Stellungnahme eines trauernden Vaters - beispielgebend?

Da man in diversen anderen Threads nicht mehr antworten kann, möchte ich diese beeindrucktende Stellungsnahme hier abdrucken. (Zur Information: Mollie Tibbett wurde von einem, so weit man weiß, sich illegal in den USA aufhaltenden Mann getötet. Ihr Tod wird in den USA von Rechtsextremisten instrumentalisiert, um gegen Kreise der Gesellschaft zu hetzen. Wer mehr wissen möchte, bemühe eine Suchmaschine ihrer/seiner Wahl.)

Ich stelle hier ein Bild seines Stellungnahme ein, sowie eine Übersetzung, die ich spontan davon gemacht habe. Meine Frage, sofern dieser Beitrag einer Frage bedarf, in wie weit ist diese Aussage relevant für die derzeitige Situation in Deutschland? Soweit ich weiß, haben sich Freunde von Daniel H., dem Mann, der in Chemnitz getötet wurde, gegen die Vereinnahmung seines Tods durch Hetzer ausgesprochen.

"STELLUNGNAHME DES VATERS VON MOLLIE TIBBETS

Der Mensch, der angeklagt ist, Mollies Leben beendet zu haben ist genau so wenig repräsentativ für die lateinamerikanischen Teile der Gesellschaft wie die Rechtsextremen für alle weißen Menschen. Etwas anderes anzudeuten, ist eine Lüge. Gerechtigkeit in Amerika ist blind. Dieser Mensch wird ein gerechtes Gerichtsverfahren erhalten, wie es sein sollte. Wenn er verurteilt wird, wird er sich den Konsequenzen stellen müssen, die die Gesellschaft bestimmt hat. Darüber hinaus verdient er keine weitere Aufmerksamkeit.

Den lateinamerikanischen Teilen in amerikanischen Gesellschaft möchte ich sagen, dass meine Familie an eurer Seite steht und euch unsere tiefempfundene Entschuldigung anbieten. Dass ihr durch die Umstände von Mollies Tod bedrängt werdet, ist falsch. Wir schätzen euren Beitrag, den ihr zu der Farbe und Melodie des amerikanischen Gewebes bringt. Und ja, wir lieben euer Essen.

Meine Stieftochter, die Mollie so sehr geliebt hat, ist Latina. Ihre Söhne – Mollies geliebte Neffen und meine Enkelkinder – sind Latinos. Das bedeutet, dass ich Lateinamerikaner bin. Ich bin Afrikaner. Ich bin Asiate. Ich bin Europäer. Mein Blut kommt von allen Winkeln dieser Erde, weil ich Amerikaner bin. Als Amerikaner habe ich einen Grundsatz: jeden Menschen auf der Welt zu respektieren und das fortwährende Streben, eine bessere Verbindung zu schaffen, aktiv voranzutreiben.

Mit dieser Prämisse ist es eine Schande unserer Fahne gegenüber wissentlich zwischen den verschiedenen Gruppen Zwietracht zu säen. Es erzeugt Angst in unschuldigen Teilen der Gesellschaft und gibt den dunkelsten, hasserfülltesten Ecken der amerikanischen Seele legitimen Raum. Es ist das Gegenteil von Führungsqualität. Es ist das Gegenteil von Menschlichkeit. Es ist herzlos. Es ist verabscheuenswürdig. Es ist beschämend."

Siboniwe

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Hi,

Ein wunderbarer Text, der die sprachliche Schönheit und Klarheit des Originals nur unvollkommen wiedergibt, das ist der Fluch eines jeden Übersetzer.
Inhaltlich läßt sich dem Brief absolut nichts hinzufügen.

Die Franzi

Hallo,

danke für deinen Kommentar. Ich habe das Ding in 15 Minuten spontan übersetzt. Nicht auf Schönheit, aber auf Genauigkeit geachtet. Falls mir da (Genauigkeit) Fehler unterlaufen sein sollten, bitte anmerken.

Grüße
Siboniwe

Hi,

An den zwei Tippfehlern häng ich mich nicht auf. Aber das Englische ermöglicht eine Klarheit und Schönheit, derer das Deutsche nicht mächtig ist. Deswegen sprach ich von Fluch des Übersetzer.

Die Franzi

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Gehts beim Posten (und beim Besternen) dieser Stellungnahme darum, sinngemäß zu sagen „Seht hin, selbst der Vater einer getöteten Frau hetzt nicht, sondern schafft es in seiner Stellungnahme, vernünftige und versöhnliche Töne anzuschlagen. Nehmt euch ein Beispiel daran!“?

Gruß
F.

Ja, nehmt euch ein Beispiel, und hört mal auf, grundlos auszugrenzen, zu beschimpfen, zu beleidiigen und zu unterstellen.

Man sollte seine Meinung sagen dürfen, ohne beschimpft zu werden!

Man sollte nicht grundlos gelöscht werden, nur weil man auf der „Liste“ steht!

Schluss mit dem Zusammenrotten einer Gruppe, die sich als Mehrheit sieht und alle abweichenden Meinungen unterdrücken und diskreditieren will!

Der Text beinhaltet ja nicht nur platte Aussagen in dem von dir angesprochenen Sinne, sondern liefert viele Gründe dafür, warum dieser Vater mit der Situation so umgeht, und klar denjenigen die rote Karte zeigt, denen jedes Ereignis recht ist, plump zu Verallgemeinern, ganze Bevölkerungsgruppen aufgrund ethnischer oder religiöser Zugehörigkeit, Hautfarbe, sexueller Orientierung, … zu verunglimpfen und einen Keil in die Gesellschaft zu treiben.

Und der Text macht auch sehr schön deutlich, wie schnell die angesprochene Instrumentalisierung so richtig schön in die Hose gehen kann, wenn man sie zum Anlass nimmt eine Bevölkerungsgruppe anzugreifen, in der das Opfer selbst positive Beziehungen pflegte.

Es gab in meiner alten Heimatstadt vor einigen Jahren ein zum Glück nicht ganz so tragisches Ereignis, bei dem eine Junge Frau von einigen jungen Türken angegriffen worden war. Böse Geschichte, die natürlich auch gleich von gewissen Leuten instrumentalisiert wurde. Und dann: Ups, die junge Frau war eine sehr gut integrierte Deutsch-Türkin, von deren türkischen Wurzeln der tumbe Mobb natürlich nichts gewusst und geahnt hatte. Und die verwahrte sich natürlich massiv gegen türkenfeindliche Sprüche. Da verkrochen sich die Braunhemden ganz schnell wieder in ihre Löcher.

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meine antwort ist:

ich würde mich niemals politisch instrumentieren lassen, wenn oder weil meine tochter ermordet wird.
der vater hat nur das getan, was er aus seiner sicht tun muss.
aber das ist nicht repräsentiv.

weißt du es oder weißt du es nicht?
was ist daher der zweck dieser deiner wertenden anmerkung?

pasquino

Du lässt Dich also nur politisch instrumentalisieren wenn andere sterben? Mit Deinen Deutschkenntnissen erinnerst Du mich stark an einen anderen Edeldeutschen.

Dass dieser Text des Vaters Rassisten stinkt, ist doch klar. Aber so denken auch andere:

Die Witwe des verstorbenen Daniel H. wehrt sich gegen die Instrumentalisierung seines Todes zu politischen Zwecken. „Daniel hätte das nie gewollt“, sagte Bianca T. der „Bild“. Der 35-Jährige sei „weder rechts noch links“ gewesen. Sie hätte sich die Protestveranstaltungen am Samstag in Chemnitz angeschaut. „Da ging es doch gar nicht mehr um Daniel“.

HJS

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Heißt: Ich habe es gehört, aber im Moment keine Zeit Quellen rauszusuchen. Das hat inzwischenI (danke, consilio) ein anderer für mich getan.

Nein, der Beitrag des Vater von Mollie Tibbett ist nicht repräsentativ. Was ich sehr schade finde.
Aber ich finde es wichtig, seine Stimme zu hören. Weil er eben direkt betroffen ist und nicht nur jemand ist, der sich auf ein Thema stürzt, weil es vermeintlich zu seiner eigenen Agenda passt.

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Du solltest dich schämen.

Du vergleichst dich mit jemandem, dem großes Leid widerfahren ist, um dich in einer vermeintlichen Opferrolle darzustellen.

Das ist widerwärtig.

Du wirst nicht grundlos gelöscht, weil du auf irgendeiner Liste stehst. Deine Beiträge werden gelöscht, weil sie Hetze beinhalten. Eine abweichende Meinung haben ist erlaubt, allerdings sollte man sich nicht wundern, wenn man Gegenwind bekommt. Nur - was du gemacht hast, ist ganz einfach: Hetze. Unter dem Deckmäntelchen, der naiven Fragen, garniert mit falschen Aussagen.

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Warum die Sterne kommen, weiß ich nicht.

Hier spricht jemand, der betroffen ist. Das ist wertvoll, denn wie oft wird Menschen, die nicht in bei der Hetze gegen Bevölkerungsgruppen mitmachen, vorgeworfen, dass sie anders reden würden, wenn sie direkt betroffen wären.

Und ja, jede Stimme, die sich gegen Hetze und für Versöhnung ausspricht, halte ich für wertvoll und beachtenswert.

Grüße
Siboniwe

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so ein quatsch, den du da wieder hinseichst.

unterstellung, beleidigung, in zwei kurzen sätzen.
muss man wegen offensichtlichkeit nicht mal melden.
du erklärst dich hier selbst.

pasquino

ich habe die stellungnahme keineswegs in irgendeiner form negativ beurteilt oder kritisiert. sonst hätte ich zitiert und etwas dazu geschrieben. ich habe nur dargelegt, dass ich es nicht machen würde. und dass es nicht repräsentativ ist. damit dürfte deine frage, auf die ich bezug genommen habe, beantwortet sein.

pasquino

Ja, und?

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naja, du hattest hier von hetzern gesprochen. meine zweite frage an dich, die du nicht beantwortet hast.

nun hast du den link, und was steht dort?

Die Witwe des verstorbenen Daniel H. wehrt sich gegen die Instrumentalisierung seines Todes zu politischen Zwecken. „Daniel hätte das nie gewollt“, sagte Bianca T. der „Bild“. Der 35-Jährige sei „weder rechts noch links“ gewesen.

und was machst du?

das ist keine lösung, lediglich verschärfung der zunehmenden probleme. nach wie vor, das ist eben nicht beispielgebend.

pasquino

Eben, weil er weder rechts noch links gewesen ist, würde es ihn sicher nicht freuen, dass sein Anlass Auslöser für öffentliche „Trauermärsche“ von Pegida, AfD etc. wird.

Wo widerspricht sich das mit irgendwas, was ich geschrieben habe?

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