Stimmt das Versprechen beim Wechsel von DSL zu VDSL?

Hallo!

Ich bin Kunde bei einem Provider, der zwei gleiche Zahlen im namen hat, dort habe ich eine 16 MBit-Leitung, die aufgrund zu sehr ausgenutzter Internetleitungen auf 1 MBit gedrosselt werden musste, damit sie unterbrechungsfreies Internet liefert.

Nun schlägt mir der Berater mit den zwei gleichen Ziffern vor, ich möge doch den Vertrag ändern und statt dessen 50 MBit nehmen, mit VDSL. Und da das ja über Glasfaserkabel läuft, wäre es auch schneller. Natürlich ist mir klar, dass ich die niemals vollständig brauche, aber wenn ich Videos sehen könnte, dann bin ich ja schon zufireden.

Ist diesem Angebot Glauben zu schenken? Es kollidiert nämlich mit der Aussage aus diversen Foren, wonach das letzte Stückchen Leitung bis zur Dose das langsamste ist. Und an dieser Leitung ändert sich ja nichts.

Vielen dank für alle hilfreichen Antworten!

Grüße,
Martin Grüning

Hallo,

ich werde mal versuchen, etwas Lichts ins Dunkel zu bringen.

Das hat natürlich überhaupt nichts damit zu tun, das die „Internetleitungen“ ausgenutzt sind. Du bist schlicht und einfach zu weit von der Vermittlungsstelle (die am anderen Ende deiner Telefonleitung ist) entfernt. Je länger die Leitung, desto schlechter die Werte, desto weniger Durchsatz. In meinem Elternhaus (obwohl es im Frankfurter Stadtgebiet liegt) gab es exakt das gleiche Problem.

Das mit der Glasfaser ist im besten Fall als Halbwahrheit zu bezeichnen. Oder hast du in letzter Zeit einen Bagger in deiner Straße gesehen, der dort die entsprechenden Rohre verlegt hat?

Was bei VDSL wirklich anders ist, ist das dein Kabel nicht mehr an der (in deinem Fall weit entfernten) Vermittlungsstelle endet, sondern an einem sogenannten Outdoor-DSLAM. Bilder und Details findest du bei Wikipedia, hast du bestimmt auch schon einmal gesehen. Da dieser (hoffentlich) näher ist, lässt sich dann auf der kürzeren Strecke eine höhere Bandbreite realisieren. Das ist eigentlich die ganze Magie.

An deiner Stelle würde ich wechseln, viel schlechter kann es ja nicht werden.

Gruß,
Steve

Dein Provider P3 müsste dir die Verfügbarkeit von VDSL an deinem Endpunkt schriftlich bestätigen.

Richtiger wäre:
Du bezahlst für einen Tarif, der bis zu 16Mbit/s beinhaltet.
Auf Grund eines zu großen Abstands von der Vermittlung können aber nur 1MBit/s erreicht werden.

Richtiger wäre:
Der Verkäufer behauptet, dass in letzter Zeit Bauarbeiten in meiner Nachbarschaft stattgefunden hätten, bei denen der Netzbetreiber (meist die Telekom) Glasfaserkabel bis zu neu errichteten Straßenverteilern gezogen hat, von wo aus nun mein Anschluss versorgt wird. Dazu werden die alten Kupferleitungen dort abgegriffen, wodurch sich die dämpfende Leitungslänge von mehreren Kilometern auf wenige Hundert Meter verringert. DSL mit bis zu 50MBit/s könnte daraus folgen.

Ob der Verkäufer damit lediglich provisionsorientiert handelt oder sogar die Wahrheit sagt, prüfst du bitte selber.

  1. An den Straßenrändern, meist neben Kreuzungen, sollten neue Kästen stehen. Diese sehen in etwa so aus:

  2. Unter http://www.telekom.de/breitbandausbau-deutschland kannst du prüfen, ob dein Haus mit VDSL der Telekom erreicht werden kann.

Warum immer „Telekom“, wo du doch bei „Zwei“ bist?
Weil „2“ nicht das besitzt, was man unter „Telefonnetz“ verstehen würde.
(Dass eine vermeintliche Fachzeitschrift ihn trotzdem zum besten Netzbetreiber gewählt hat - nun ja.)
Zwei benutzt praktisch immer die lokale Infrastruktur der Telekom.
Zwei investiert selber eher keine Millionen in den lokalen Ausbau.
Daher ist es mit sehr guter Wahrscheinlichkeit so, dass Zwei nur dort VDSL anbieten kann, wo Telekom es vorher erstellt hat.