Hallo,
Neben den verschiedenen Formen der Stadien der
Sternentwicklung gibt es die Neutronensterne. Wenn die alt
werden, was passiert? Kalte Neutronensterne, gibt es sowas?
Naja, sie kühlen auch aus. Neutronensterne sind ja auch nur eine dicker Klumpen aus lauter Neutronen. Ein überdimensionaler Atomkern irgendwie (auch wenn man das so natürlich nicht sagen kann). Durch Strahlung verliert der natürlich genauso Energie wie ein Weißer Zwerg.
Und wie muß man sich solcherart Materie vorstellen, außer
superschwer und eben kalt?
Genauso eben: Superschwer und kalt
Weiter, gibt es einen Übergangsbereich? Also noch nicht
Schwarzes Loch, aber nicht mehr Stern? So scharf kann doch
eigentlich die Entstehung des Schwarzen Lochs über die Masse
nicht definiert sein.
Doch das ist sehr scharf. Ab genau einer kritischen Dichte bildet sich ein schwarzes Loch. Bei allem was unter dieser Dichte bleibt, können noch bestimmte Kräfte die Materie stabilisieren. Bei den Neutronensternen ist dies das Paulische Ausschließungsprinzip. Wird die Kraft der Gravitation größer als die Paulikraft, dann bricht das ganze zusammen, ein Schwarzes Loch entsteht. Wobei es Vermutungen gibt, dass es noch eine weitere „Sternleichenstufe“ vor dem Schwarzen Loch gibt, die sog. Quarksterne. Hierbei liegt die Masse nicht mehr in bayrionischer Form vor (Neutronen/Protonen etc) sondern die Quarks und Gluonen sind „frei“, es liegt ein sog. Quark-Gluon-Plasma vor. Allerdings fehlt für diese theoretische Überlegung noch der experimentelle Beweise. Aber auch vom Quarkstern zum Neutronenstern bzw zum Schwarzen Loch gibt es klare Grenzen und scharfe Übergänge.
Vielleicht sehe ich das falsch, aber
kann sich ein bestehender z.B. Neutronenstern geeigneter Masse
noch zum Schwarzen Loch entwickeln? Sei es durch Einsammeln
von Masse über eine durchquerte Wolke interstellarer Materie,
oder durch Zusammenstoß mit einem anderen Stern oder durch
„Aufsammeln“ seiner vielleicht massereichen Planeten?
Klar kann sich ein Neutronenstern durch Masseaufnahme zu einem Schwarzen Loch entwickeln. Dies passiert z.B. manchmal in Doppelsternsystemen, wo sich die Partner eng umkreisen. Stirbt ein Partner von beiden und wird z.B. zum Neutronenstern, dann kann dieser von seinem „lebenden“ Begleiter Masse absaugen. Erreicht dann der Neutronenstern durch diese Massezufuhr eine kritische Dichte, dann wird er zum Schwarzen Loch.
mfg
deconstruct