Stierkampf

Hola,

ich heiße Miguel, habe mich kürzlich hier registriert und bin selbst Maler und ein Stierkampffreund. Ich wollte mal wissen, wie ihr zum spanischen Stierkampf steht? Der Stierkampf ist ja mitlerweile eine sehr umstrittene Traditon geworden.
Mich würde einfach mal Eure Meinung dazu interessieren.

Gruß Miguel

Hallo Miguel,

und gleich mit einem so heiklen Thema.

Der Stierkampf ist in Spanien seit jeher umstritten. Auf Wikipedia ist nach zu lesen (die spanische Seite ist geschützt), dass schon seit 1723 immer wieder Verbote erlassen wurden die den Stierkampf untersagten.
Auch heute noch gibt es in Spanien autonome Regionen, die den Stierkampf verbieten. Barcelona z.B. hat sich nach einem Bürgerbegehren, und ohne der Unterstützung der PP, „antitaurina“ (antistierkämpferisch) erklärt. In der Praxis läßt sich das leider nicht 100% durchführen.
Ich denke zwar, dass man als nicht zum Kulturkreis gehörender diese alte Tradition beurteilen und bewerten kann, man aber bei den Befürwortern auf taube Ohren stößt. Im Land selbst sind ja seit je her die Fronten verhärtet.

Die Befürworter sprechen von „Kunst“ und im RAE wird der Stierkampf als eine „fiesta“ beschrieben. Höhnisch gradezu.
Ich bin klar dafür, dass der Stierkampf abgeschafft wird, bzw. auf das jährliche Mordern von etwa 3000 Stieren verzichtet wird (3000 alleine in Spanien, nicht mitgezählt die exportierten Stierkämpfe nach Asien z.B.)

Ich bin also ein klarer Gegner.

Gruß
Fabian

ps: und vielleicht lesen wir uns mal im Fremdsprachenforum.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Miguel,

der Stierkampf hat in Europa eine jahrtausende alte Tradition.
Schon die alten Minoer kannten ihn.
Er war wohl mal als Mannbarkeitsprüfung der Heranwachsenden gedacht.
Das mag damals zeitgemäß gewesen sein in Ermangelung schneller aufgemotzter Autos.
Warum ausgerechnet die Spanier diese Tradition am längsten beibehalten haben, erschließt sich mir nicht.
Im Endeffekt ist es für mich nichts Anderes als Tierquälerei und gehört abgeschafft.
Steierkampf ist ein Anachronismus. Er hat in der heutigen Zeit keinen Bezug mehr zu den tatsächlichen Gegebenheiten.

Gruß
Lawrence

Hi!

Kannst du mir den Sinn des Stierkampfs in der heutigen Zeit näher erläutern?

Besten Gruß
Falke

Hallo

Es gibt, m.W. in Südfrankreich, eine Form des Stierkampfes, die darin besteht, eine Plakette/Medaille, die zwischen den Hörnern des Stiers befestigt ist, zu ergattern.
Das erfordert Geschicklichkeit und Mut. Der Stier wird weder verletzt noch getötet.
In Spanien wird ein Stier erst mit Lanzen gespickt, die ihn wohl bei jeder Bewegung schmerzen und dann wenn er vollkommen erschöpft ist abgestochen.
Selbst wenn der Stier „gewinnt“ und ein Torero oder Matador mal ordentlich auf die Hörner genommen wird (tut das weh?) wird der Stier anschließend getötet.
Ich bin gegen (spanische) Stierkämpfe.

Gruß
Volker

Hola Miguel,
Herzlich willkommen bei WWW! :o))

Ich wollte mal wissen,
wie ihr zum spanischen Stierkampf steht?

Vorab wollte ich anmerken, daß evtl vom Ursprung her sind die Stierkämpfe doch aus Spanien, aber heutzutage finden, soviel ich weiß, viel mehr in Amerika statt als in Spanien selbst (auch im Prozentsatz). Und mit Ausnahme von ein paar Ecken Spaniens, sind diese Kämpfe auch nicht so beliebt wie sie z.B. in den 50-er Jahren auch waren.

Der Stierkampf ist ja
mitlerweile eine sehr umstrittene Traditon geworden.

In der Tat.

Mich würde einfach mal Eure Meinung dazu interessieren.

Ich finde dieses sog. Fest viel zu grausam, als daß man sie hätte beibehalten sollen. Auch soviel ich weiß, die absolute Mehrheit der Spanier hält auch nicht viel davon. Und ich persönlich kenne niemand der einen richtigen Fan davon ist, so daß der Willens ist, Geld für eine richtige Corrida auszugeben (die Rede ist NICHT von diesen touristischen Zeitverschwendung indem ein junger Rind mit abgestumpfte Hörnern durch einen sonst fast menschenleere „plaza de toros“ hin und her geärgert wird). Wir reden von Corridas deren Eintrittskarten gut und gerne 500 EURO und mehr kosten.

Ich vermute, die Ursprünge diese Aktion, liegt bei den Römern, wo Tiere in einem geschlossenen Raum, unter freiem Himmel los gelassen würden. Aber mir -und vermutlich auch viele anderen- macht es kein Spaß zu sehen, wie ein sonst schutzloses Tier zur Tode gequält wird und das unter allgemeine Gejöle der Zuschauer. Und das wird nicht gerechtfertigt durch die Tatsche, daß die Stier bis dahin ein Leben „unter Saus und Braus“ gehabt haben (Ihre Lebensbedingungen bis dahin sind mehr als ausgezeichnet und beneidenswert!)

Wenn es nach mir ginge, würde ich sie längst abgeschafft haben. Aber wie so oft, hier geht es auch um Geld (und nicht gerade wenig). Wann immer dazu aufgefördert wurde, für die Abschaffung diese Aktion zu unterschreiben, habe ich es gerne getan. Und das wird auch so bleiben. Ich begrüße sehr das Gesetzentwurf im katalanischen Parlament, dieses sog. „Fest“ zu verbieten.

Schöne Grüße,
Helena

Hallo,

ich finde, dass alle, die bei so was mitmachen, sei es auch nur als zahlende Zuschauer, dies weiterhin tun sollten - allerdings zur Abwechslung mal in der Rolle des Stiers.

Gruß,
Markus

Hola,
der Stierkampf ist ein altehrwürdiges Kulturgut, das besonders in Spanien zur Kunstform entwickelt wurde - wie ja z.B. auch das Autodafé. Leider ist letzteres ja etwas aus der Mode gekommen weil zimperliche Gutmenschen etwas gegen diese Art der Kulturpflege haben. Um so schöner, dass heute gerade junge Menschen behutsam mit der großartigen Tradition der Tauromachie vertraut gemacht werden:
http://www.dailymotion.com/video/x349zf_apprendre-a-…

Es ist ein fairer Kampf zwischen Mensch und Bestie - immerhin wurden in den letzten 50 Jahren 10 Matadore beim Kampf getötet. Stiere pro Jahr ca. 40.000 (in Europa, weltweit ca. 250.000) - was in 50 Jahren also etwa 2.000.000 ausmacht. Das erscheint etwas unausgeglichen, aber da sind ja auch noch nicht die Gäule mit berücksichtigt, die dabei draufgehen. Die übersieht man meistens, weil sie nicht in der Arena notgeschlachtet werden …

Aus humanitären Gründen ist es natürlich verständlich, dass die Tiere vor dem Kampf präpariert werden müssen - durch Aufsägen und Abfeilen der Hörner (die sind etwa so schmerzempfindlich wie Zähne), Ausbrechen der Zähne, Abführmittel (trotz tagelangem Fasten), Holzkeile in die Hufe und Einreiben der Beine mit Terpentinessenz, Spicken der Hoden mit Nadeln, Schläge auf die Nieren, die Augen mit Vaseline verschmiert, die Nüstern mit Watte verstopft - sonst wäre der edle Kampf doch zu ungleich …

Freundliche Grüße,
Ralf