Stilmerkmal unserer Dekade?

Kultur & Gesellschaft Kulturen weltweit
#1

„I just died in your arms tonight…“ So dudelt es gerade aus dem Radio. Und schon habe ich die klischeehaften Bilder der 80er Jahre im Kopf. Schulterpolster, alles überwiegend in Mint oder Pink, Das Intro der Formel 1 Show, Magnum, Tupierte Haare, etc…

Gefolgt von den 90ern: Die Zeit in der selbst Mercedes bunt gesprenkelte Sitzbezüge hatte, kinder rannten mit Schnullern um den hals durch die Gegend. Frauen hatten 15 cm dicke Gürtel um die bunt eingekleideten Hüften und halb Deutschland hatte eine überdimensionierte Armbanduhr an der Wand hängen. Zumindest hatte ich das. :smile:

Aber welche Stereotypischen Eigenschaften haben die 00er, die 2000er oder die jetzige namenslose Dekade (wie auch immer man sie nennen wird). Woran wird man unweigerlich denken, wenn man an 2000-2009 denkt?

#2

Hallo Gonz,

ich begegne häufig Schülern nach Schulschluss. Was da einem geballt entgegenkommt: Mädchen in der Regel aufgedollt und bauchfrei, die Jungs schlampig, schmuddelig und abgerissen, mit Jeans 3 Nummer zu groß und verkehrt aufgesetzten Schirmmützen. Natürlich bei allen die Ohrstöpsel des iPods im Ohr.

Wolfgang D.

#3

Hi
Müllberge um vollgekotzte Bänke, Alg2, Schlangestehen an öffentlichen Mülleimern hinter Rohstoffsuchern, das ALLES Billiger wird (nachdem es teurer wurde), alls ist so wie noch nie… ja, auch Doofe sind so doof wie noch nie.
A

#4

Hallo Gonz 81,

ein Blick auf die Jugendkultur. Sie spaltet sich in mehrere Subkulturen auf. Die in den letzten Jahren auf der Straße sichtbaren Phänomene passen weitgehend zur Strömung des Hip-Hop. Was letzten Endes als Hauptströmung dieser Dekade bewertet wird, kann erst der historische Abstand zeigen.
Hier findest du eine gute Übersicht:
http://www.jugendszenen.com/

Freundliche Grüße
rotmarder

#5

naja, Arbeitslose, nicht so schöne Ecken, seinerzeit anstößige Jugendsubkulturen, Dauerbeschwerer etc. gab es schon immer, das würde ich jetzt nicht als kennzeichnend für unsere Dekade bewerten.

Aber iPod, das ist was! :smile:

#6

in den letzen 30 Jahren des letzten Jhdts war es nicht normal aus öffentlichen Mülltonnen zu leben… das kenn ich so massiv wie jetzt erst seit 5 Jahren

1 Like
#7

Hallo Aniki,

wie jetzt erst seit 5 Jahren

genau seit einen Monat nach Einführung des Euro kenn ich das aus Berlin/Neukölln.

Ich stand nichtsahnend an einer Ampel, als neben mir ein Mann, der nicht im mindesten abgerissen und pennerlike aussah, sondern so ziemlich genau das gleiche, einigermaßen gepflegte Äussere wie jetzt ich zum Beispiel aufwies, plötzlich in den orangefarbenen Müllbehälter reinlangte und eifrigst darin herumwühlte.

„We Kehr For You“ stand auf dem Mülleimer seinerzeit zu lesen. Das weiss ich noch sicher. Hübscher Zynismus.

Ich dachte damals, er hätte seine Brieftasche oder Brille oder wasweissich da versehentlich reingeschmissen.

Mittlerweile suchen sie mit Schwarzlichtlampen, wg. dem Pfandhologramm auf den Flaschen und Dosen.

#8

Servus,

nur ein paar Kilometer weg, bei unseren Nachbarn, gehörte das Leben aus der Mülltonne bis weit in die 1970er Jahre hinein zum alltäglichen Straßenbild. Hintergrund war, dass ein SDF in Ermangelung einer zustellfähigen Adresse keinerlei staatliche allocations für wasauchimmer bekam, und Bettelei in F zumindest strafbar war (soviel ich weiß, noch ist).

Schöne Grüße

MM

#9

Ich denk auch auf jeden Fall an House / Elektro-Musik, die sich ja total entwickelt hat und in dem Maße vorher noch nicht vorhanden war und sich vorallem jetzt so großer Popularität erfreut