Hallo nochmal,
Unstetige Regler, auch der Dreipunkt wirklich gut verstanden! Das Brückenkran-Beispiel (Schleichgang, Normalgang, Aus) ist wirklich schön.
also
Nur ein P-Regler, und ein Auto was 200 km/h fahren kann.
Es sollen aber nur 50 km/h gefahren werden.
Wenn man also das Gas nur 25% tritt, dann müsste man nun 50 km/h fahren.
Dies wäre aber nur ein STELLER.
Der Regler schaut immer nach, ob die 50 km/h auch erreicht werden. Und gibt gegebenfalls etwas mehr oder weniger Gas. Schliesslich könnten ja mal mehr oder weniger Personen im Auto sein. Und dies muss irgendwie berücksichtigt werden.
Wie das so mit einem Fahranfänger ist, wird das Auto dabei ganz schön ruckeln. Mal ists zuviel Gas, dann wieder zuwenig. So gehts immer hin und her um die 50 km/h herum. Man könnte natürlich auch die „P-Verstärkung“ gaanz gering einstellen. Dann gibt der Regler gaaanz langsam Gas - und würde nach ein „paar Stunden“ irgendwann 50 km/h erreichen. Und nicht so viel oder viel weniger um die 50 km/h herum bocken. Gewissermaßen ist dann aus einem Rohling-Gasfuß ein Damen-Gasfuß geworden.
(Sieht man oft auf der Autobahn, wenn die Damen mit 80 in die Autobahn einfädeln wollen. Eben zu WENIG!)
Also: Mit geringer P-Verstärkung ist das Schwingen um den Sollwert herum geringer als mit einer hohen (schnellen) P-Verstärkung.
Wie macht man nun aber einen Regler, welcher schnell zum Sollwert hinfährt aber trotzdem nicht so sehr um den Sollwert herumschwingt?
Man nimmt einen P-Regler mit einer kleinen Verstärkung.
Und dazu noch einen I-Regler.
Der gibt zunächst nur mal nen bisschen Gas. Beim nächsten Mal, wenn er wieder Soll- und Ist-Geschwindigkeit vergleicht, legt er das doppelte seines alten Gaswertes drauf. (das ist jetzt ein wenig vereinfacht) Und so weiter.
Auf diese Weise kommt man nun recht schnell in die NÄHE des Sollwertes (50 km/h). Der P-Regler regelt nun langsam den REST der fehlenden Geschwindigkeit aus und da er nur eine geringe Verstärkung hat, schwingt der Regler jetzt nur noch ganz wenig um den Sollwert herum.
Der I-Regler brint also das Auto in die NÄHE von 50km/h der schwache P-Regler dann GENAU AUF 50 km/h.
Übrigens: Manchmal wird der I-Regler beim Erreichen des Sollwertes abgeschaltet (Anti-Windup) und es wird nur noch mit dem P-Regler geregelt.
Jetzt fährt das Auto schön, und plötzlich gibts eine Bodenwelle. Schwupps sind wir auf 45 km/h. Der schwache P-Regler hilft nicht, der I-Regler ist abgeschaltet oder nicht schnell genug.
Irgendeine Super-Schnelle Instanz brauchen wir noch.
Gewissermaßen den HAMMER!
Er ist das Gedächtnis der beiden letzten Veränderungen des Stellwertes (und des dazugehörigen Ist-Wertes), sozusagen die korrigierende Instanz der letzten beiden Fehlversuche beim Einstellen des Gaspedals.
Zusammenfassung:
I-Regler bringt das System ins Ziel (und muss dort abgeschaltet bzw „umgeladen“ werden)
P-Regler macht das System präzise.
D-Regler ist wichtig, wenn vom System schnelle Ausregelungen auf Störungen gefordert werden. Dieser Regler-Teil macht ein Regler-System HART.
HART Beim Auto: Wenn plötzlich ein Taifun dem Auto entgegenbläst, dann fährts einfach weiter mit 50 km/h.
Verbraucht dann aber vielleicht das Mehrfache an Benzin.
HART bei einem Elektromotor: Wenn man den geregelten Motor mit der Hand einfach nicht mehr anhalten oder verlangsamen kann. Denn der HAMMER schlägt sofort zu.
(Natürlich muss der Motor Reserven haben)
Wenn es geht, sollte man immer alle drei Regler Typen kombinieren. (PID-Regler) Dann kann man nicht benötigte Regler-Teile zu- oder abschalten.
Ungestörte Regelstrecken können zumeist auf den D-Regler verzichten.
Während Regelvorgänge beim Aufheizen von Medien sehr gutmütig sind (da reicht sogar mal ein P-Regler alleine)
ist das konstanthalten von Luftstomtemperaturen genauso giftig wie Motor-Regelstrecken. Ohne D-Regler gehts dort häufig nicht.