Sterne gucken im Himalaya

Hallo,

zusammen mit meiner Freundin bin ich ein großer Anhänger davon, mich mit ihr einfach irgendwo auf eine Decke zu legen und Sterne zu gucken.

Leider ist es durch Lichtverschmutzung oft zu hell um wirklich viele Sterne zu sehen.

Aus dem Grund würden wir beide gerne irgendwo hinreisen, wo es dunkler ist, daher meine Fragen: Wie realistisch ist es, dass wir beide es als nicht-Extremsportler schaffen, möglichst hoch ins Himalaya zu fahren bzw. zu wandern/klettern? Was bräuchte man an Erfahrung, Equipment, Training, etc.?
Das Himalaya ist groß, gibt es da Gebiete, die man anderen Gebieten vorziehen sollte?

Wir sind beide fit, 19 Jahre alt und haben 50 Jahre Zeit, uns vorzubereiten.

Viele Grüße,
Stefan

Moin zusammen,

warum so kompliziert ? Es geht doch auch viel einfacher und bequemer. Wir haben ganz tolle Momente der beschriebenen Art an folgenden Orten gehabt:
Death Valley, Kalifornien, USA (kann man mit dem Auto anfahren)
Organ Pipe NP, Arizona, USA (Auto)
Grand Canyon NP, Arizona, USA (auto)
Kit Peak Observatory, Arizona, USA ( http://www.noao.edu/outreach/kpoutreach.html )

Coober Pedy, South Australia, Australia (Auto)
Gegend um Ayers Rock, Northern Territory, Australien

Ich denke mal, die meisten Wüsten bieten entsprechende Möglichkeiten. Das Hochgebirge ist sicherlich auch interessant. Es ist aber zu sehr wetterabhängig. Ärgerlich, wenn ich Sterne gucken will und es hat Wolken.

Die Südhalbkugel der Erde ist wahrscheinlich auch interessanter, da man dort noch mehr Sterne sehen kann als auf der Nordhalbkugel.

Jedenfalls wünsche ich viel Glück.

Ralphi

Hallo Stefan!
Vielleicht wäre auch das eine Möglichkeit: Ferialarbeit auf einer Sternwarte in den österr. Alpen? Auf ca. 1600 m Seehöhe, fern von jedem Lichtsmog, wurde die Sternwarte „Königsleiten“ errichtet -
http://www.sternwarte-koenigsleiten.com/.
Soviel ich weiß, beschäftigt man im Sommer dort auch Schüler/Studenten; kannst ja einmal nachfragen.
Hohe Berge sind dort außerdem in greifbarer Nähe und sicher findest du jemanden, der mit dir auch leichtere 3000er besteigt.

Grüße aus den Bergen!
abu (deren Sohn früher auch auf der Sternwarte gearbeitet hat)

Hallo,

es gibt auch in Deutschland einige Flecken, an denen man hervorragend Sterne sehen kann. Am besten natürlich dort, wo wenige Menschen leben und deshalb wenig Lichtverschmutzung vorherrscht. Dazu gibt es Lichtverschmutzungskarten (→ Google).

Insbesondere im Gebirge (Alpen) sind Sterne gut zu sehen, wegen der geringen Besiedelung sowie der dünnen und klaren (wenig verschmutzten) Luft.

Es gibt einige Standardziele für Astroreisen. Man kann sich beispielsweise gut daran orientieren, wo aktiv forschende Sternwarten stehen. Das ist zum Beispiel auf Teneriffa der Fall (Observatorio del Teide). Viele Sterntouristen fliegen außerdem gerne nach Namibia, wo es spezielle Astro-Farmen gibt. Einen großen Einfluss hat auch das Wetter, denn nur wenn das Wetter zuverlässig klar ist, hat man gute Chancen auf eine Sternbeobachtung
Davon, dass jemand in den Himalaja zum Sterne Beobachten gefahren ist, habe ich noch nicht gehört, und das wird hauptsächlich am Wetter liegen. Das scheint dort recht wechselhaft zu sein, deshalb campieren die ganzen Bergsteiger ja auch erst monatelang im Basislager.

Grüße,
V.

Hallo,

Hallo Stefan,

zusammen mit meiner Freundin bin ich ein großer Anhänger
davon, mich mit ihr einfach irgendwo auf eine Decke zu legen
und Sterne zu gucken.

das ist auch eine wunderbare Sache. Ich hatte meinen Nachwuchs im Kindergartenalter schon dabei, um Perseiden zu beobachten.

Leider ist es durch Lichtverschmutzung oft zu hell um wirklich
viele Sterne zu sehen.

Was unsre größeren Städte betrifft, ist das leider richtig.

Aus dem Grund würden wir beide gerne irgendwo hinreisen, wo es
dunkler ist, daher meine Fragen: Wie realistisch ist es, dass
wir beide es als nicht-Extremsportler schaffen, möglichst hoch
ins Himalaya zu fahren bzw. zu wandern/klettern? Was bräuchte
man an Erfahrung, Equipment, Training, etc.?

Auch wenn ich den Reiz des Himalaya verstehe, im Punkto „Sterne beobachten“ gehts aber viel einfacher. Du musst lediglich von den großen Lichtquellen weg. Dafür eignet sich das Gebirge (muss aber nicht sein).

Meine schönsten (sternenreichsten Erlebnisse):

Abendspaziergang in Afiesl (ein winzig kleiner Ort an der Grenze Oberösterreich-Tschechien),

nächtliche Almwanderung im Großarltal (Salzburg),

Karwendeltour - in Tirol (des Nächtens vor der Falkenhütte stehend),

nächtliche Tour übers Steinerne Meer - wieder Salzburg (genaue Gebietskenntnisse unumgänglich),

Leopold-Happisch-Haus (Tennengebirge, wieder Salzburg).

Ist nur eine kleine Auswahl. Bei den Bergtouren - so du nachts gehst und nicht nur vor Hütten stehst - sind genau Gebietskenntnisse und vor allem (!!!) eine funktionierende Stirnlampe unumgänglich.

Abu’s Vorschlag der Gerlosplatte (Königsleiten) ist auch was Feines.

Etwas anders ists, wenn du den Südsternhimmel sehen willst. Dafür reicht der Himalaya allerdings nicht so wirklich. Südafrika oder Australien wäre diesbezüglich die bessere Alternative.

Viele Grüße,

gleichfalls Grüße,

Stefan

Wolkenstein

Vielen Dank für die guten Antworten!

Jetzt, nach etwas recherchieren zu den Wetterverhältnissen im Himalaya, stimme ich zu, dass das nicht der optimale Platz sein wird. Das ist natürlich etwas schade, da (wie Wolkenstein sagte) so ein entferntes Gebiet schon seine Reize hat.

Deshalb danke für die vorgeschlagenen Alternativen!
Da es uns nicht nur um das Sterne-gucken alleine geht, sondern auch darum, von dem Alltag und dem Bekannten so weit wie möglich weg zu kommen, werde ich mich mal bei dem Projekt weiter nach Süden orientieren.

Die relativ nahen Gelegenheiten wie Salzburg oder weiter in den Alpen klingen allerdings sehr verlockend, wenn das Budget für die nächsten Osterferien groß genug ist, gehts auf in den nahen Süden.

viele Grüße!
Stefan

Hi Stefan,

eine weitere Möglichkeit findest Du in Wüstengebieten. So lassen sich recht einfach Reisen nach Tunesien organisieren bei denen Du für einige Tage mit Kamelen in der Wüste wanderst und dort auch übernachtest. Die völlige Dunkelheit dort ist zum Beobachten des Nachthimmels optimal.

bye
Rolf