer Zahl zu kommen.

Gruß,
Steve

Geht klar
Danke, Eure Antworten sind bisher ziemlich eindeutig. Dann muss ich mir was überlegen.

Ich hab auch schon eine Vorstellung. Die werde ich dann reinschreiben. Wenn ich damit falsch liege und deswegen aussortiert werde, dann sei’s drum. Ich gehe ohnehin davon aus, dass ich eine ganze Reihe an Bewerbungen schreiben muss…

Viele Grüße,
Irmfried