Steuer Malta

Hallo, kennt sich jemand mit der Steuer in Deutscher Sprache mit Malta aus? Ich habe eine Firma in Malta durch eine Agentur 1999 gegründet. Da die Agentur oder und der Steuerberater sehr träge war und die Steuer Erklärungen nicht unserer Meinung nach ordentlich gemacht wurden, Belege verschwunden…sind wir jetzt gezwungen unsere Firma in Malta zu schließen, da dies kein Zustand mit einer Zusammenarbeit ist und dies nur Nerven kostet. Es war eine kleine Firma mit nicht so viel Umsatz, also keine Mio!. Wir haben jetzt ein Problem, wir zahlten alle 3 Monate unsere VAT, der Jahresabschluss hieß annual und wir zahlten auch diese Jahresendrechnung. Jetzt sagt die Steuerberaterin in Malta, wir hatten nur die VAT und keine weiteren Steuern bezahlt und können daher 2019 nicht abschließen, aber Weitere Rechnungen bekommen wir auch nicht. Ales sehr komisch jetzt… Die Gründungskanzlei W_L ist nicht mehr Zuständig und läßt uns total im Stich, obwohl auch diese voll bezahlt wurde, da diese nicht mehr für Malta zuständig sei! Deutsche Steuerberater kennen sich damit nicht aus! wir benötigen jemanden, der uns mehr über diese Steuer Dokumente sagen kann, aber nicht teuer ist. Vielleicht sind wir ja sogar einem Betrüger auf dem Laim gegangen. Wir sind uns da noch nicht ganz sicher. Hat jemand mit dieser Agentur ähnliche Probleme erlebt? Vielleicht können wir uns auch austauschen. Bitte keine Schreiben, was nicht nicht hätten machen sollen Es war ein großer Fehler - dass wissen wir jetzt auch! Ich freue mich auf dementsprechende Mitteilungen. Danke

Servus,

wenn Ihr keine Jahresabschlüsse (= Bilanz, GuV, Anhang) aufgestellt habt, war das „annual“ nur die USt-Jahreserklärung, und alles andere fehlt noch.

Wenn Ihr für Malta die Jahresabschlüsse und die Ertragsteuererklärungen bis zur Aufgabebilanz machen lassen wollt, geht zu einer Kanzlei, die im internationalen Verbund arbeitet, wenn Kontakt auf Englisch schwierig ist - wobei die Sprachvermittlung Deutsch-Englisch das Ganze nicht billliger macht.

Ich habe mit insgesamt drei Niederlassungen von Mazars in Deutschland und Frankreich gearbeitet, hier ist die Adresse von Mazars auf Malta:

The Watercourse, Level 2 Mdina Road Zone 2, Central Business District Birkirkara, CBD 2010, Malta

+356 2134 5760

Die Randbedingung

ist da allerdings nicht erfüllt.

Schöne Grüße

MM

4 Like

Vielen herzlichen Dank für diese Info und die Adresse. Laut unseren Unterlagen haben wir einen Jahresabschluss mit Bilanz gemacht, da steht ganz klar Annual und TAX drauf, alles ist aufgelistet. Aber die Steuerberaterin meinte es sei nur die VAT, was ich mir nicht vorstellen kann, denn wir zahlten auch alle 3 Monate die VAT. Dann wäre das ja doppelt. Ich denke ich muss mich mit der Firma in Malta in Verbindung setzen, das ist schon alles sehr merkwürdig. Danke für die Adresse, das kann uns schon sehr helfen zu überprüfen.

Servus,

nein, das wäre ganz normal - die Umsatzsteuer wird überall in der EU mit monatlichen oder quartalsmäßigen Vorauszahlungen und einer Jahreserklärung erhoben. In der Jahreserklärung werden die geleisteten Vorauszahlungen von der auf das Kalenderjahr ermittelten Zahllast abgezogen.

Die Körperschaftsteuer heißt auf Malta, soweit auf Englisch bezeichnet, corporation tax, und soweit Gewerbesteuer erhoben wird (das weiß ich nicht), business tax. Das System dort ist relativ fummelig - das Unternehmen muss zunächst 35 % seines Jahresgewinnes (den kannst Du in der Bilanz nachschauen, die Du ja offenbar hast - dort müßte auch eine Rückstellung für eine oder beide Ertragsteuern in den Passiva stehen, ich schätze mal im oberen Drittel) abführen, aber bei Ausschüttung wird dieser Satz auf 5% ermäßigt - das jetzt ins Unreine gesprochen; ich würde da nicht ohne StB mit Kenntnissen in maltesischem Ertragsteuerrecht rangehen, ich selber bin halt kein richtiger geworden.

Ein Jahresabschluss heißt übrigens nicht Annual, sondern Annual accounts oder Financial statements, Darin ist enthalten ein Balance sheet (Bilanz) und ein Profit and loss statement (Gewinn- und Verlustrechnung), ferner verschiedene Textteile je nach nationalen Vorschriften.

Schöne Grüße

MM

2 Like

Vielen Dank für diese tolle ausführliche Beratung. Financial statements , das steht drauf, mit dem Annual 2019. Die monatlichen Zahlungen haben wir auch alle 3 Monate bezahlt. Wir mussten alle 3 Monate unsere Einnahmen und Ausgaben abgeben, dann kam die Steuer Abrechnung. Scheint ja bisher alles so zu stimmen. Nur dass die Steuerberaterin sagt wir hätten nur die VAT bezahlt, was ich mir nicht ganz vorstellen kann, vielleicht will sie nicht dass wir durch die Holding die 30% zurück erstatten lassen - keine Ahnung, denn es seht klar drin 35% und die Summe. Schade, mit einer guten Firma an der Seite wäre das vielleicht gut geworden , aber so geht das gar nicht, jetzt wollen wir nur noch so schnell es geht schließen, bevor uns weitere Kosten auffressen . Vielen vielen Dank, das hat mir jetzt schon sehr viel geholfen, jetzt weiß ich viel mehr.

Das ist das Problem mit Steuerparadiesen - durch die hohen Kosten für professionelle Beratungen lohnt es sich meist nur für größere Unternehmen.

Denk daran, dass das deutsche Finanzamt unter Umständen auch noch Geld fordern könnte wenn der Hauptwohnsitz wieder nach Deutschland zurückverlagert wird bzw. der Lebensmittelpunkt immer in Deutschland war.

Servus,

wo steht das denn drin? Gibt es denn Formulare, die jemand von Euch unterschrieben hat, auf denen Corporate income tax return draufsteht? Gibt es etwas, was Ihr von einer Behörde bekommen habt, wo Corporate income tax assessment draufsteht?

Schöne Grüße

MM

1 Like

Servus,

ist im vorliegenden Fall ausgeschlossen, vgl. Art. 7 und 10 DBA Malta.

Es geht hier eher darum, die (vielleicht, das werden wir unter Umständen noch erfahren) in Malta abgeführte Quellensteuer von 35% auf 5% bei Ausschüttung runter zu kriegen. Der relative Steuervorteil ist aber mit dem ganzen Rattenschwanz, der nicht nur an der Verwaltung der Dividendenbesteuerung, sondern auch an der Liquidierung der Ltd. dran hängt, bei weitem verbraucht.

Schöne Grüße

MM

ich glaube ich habe das irgendwo gelesen Aber ich finde das jetzt niht.

Servus,

versuch doch mal, alles, was im Zusammenhang Jahresabschlüsse und Steuern gelaufen ist, (wenn Papier) stur nach Datum abzulegen bzw. (wenn *.pdf oder sowas) in einen Ordner zu packen und nach Änderungsdatum zu sortieren.

Dann kriegst Du eher raus, wo Ihr mit der Firma steht und was noch notwendig ist, um sie zu Ende zu bringen.

Schöne Grüße

MM

  1. Ausschüttung -da ist nicht sehr viel. Um die Firma zu schließen müssen wir sogar aus eigener Tasche zahlen. Corona hat und zusätzlich eine reingewürgt. Und in Malta gab es keine Hilfe. Und wir hatten auch nicht in Deutschland gelebt. Danke

Servus,

das kann recht interessant sein - vielleicht ist dann gar keine Liquidation notwendig. Dazu solltet Ihr rauskriegen, ob es nach Handelsrecht in Malta etwas gibt, was der deutschen Löschung einer Gesellschaft wegen Vermögenslosigkeit entspricht. Dann hättet Ihr wenigstens einen Teil des Rattenschwanzes vom Hals und müßtet bloß noch auf die Dinge achten, für die der letzte Geschäftsführer oder die Gesellschafter persönlich haften (ggf. in Durchgriffshaftung).

Schöne Grüße

MM

Sie kennen Sich sehr gut aus. So jemand fehlt mir bei der ganzen Geschichte. Kann man Sie anderweitig erreichen? mfg.

Hmm - da riskiere ich dann, mich zu übernehmen und Dinge zuzusagen, die ich nicht in meiner Zeit unterbringen kann; damit ist Dir auch nicht gedient. Die Einzelheiten von maltesischem Steuer-, Handels- und Verwaltungsrecht müsste ich mir selber auch zuerst anlesen, daher die Empfehlung an einen professionellen Dienstleister zu gehen, auch wenn es satt Geld kostet.

Schöne Grüße

MM

Sicher, dass das Doppelbesteuerungsabkommen alle möglichen Nachforderung des deutschen Fiskus ausschließt?

Kann mich erinnern gehört zu haben, dass Personen die in Malta ein Unternehmen veräußern und nach Deutschland zurückkehren unter Umständen trotzdem vom deutschen Finanzamt zur Kasse gebeten werden - sonst würde jeder zum Unternehmensverkauf schnell mal nach Malta ziehen.

Servus,

den Text hatte ich verlinkt, es geht vorliegend um Artikel 7 und 10 - die sind eindeutig.

Die Durchführung sieht aber bei DBA-Fällen in der Regel (vermutlich auch hier) vor, dass gegenüber dem deutschen Fiskus nachgewiesen werden muss, dass nicht nur das Besteuerungsrecht beim anderen Land liegt, sondern dass die Besteuerung dort auch tatsächlich stattgefunden hat. Und damit haben Steuerflüchtlinge hie und da ihre Probleme, das liegt dann aber nicht an Malta…

Schöne Grüße

MM