Steuerkonzept

Hallo zusammen.
Die FDP will Steuervergünstigungen abbauen und damit ihr Steuerkonzept
verwirklichen.

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/…

Hier erkennt man was Minderheiten erreichen können und nur weil die Mehrheit nicht zur Wahl erscheint.
Gruß
noge

Guten Tag,noge!

Es ist schon richtig, dass man mit dem Abbau einen Teil der Bevölkerung auch trifft, die ohne diese Freibeträge oder zusätzlichen „Gehaltsteile“ des Staates nicht über die Runden kommen würden.

Man sollte aber,denke ich, das Problem bei der Wurzel packen:
Wir haben in vielen Teilen der Wirtschaft(ausser in der Exportindustrie)ein viel zu niedriges Lohnniveau.In letzter Zeit waren also die „Zulagen und Abschreibungsmöglichkeiten“ feste Einkommensbestandteile des privaten Haushaltes.Das kann sich auch eine Volkswirtschaft wie unsere nicht auf Dauer leisten.Die Unternehmen müssen ihrer Aufgabe wieder gerecht werden und die Löhne ohne Hilfe der öffentlichen Hand bezahlen.
Man muss sich aber auch vor Augen halten, dass viele Abschreibungsmöglichkeiten bei vielen Einkommensbeziehern überhaupt nicht greifen- das sie schlicht zu wenig verdienen um Steuern zu bezahlen.Vereinfacht gesagt bedeutet das Festhalten an den meisten dieser Steuersparregeln eine Bevorzugung von Besserverdienenden.Das glaube ich ,will man doch nicht,wie man allerorts hört.

Gruß

heimatvertriebener

Hallo noge,

bis jetzt ist noch gar nichts erreicht, aber das Geschrei geht vorsichtshalber schon mal los.
Aber da Du keine Frage stellst, bin ich mal so frei:

Welches Interesse hat der Staat an der Förderung von Zuschlägen, also warum legt er auf die Zuschläge, die der AG bezahlt, noch was drauf?
Und was spräche dagegen, sich von Seiten des Staates genau darüber Gedanken zu machen?

Gruß
Cassius

Hallo,

Und was spräche dagegen, sich von Seiten des Staates genau
darüber Gedanken zu machen?

meinst Du wirklich, es ist angebracht sich als allererstes „genau darüber“ Gedanken zu machen, also über Dinge, die die mittleren und niedrigen Einkommensgruppen treffen werden?

Ich bin auch ein großer Freund davon Steuersubventionen schrittweise abzuschaffen. Ich denke aber, es gibt Bereiche, die eher anzupacken wären. Schließlich zahlen z.B. die Großunternehmen Deutschlands sowie die wirklich reichen Bürger z.T. überhaupt keine Steuern dank hunderter von Schlupflöchern, Ausnahmeregelungen und und und.

Aber hier zeigt die FDP wieder ihr wahres Gesicht…

„Arbeit muss sich wieder lohnen“. Dass ich nicht lache.

Gruß

S.J.

Hallo,

als allererstes

habe ich nicht geschrieben.

sich … „genau darüber“ Gedanken zu machen

bezieht sich auf meine erste Frage, worin nämlich der Staat sein Interesse sieht, auf Lohnzuschläge noch was draufzulegen. Nachdenken hat noch nie geschadet.

Ich bin auch ein großer Freund davon Steuersubventionen schrittweise :abzuschaffen. Ich denke aber, es gibt Bereiche, die eher anzupacken :wären.

Da sind wir völlig einig. Aber das eine schließt das andere nicht aus.

Auf den Rest einzugehen schenke ich mir. An der 120. Diskussion über Steuergerechtigkeit beteilige ich mich nicht.

Gruß
Cassius

Nachtrag
Die Forderung, die Zuschläge auf Sonntags-, Feiertags- und Nachtarbeit zu besteuern, steht im aktuellen Frühjahrsgutachten der „Wirtschaftsweisen“, denen ich keine tagespolitischen Absichten unterstellen will.
Wer hat da wohl von wem abgeschrieben?

Gruß
Cassius

Hallo,

Nachdenken hat noch nie geschadet.

mit Leuten, die andere auf Grund ihrer anderen Ansichten als dumm darstellen, werde ich mich sicher auf keine Diskussion einlassen.

S.J.

Hallo.
@ Cassius
@ heimatvertriebener.
Entschuldigt dass ich keine Frage gestellt habe, der Bericht passte nur so gut in mein Schema.
Wenn ich aber morgens meine Zeitungen durchgelesen habe und mit Wut im Bauch das Haus verlasse, muss ich die loswerden.
Als treuer Leser etlicher Tageszeitungen und kann mich noch gut an diese Meldungen erinnern.
Oktober 2009
http://www.welt.de/die-welt/finanzen/article4988847/…
März 2010
http://www.sueddeutsche.de/finanzen/433/506602/text/
Ich garantiere Euch, Steuern und Lohnnebenkosten werden deutlich angehoben und die Steuerschlupflöcher werden speziell im unteren Einkommensbereich gestopft.
Ich erinnere mich was der Analytiker F. J. Strauss, (1968 glaub ich) zum Besten gab:
Es bringt am Ende mehr, wenn man 40 Mio. Arbeitnehmern jeweils 1 DM wegnimmt, als 40 Millionären jeweils eine Million.
Gruß
noge

Hallo noge,

„Steuerschlupflöcher“ können ruhig gestopft werden, es gibt so etwas für einen Geringverdiener nämlich gar nicht.Steuersparorgien gibt es nur bei Bestverdienenden.
Wir haben in der Republik, wenn ich die Zahl richtig erinnere 40% Arbeitnehmer mit einem Stundenlohn brutto unter 9 Euro.Viel Steuer fällt da nicht an,falls überhaupt.Da ist es wie gesagt ein sozialer Akt, diesem AN, da er meist auch noch mit dem Auto zur Arbeit fahren muss,deswegen zu subventionieren.Er könnte sonst nämlich gar nicht arbeiten.
Würde man allerdings die Unternehmer mit geeigneten durchaus legitimen Mitteln zwingen die erforderlichen Löhne zu bezahlen, könnte der Staat 90% seiner Subventionen guten Gewissens einstampfen.

Wir müssten uns auch einmal unterhalten, was eigentlich „Lohnnebenkosten“ sind.Auch die gibt es nicht.Es gibt nur einen Bruttolohn.

Dieser Begriff geht landauf-landab durch alle Gazetten und niemand hinterfrägt ihn.Dabei kann man als Unternehmer mit diesem Kunstwort alles Mögliche an lästigen „Nebenkosten“ deklarieren, um dem Staat gegenüber seine Finanz-und Existenznöte zu beweisen.

Gruß

heimatvertriebener

Hallo,

mit Leuten, die andere auf Grund ihrer anderen Ansichten als dumm :darstellen …

Zur Frage, wer hier wen als dumm darstellt, lies Dir doch nochmal Deinen eigenen ertsen Beitrag durch.

Gruß
C.

[MOD] - abgeschlossen
Hallo,

das hat mit Politik nichts mehr zu tun.

Gruß Rainer

Hallo,

Steuervergünstigungen müssen wirklich abgebaut werden, einerseits, damit sich die Gut- bis Bestverdienenden nicht auf 0€ runterrechnen können, andererseits, damit das Steuerniveau insgesamt gesenkt werden können (und der Weihnachtsmann kommt auch, ich weiß), drittens aber, damit die Einkommenssteuererklärung vereinfacht wird.

Ich bin Akademiker, verfüge also über die Fähigkeit zu lesen. Trotzdem habe ich mir seit drei Jahren angewöhnt, an verschiedenen Stellen in der Einkommenssteuererklärung zu schreiben „So, wie ich das verstehe…“ oder „vermutlich - Fragestellung nicht klar“ oder einfach „?“ - um dann die maximal günstigste Interpretation für mich vorzunehmen.

Ein konkretes Beispiel: Vor einigen Monaten fiel mir eine Einkommensteuererklärung meines Großvaters von 1934 in die Hände. Damals hat man pro Kind eine Zeile ausgefüllt.

Mein Vater füllte eine Anlage (zwei Seiten, glaube ich) für alle Kinder zusammen aus.

Ich fülle pro Kind eine eigene Anlage (dreiseitig) aus.

Es ärgert mich schon etwas, dass Menschen, die Erfindungsreichtum, kriminelle Energie oder seinen Steuerberater haben, so viel mehr zurück bekommen als der einfache, ehrbare Arbeiter, der schlicht und einfach mit dem Formular überfordert ist. Das ist praktische Steuerungerechtigkeit.

Gruß Bombadil2

Hallo Bombadil2,

… damit die Einkommenssteuererklärung vereinfacht wird.
Das ist praktische Steuerungerechtigkeit.

Es gab da mal einen klugen Kopf, der die Steuererklärung auf dem Bierdeckel als Ziel(!) propagierte. Im Nahkampf der Tagespolitik hat er den Kürzeren gezogen und verdient jetzt lieber wieder Geld.

Da gab es noch einen, seines Zeichens ehemaliger Bundesrichter, der zwecks Herstellung von mehr Gerechtigkeit(!) einen einheitlichen Steuersatz auf Alles vorschlug. Sein Vorschlag wurde nicht diskutiert, sodern er persönlich im Wahlkampf als „der Professor aus Heidelberg“ verunglimpft.

Visionen scheinen nicht so gefragt zu sein.
Um Macchiavelli sinngemäß zu zitieren:
Wer etwas verändern will, hat auch die zu Gegnern, die nicht sicher sind, ob sie betroffen sein werden.

Gruß
Cassius

Hallo,

Es ärgert mich schon etwas, dass Menschen, die
Erfindungsreichtum, kriminelle Energie oder seinen
Steuerberater haben, so viel mehr zurück bekommen als der
einfache, ehrbare Arbeiter, der schlicht und einfach mit dem
Formular überfordert ist. Das ist praktische
Steuerungerechtigkeit.

Vielleicht ist der Grund in dem Anspruch einer Steuergerechtigkeit zu suchen? Als dein Opa die Steuererklärung ausgefüllt hat, war dort Kindgroßziehen Staatsangelegenheit oder persönliche Aufgabe? Konnte man alle möglichen Ausgaben für Kinder steuerlich geltend machen oder musste man selber für das Wohlergehen sorgen?

Hallo,

Als dein Opa die
Steuererklärung ausgefüllt hat, war dort Kindgroßziehen
Staatsangelegenheit oder persönliche Aufgabe? Konnte man alle
möglichen Ausgaben für Kinder steuerlich geltend machen oder
musste man selber für das Wohlergehen sorgen?

klar, beim Kaiser was sowieso alles besser, da gabs noch nicht mal Steuererklärungen.

Gruß
T.