Stier begnadigt
Bei einer Begnadigung des Stieres geht es nicht darum, ob der Stier gewinnt oder nicht, den Torero verletzt, verschont oder tötet, sondern darum, dass der Stier großmütig ist.
Wenn der Stier aus dem Stierkampf Kunst macht, unentwegt hinter dem Torero her ist, keine Angst zeigt, keine Schwächen, „einen Sinn für den Stierkampf hat“, d.h. genau mit dem Ideal eines Stierkampfstieres übereinstimmt, dann wird manchmal der Torero zu Tränen gerührt, der durch die eleganten Bewegungen, die Paso-Doble-Musik und die ideale Choegraphie des Stieres dann sehr schweren Herzens den Stier, der sein Ballett- oder Theaterpartner über 20 Minuten war, zu töten.
Die Entscheidung obliegt aber nicht dem Torero sondern wird vom Publikum dem Präsidenten der Arena vorgetragen. Je nach dargebotener Kunst, bekommt der Torero 1 oder 2 Ohren des Stieres, den Schwanz oder wird durch die große Eingangstür auf Schultern heraus getragen. Die absolute Steigerung ist jedoch, wenn der Stier begnadigt wird. Das kommt selten vor, ist aber nicht so ungewöhnlich.
Der Stier wird dann operiert, bzw. die Wunden versorgt und er kommt auf seine Stierkampfweide bis an sein natürliches Lebensende.
Stierkampf kann man ablehnend beurteilen. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass vieles, was Tierschützer sagen, schlicht und einfach erlogen ist, d.h. der Stier bekommt weder die Hörner abgesägt, noch Drogen oder Beruhigungsmittel, noch wird er im Dunkeln gehalten. Zusammenfassend kann man sagen, dass ein Stier fünf Jahre auf endlosen Weiden lebt und eben 20 tragische Minuten hat. Deutsches Schlachtvieh verkommt i.d.R. ein kurzes Leben lang im Stall und kann sich nicht mal vorstellen, wie es ist auf einer Stierkampfweide alles unsicher zu machen, was sich bewegt.