Steuerhinterziehung beim Nebenberuf

Hallo zusammen,

ich hatte die Woche Gespräche mit einem Kollegen, der behauptet, dass sein „Nebenberuf“ nicht gemeldet sein muss. Er meinte er mehrmals im Jahr auf Pokerturnieren und würde dabei öfter ein paar k EUR nach Hause bringen. Als Beruf hätte ich es nicht gesehen, aber ich versteh schon, dass man da mit Hilfe der Stochastik da einiges errechnen-schätzen kann.

Er meinte, dass man die Gewinne und Verluste nicht in der Steuererklärung geltend machen muss, bzw. nennen muss. Eine einfache Google Recherche zeigt, dass er falsch liegt.

Das Angeben seines Gewinns hat mich gestört. Ich überlege dem Finanzamt einen anonymen Tipp zu geben. Macht das Sinn und wird das überhaupt verfolgt?

Servus,

???

die viel zitierten erstinstanzlichen Urteile haben keinerlei Bedeutung als Präzedenzfälle. Nur, wenn es eine grundsätzliche Entscheidung des BFH gäbe, könnte man so vollmundig behaupten, dass „er falsch liegt“.

Eine Teilnahme an Pokerturnieren mehrmals im Jahr liegt, zumal wenn sie nebenberuflich stattfindet, irgendwo zwischen gewerblicher Tätigkeit und Liebhaberei.

Wenn der Mann zeigen kann, dass seine Gewinne eher vom Zufall als von seinen Fähigkeiten abhängen, ist das ganz klar Liebhaberei, und es darf keine ESt auf die Einnahmen festgesetzt werden.

Das hängt vom Finanzamt und auch der zuständigen Staatsanwaltschaft ab. Wenn in verantwortlicher Position ein Pat-Garrett-Fan sitzt, der endlich mal Klarheit schaffen möchte und die nötigen Mittel und Planstellen lockermachen kann, um so einen Fall zum BFH durchzuklagen, hat der Kollege möglicherweise ziemlich schlechte Karten.

Jo, und wenn nicht, dann nicht.

Schöne Grüße

MM