Wenn das Gerät korrekt angeschlossen wurde, dann klappt das zum Glück nicht. Ich bin davon ausgegangen, dass es von einem Fachmann installiert und angeschlossen wurde.
Der DLE besitzt einen Schutzleiteranschluss, der mit Ein- und Ausgang der Wasserrohre verbunden ist. Wenn die Wasserleitungen aus Metall (in der Regel ja Kupfer) sind, dann sind diese zusätzlich auch über die Haupterdungsschiene geerdet. Eine Spannungsverschleppung aus dem DLE wäre dann nur möglich, wenn der Schutzleiteranschluss am Gerät falsch oder fehlend ist und die Wasserleitungen ebenfalls nicht geerdet wären.
Im Falle von Kunststoffleitungen bieten diese nicht den Schutz einer zweiten Erdung - die Erdung der kurzen Kupferrohre im DLE reicht aber aus, um eine Spannungsverschleppung zu diesen Kunststoffrohren zu verhindern. Zudem ist Leitungswasser (NUR Leitungswasser!) ein recht schlechter Leiter, wenn es sauber ist. Kein Witz! Die Heizdrähte im DLE liegen ja auch blank und ohne jede Isolation im durchströmende Wasser. Daher ist der Einsatz eines DLE auch nur bei sauberem Trinkwasser zulässig - im Falle von Wasser aus einem eigenen Brunnen mit fraglichem Mineralstoffgehalt sind diese Geräte sowieso hochproblematisch (siehe Anleitung, Grenze des maximal zulässigen Leitwert des Wassers).
Wenn du einen Wasserhahn am Waschbecken öffnest und dieser „normale“ Durchflussraten hat, dann gehen da 10 bis 20 Liter pro Minute durch. 3 l/min sind sehr wenig, da kann ich ja schneller strullern…
Eine Anekdote zum Schluss:
Da war ein Anlagenmechaniker SHK, der hat einen DLE ersetzt. Aus der Wand kommen die Adern schwarz, grau, rot und blau. Er hielt „rot“ für den Schutzleiter - und das wäre bei dreiadrigen Leitungen mit alten Farben auch so üblich gewesen.
Tage später sagt der Kunde „Gucken Sie mal bitte. Ich habe da immer so ein Kribbeln an der Duscharmatur.“
Tja, bei vieradrigen Leitungen waren früher schwarz, rot und blau leider die Außenleiter (230V), grau war der PEN.
Somit hatte der Kollege 230V auf die Wasserleitungen gelegt. Diese waren aber komplett aus Kunststoff und an der Armatur kam nur 0,nochwas Milliampere an - genug zum Kribbeln, zu wenig zum Sterben. Der GAU wäre gewesen, wenn vom Hausanschluss zum DLE Kunststoffrohe vorhanden gewesen wären, aber vom DLE zur Dusche Kupferrohre. Dann wären volle 230V an der Armatur gewesen und ob der Kunde das überlebt hätte…
Dies ist kein Widerspruch zum oben gesagten. Dort war ich vom korrekten Elektroanschluss ausgegangen und/oder einer korrekten Erdung der Metallwasserleitungen. Beides müsste fehlerhaft durchgeführt worden sein, um Lebensgefahr zu entwickeln.
Dass auch im Jahre 2022 für DLE kein Fehlerstromschutz mit einem Bemessungsfehlerstrom von kleiner oder gleich 30mA vorgeschrieben ist, ist ein Unding - aber Realität.