'Sticker' - Berliner Dialekt? Tucholsky

Hallo!

In Kurt Tucholskys Gedicht „Mutterns Hände“ taucht das Wort „Sticker“ auf - ich vermag es nicht zu kennen, auch über Grimms Wörterbuch gibt es keinen Hinweis auf die Richtigkeit meiner Vermutung --> evt. „Kinder“!?

Textauszug:
Hast uns hochjebracht
Wir wahn Sticker acht,
sechse sind noch am Leben…

Ist das wirklich ein Berlinerischer Dialekt? Ist dieses „je-“ nicht eher südwestlicher zu finden, so im Magdeburg herum?

Grüße!

Hallo,

Textauszug:
Hast uns hochjebracht
Wir wahn Sticker acht,
sechse sind noch am Leben…

„Sticker“ steht hier für „Stücker“ - eine saloppe Pluralbildung zu „Stück“ http://www.dwds.de/?qu=bruchst%C3%BCck&woerterbuch=1

Gruß
Kreszenz

Hallo!

Ist das wirklich ein Berlinerischer Dialekt? Ist dieses „je-“
nicht eher südwestlicher zu finden, so im Magdeburg herum?

Das ist wirklich Berliner Dialekt, außer dass man heute nicht mehr aus dem ü ein i machen würde, sondern eher umgekehrt (wie bei Wüppe). Aus dem „g“ ein „j“ zu machen, ist weit verbreitet (die Köllner machen das ja auch), aber in Berlin hat das selbst Einflüsse darauf, was wir als Hochdeutsch ansehen (m.a.W.: wir merken unser j jar nich mehr).

Liebe Grüße
Immo

P.S. Eine Berliner Redensart besagt: „Ne jut jebratene Jans is ne jute Jabe Jottes.“

Moin,

P.S. Eine Berliner Redensart besagt: „Ne jut jebratene Jans is
ne jute Jabe Jottes.“

mein Vater sagte immer

Ne janze Janz und ne jute Portion Jurkensalat ist ne jute Jabe Jottes

Gandalf

…mit joldner jabel jejessen.