Stimmenthaltung von D im Sicherheitsrat

… zur Lybienfrage.

Moin,

ist zwar schon ein paar Tage her, habe aber hier nix dazu gefunden.

Also: Was war der wirkliche Grund für die Enthaltung? Dass es nur darum ging, „deutsche Soldaten nicht nach Lybien zu schicken“ (sinngemäß Westerwelle), dürfte doch wohl klar sein. Oder?

Danke
Laika

Moin

Dass es
nur darum ging, „deutsche Soldaten nicht nach Lybien zu
schicken“ (sinngemäß Westerwelle), dürfte doch wohl klar sein.

Genau. Nur darum ging es zunächst.
Falls es eine Fehlleistung von dir war und du ein „nicht“ „vergessen“ (sic!) hast, war es wohl -wie meist- unbewusst eine „Richtigleistung“.
Gruß,
B.

es war vor den Landtagswahlen
owt

Also: Was war der wirkliche Grund für die Enthaltung?

die 15% öl von libyens ölreserven, auf die wir nach fokushima nicht verzichten können, waren sicher hilfreich bei der entscheidungsfindung, wobei ich selbst ohne ölwunsch dagegen gestimmt hätte, rebellen zu unterstützen, die man bei allen nachrichten nur mit waffen in der hand sieht.

wir schützen nicht die rebellen vor truppen gaddafis, sondern wir unterstützen aktiv einen krieg, helfen der oposition mit waffen und schweren maschinen. Das ist pervers.

Wir haben jetzt afghanistan und pakistan destabilisiert, der irak ist eine einziges chaos, am horn von afrika herrscht anarchie und jetzt destabilieren wir das zentrum nordafrikas, was so nah an europa liegt wie kein anderes gebiet, in dem wir bis jetzt gewütet haben.

ich wünsche mir auch, dass die opposition regiert, aber das wird nicht passieren, sondern es wird hingegen aller medienberichte ausreichend gaddafianhänger geben, die es mögen, das ganze volk abzumetzeln, zu missbrauchen, blutbäder anzurichten und das, was sonst noch so in unseren medien über gaddafi erzählt wird.

Also: Was war der wirkliche Grund für die Enthaltung?

wir schützen nicht die rebellen vor truppen gaddafis, sondern
wir unterstützen aktiv einen krieg, helfen der oposition mit
waffen und schweren maschinen. Das ist pervers.

Pervers war, dass der Westen - inklusive Deutschland - einem durchgeknallten Despoten (dass er durchgeknallt ist, war seit langem bekannt) so viele und effektive Waffen verkauft hat, dass die Opposition im Land keinerlei Chance darauf hatte, dass dieser sich freiwillig „dem Druck der Strasse“, bzw. der Mehrheitsbewegung aus der Bevölkerung, beugen würde.

Gaddafi wurde nur deshalb so gut mit Waffen ausgerüstet, weil er „die Flut von Flüchtlingen aus Afrika“ von Europas Grenzen abhalten sollte.
Auf welche Weise das geschah, war der westlichen Welt scheissegal.

Als der Westen erkannt hat, dass sich die Bürger von Lybien im Zuge der Aufstände in mehreren arabischen Ländern, die ebenfalls von Despoten regiert wurden, nicht aufhalten lassen, haben sie ihre Taktik geändert.
Jetzt plötzlich stellt sich der Westen auf die Seite der Aufständischen.
Und folgerichtig müssen sie den Aufständischen helfen, gegen die fast unbesiegbaren Waffen der lybischen Regierung - die sie selbst einst geliefert haben - vorzugehen.

Meiner bescheidenen Ansicht nach, hätte sich der Westen das militärische Eingreifen sparen können, wenn er die Finanzhilfen, die den Despoten zugeflossen sind - stattdessen in die Wirtschafts- und Aufbauhilfe für diese Länder gesteckt hätte.
Dann hätte sich das Flüchtlingsproblem von selbst erledigt, weil die Leute dort eine wirtschaftliche Zukunft gehabt hätten.
Dann hätten die einheimischen Rüstungsindustrien jedoch nicht so viel verdient.

Fazit: Die militärische westliche Unterstützung der lybischen Bevölkerung, gegen ihren durchgeknallten Despoten ist gerechtfertigt, weil es nicht anders geht.

Wir haben jetzt afghanistan und pakistan destabilisiert, der
irak ist eine einziges chaos, am horn von afrika herrscht
anarchie und jetzt destabilieren wir das zentrum nordafrikas,
was so nah an europa liegt wie kein anderes gebiet, in dem wir
bis jetzt gewütet haben.

Meiner Ansicht nach, gibt es dort nichts mehr zu destabilisieren, weil wir das schon lange getan haben.
Jetzt kann man nur noch versuchen zu stabilisieren.

ich wünsche mir auch, dass die opposition regiert, aber das
wird nicht passieren, sondern es wird hingegen aller
medienberichte ausreichend gaddafianhänger geben, die es
mögen, das ganze volk abzumetzeln, zu missbrauchen, blutbäder
anzurichten und das, was sonst noch so in unseren medien über
gaddafi erzählt wird.

Wenn wir der Opposition jetzt nicht militärisch helfen, den durchgeknallten Despoten loszuwerden, dann wird das passieren.

Gruß
Spatzi

Hallo,

wieso ist eigentlich reflexartig immer der Westen Schuld?
Der Großteil der lybischen Waffen stammt aus dem Ostblock!

Gruß
Werner

… rebellen zu unterstützen, die man bei allen
nachrichten nur mit waffen in der hand sieht.

Was natürlich auch immer eine Darstellung in unseren Medien ist.

… der irak ist eine einziges chaos, …

Was immer man von Schröder hält, aber den Krieg hat er abgelehnt. Wenn es nach Merkel gegangen wäre, hätte D teilgenommen! Schon die Tatsache, dass sie damals nach Washington gefahren ist („Petzliesel“, Gras) ist irgendwie abartig. So etwas wäre einem Engländer, Franzosen, oder anderen nicht im Traum eingefallen.

Bleibt also offen, was die Regierung dazu bewogen hat, jetzt, wo ein UN-Mandat vorlag, gerade anders herum zu denken und zu stimmen.

Wenn wir der Opposition jetzt nicht militärisch helfen, den
durchgeknallten Despoten loszuwerden, dann wird das passieren.

Du meinst, ein Mann ist Schuld und danach kommt Frieden?

In welchem arabischen Land war das bis jetzt so?

Libyen wird jetzt im Bürgerkrieg versinken - unter der Führung der Nato. Alles andere wäre lediglich wünschenswert und blauäugig.

Und das ist meiner bescheidenen Auffassung nach keine Freiheit und auch nicht besser.

Hallo,

Also: Was war der wirkliche Grund für die Enthaltung? Dass es
nur darum ging, „deutsche Soldaten nicht nach Lybien zu
schicken“ (sinngemäß Westerwelle), dürfte doch wohl klar sein.
Oder?

Die Dienste aller europäischen Länder wußten ziemlich
genau, was das für eine Schmierenkomödie ist und wird,
daß es nicht sehr „kreativ“ ist, einen in den USA von der
CIA aufgebauten „General“ zu unterstützen, der mit wenigen
Anhängern - darunter viele Islamisten, gegen den „bunten
Oberst“ antreten will (Glaubwürdigkeit).

Aber irgend jemand, der wohl „maßgeblich“ ist, hat
das wahrscheinlich seit langem Vorbereitet - und nun
wird das eben abgespult. Vielleicht war der „Start“ ja
noch gar nicht wirklich geplant - und mußte aus irgend
welchen Gründen vorgezogen werden - wer weis.

Warum beteiligt sich Deutschland diesmal nicht an
den lächerlichen Aktionen der Gemeinschaft der Schurken?

Wahrscheinlich war es ein Missverständnis, wahrscheinlich
hat die Regierung Fakten betrachtet und Fachleute zu
Rate gezogen - und dann eben nach Logik und Gesetzlichkeit
geurteilt - *ohne* die Kommandos von ausserhalb abzuwarten.

Die für die deutsche Aussenpolitik zuständigen deutsch-
amerikanischen Kreise haben wohl zu spät mitbekommen, daß
die Regierung diesmal eigenständig handelt. Dafür scheinen
diese Kreise die Medienlandschaft (Spiegel, Zeit, Bild)
diesmal komplett zu beherrschen, es gab beispielsweise
im Spiegel bisher *nur* Propagandaartikel über den
Konflikt zu lesen.

Interessant.

Grüße

CMБ

Hallo,

Wenn wir der Opposition jetzt nicht militärisch helfen, den
durchgeknallten Despoten loszuwerden, dann wird das passieren.

Du meinst, ein Mann ist Schuld und danach kommt Frieden?

Wieso sollte er das meinen, er hat was ganz anderes geschrieben.

Gruß
Werner

Ich glaube ein kleiner aber feiner Unterschied ist, dass die Rebellen in Lybien eben keine Mehrheit stellen.

Sie sind einfach eine Fraktion in einem Land, dass die Waffen gegen die Regierung erhoben hat. Sowas würde in jedem Staat mit Hilfe der Armee bekämpft. Gaddafi mag nicht ganz dicht sein, aber rechtlich gesehen bewegt sich die UN da auf sehr dünnem Eis.

Hallo Semjon,

nun zum hundertsten Mal:

Es gibt keine „Gemeinschaft der Schurken“,mein Freund!

Es gibt Kriminelle die ihre Macht mißbrauchen,aber keine
" Schurkenvölker".
Diesen Ausdruck, inflationär benutzt, sehe ich als rassistisch an.

Gruß

Wader Hans

Hallo Spatzi,

nicht so schnell!

Wie hältst d u es mit dem Islam?

(Libyen sollte eine Trennlinie zwischen den Religionsghadafis Christen und Muslime sein,Spatzl.)

Also,langsam,Spatzi,nicht alles wiedergeben was die Allerweltspresse so an Romanen produziert.

Gruß

Wader Hans

Hallo,

Es gibt Kriminelle die ihre Macht mißbrauchen,aber keine
" Schurkenvölker".

Es gibt allerdings Staaten, die ihre momentane weltpolitische Überlegenheit systematisch und gegen die von ihnen selbst gepredigten Werte ausnutzen. Wie würdest du diese Staaten nennen?

Gruß

Anwar

Hallo Hans,

nun zum hundertsten Mal:
Es gibt keine „Gemeinschaft der Schurken“,mein Freund!

Nun sei doch nicht gleich so streng. Letztendlich
kann ich über „aktuelle Politik“ schwerlich anders
als zynisch unrteilen, obwohl ich genau das hier oft
zu vermeiden versuche.

„Gemeinschaft der Schurken“ ist natürlich Kafka:

 ...
 Es war einmal eine Gemeinschaft von Schurken, d.h. es waren 
 keine Schurken, sondern gewöhnliche Menschen, der Durchschnitt. 
 Sie hielten immer zusammen. Wenn z.B. einer von ihnen etwas 
 schurkenmäßiges ausgeübt hatte, d.h. wieder nichts 
 schurkenmäßiges, sondern so wie es gewöhnlich, wie es üblich ist, 
 und er dann vor der Gemeinschaft beichtete, untersuchten sie es, 
 beurteilten es, legten Bußen auf, verziehen udgl. Es war nicht 
 schlecht gemeint, die Interessen der einzelnen und der 
 Gemeinschaft wurden streng gewahrt und dem Beichtenden wurde das 
 Komplement gereicht, dessen Grundfarbe er gezeigt hatte. So 
 hielten sie immer zusammen, auch nach ihrem Tode gaben sie die 
 Gemeinschaft nicht auf, sondern stiegen im Reigen zum Himmel. Im 
 ganzen war es ein Anblick reinster Kinderunschuld wie sie flogen. 
 Da aber vor dem Himmel alles in seine Elemente zerschlagen wird, 
 stürzten sie ab, wahre Felsblöcke.
 ...

Es gibt Kriminelle die ihre Macht mißbrauchen,aber keine
„Schurkenvölker“. Diesen Ausdruck, inflationär benutzt,
sehe ich als rassistisch an.

Das mit den „Völkern“ hast Du hinzugedichtet. Ich würde
eher auf „Technikzivilisation“ tippen.

Grüße

CMБ

Libyen, es heißt wirklich Libyen owT

… zur Lybienfrage.
Lybien zu

Hallo,

wieso ist eigentlich reflexartig immer der Westen Schuld?
Der Großteil der lybischen Waffen stammt aus dem Ostblock!

wie würdest du denn bombenabwurf über bewohntem gebiet nennen? unschuld? muss sich die ganze UN auf das billige niveau gaddafis herablassen?

Ich wünschte es wäre ein Scherz
Hallo.

Ich nahm Bezug darauf,

Pervers war, dass der Westen … einem durchgeknallten Despoten …
so viele und effektive Waffen verkauft hat,

und merkte an, dass der Großteil der Waffen gar nicht aus dem Westen stammt und du faselst nun was davon

wie würdest du denn bombenabwurf über bewohntem gebiet nennen …

In was für einem Paralleluniversum der Logik lebst du?
Bombenabwürfe fallen für dich unter „Waffenlieferungen“ und stellen eine Unterstützung des Boombardierten dar!?

Tut mir leid, ich vergaß, dass ich es im Interesse meiner geistigen Gesundheit schon vor einiger Zeit aufgeben wollte, mir dir zu diskutieren.

Gruß
Werner