Hallo Okay,
ich danke dir für deine ausführliche Antwort und heiße dich noch im Nachhinein herzlich Willkommen hier im Forum!
Na, da lag ich also doch nicht daneben mit meiner Vermutung, dass du eine Schülerin Döbereiners bist. Ich hab das irgendwie gleich „gerochen“ .
Mein Lebensweg beschreibt sich folgendermaßen: Ich wollte mich anfangs, nach Beendigung der Schule, der „offiziellen“ Welt anpassen in Form eines naturwissenschaftlichen Studiums, zumal ich ständig von meinem Umfeld dazu überredet wurde. Aber ich folgte letztendlich meinem Empfinden und der Stimme meines Herzens, die da sagte, ich solle mich nicht den Meinungen meines Umfeldes unterwerfen und ich solle meinen eigenen Weg beschreiten. Ein Astrologiebuch der Münchner Rhythmenlehre von Wolfgang Döbereiner, das „Erste Lehr- und Übungsbuch“, landete „zufällig“ in meinen Händen. Dieses Buch drängte mich dazu, die Döbereiner’sche Astrologie noch näher kennenzulernen. Und das war der Wendepunkt in meinem Leben und die Bestätigung meines Empfindens, nicht Opfer einer verdorbenen Welt sein zu sollen, sondern vielmehr der Wahrheit den Vorzug zu gewähren und das zu artikulieren, was als Prinzip hinter der Erscheinungswelt sich verbirgt.
Heute, Jahrzehnte nach dem ersten Kontakt mit der Münchner Rhythmenlehre und dem Besuch unzähliger Seminare und Kurse und dem Studium all seiner Bücher, kann ich mit voller Gewissheit sagen, dass die Münchner Rhythmenlehre das Beste ist, was die Astrologie zu bieten hat und dass sie zugleich das Beste ist, was mir bislang in meinem eigenen Leben begegnet ist.
Als „Abtrünnige, die sicher bald der Ver-rücktheit
anheimfallen wird“ stand ich damals vor der Entscheidung
Diplom oder MRL, habe die Ausbildung an der Schule abgebrochen
und mir die Lehrbücher besorgt, dann das Malereibuch,
Seminarbände …
Das war also die „Langfassung“ als Antwort auf deine Frage -
in aller Kürze heißt sie eigentlich nur: „Nein, ich habe keine
offiziell anerkannte Ausbildung, kein Diplom vorzuweisen. Ich
bin somit auch kein Astrologe wie er offiziell anerkannt
würde“
Ob du ein Diplom in Astrologie hast oder nicht, ist meines Erachtens unerheblich. Für mich ist ein Astrologe dann gut, wenn er die Gestalt des Geschehens und ihre Hintergründe geistig erfassen kann und das dem Menschen mitteilen kann, wenn er also die Rolle eines Mittlers zwischen Schicksal bzw. Gott und dem einzelnen Menschen ist.
Nun, ich denke ich habe umfassend geantwortet und erlaube mir
hiermit auch eine Frage an dich:
Was meinst du, warum scheint es mittlerweile so zu sein, dass
jede Äußerung, die den Rückschluss zulässt, der Entäußernde
habe sich mit der MRL beschäftigt, zwangsläufig dahin führt,
dass sofort Begrifflichkeiten Wie „Plagiat, Abschreiber und
jemand habe etwas als sein eigenes ausgegeben…etc“ im Raum
stehen?
Ich für meinen Teil finde das verdammt schade.
Nun, es ist tatsächlich schade, dass die Werke von Herrn Döbereiner so zahlreich abgeschrieben werden und als eigene „geistige Errungenschaften“ herausgegeben werden. Ich kennzeichne das, was ich in meinen Beiträgen hier im Forum von Döbereiners Werken zitiere, auch eindeutig als Zitat, denn es ist mir wichtig, den Urheber der Gedanken zu erwähnen, sofern es sich nicht um meine eigenen handelt. Der Grund, warum ich dich darauf hingewiesen habe, möglicherweise gar nicht dem Original Rechnung zu tragen, ist der, den Döbereiner selbst erwähnt:
Die „Klassik“ gibt es nur noch dem Namen nach. Sie ist von den Begriffen, Zuordnungen wie Vorgehensweisen der Münchner Rhythmenlehre derartig durchsetzt, daß sie zur anonymen Ausformung der Münchner Rhythmenlehre wurde, und viele Astrologen und Autoren guten Glaubens vermuten mit Klassik zu hantieren.
(aus http://www.rhythmenlehre.de/).
Mir ist es nämlich auch schon oft so ergangen, dass ich mich mit einem Astrologen unterhalten habe, der sich als „klassisch arbeitender Astrologe“ ausgegeben hat und demnach auch Werke von Autoren klassischer Astrologie las. Im Gespräch zwischen uns wurde ich immer skeptischer und machte ihn darauf aufmerksam, dass er eine Vielzahl von Begriffen und inhaltlichen Erklärungen aus der „Münchner Rhythmenlehre“ verwende. Darauf sagte er: „Das kann doch gar nicht sein, ich habe mich mit Döbereiners Werken noch nie in meinem Leben beschäftigt.“ Ich forschte dann nach und es stellte sich heraus, dass ein gewisser Buchautor, den er las, in seinem Buch unzählige Textpassagen von Döbereiner kopierte und diese auch nicht als Zitat kennzeichnete. Darum kannst du vielleicht meine Skepsis ein bißchen verstehen, auch wenn dir das jetzt übertrieben erscheinen mag.
Viele Grüße und hoffentlich zukünftigen fruchtbaren Gedankenaustausch