NTV meldet soeben: Erstmals mehr Karten- als Barzahlungen in Deutschland!
Ich meine die Bearbeitung des Bargeldes kostet <20Mio€/a das ist der Grund und nicht Corona!
Weiß mehr hierzu? MfG
Hallo,
den Trend gibt es schon lange, kann man im Bundesbank-Bericht nachlesen (Seite 24):
Das der Kipppunkt (3p!) jetzt erreicht wurde, überrascht mich nicht.
Das Bargeld wird uns aber erhalten bleiben.
Gruß,
Steve
Ja. Der Grund ist, daß die Leute in fast allen Geschäften aufgefordert waren und sind, mit Karte zu bezahlen, um den persönlichen Kontakt zum Personal und auch die Gefahr einer Kontaktinfektion über das Geld zu vermeiden bzw. zu reduzieren.
Natürlich führen Kartenzahlungen zu niedrigeren Kosten für den Umgang mit dem Bargeld (Versicherung, Transport usw.), aber diesen Kosten stehen die Kosten für Kartenzahlungen ggü. (monatliche Miete für das Terminal, Transaktionskosten). Falls Kartenzahlungen für die Geschäfte überhaupt billiger sind, dann ist die Differenz überschaubar.
Du hast die Kosten für Kartenbetrug und Datendiebstahl und Datenmissbrauch vergessen. Die man den Kosten wegen Falschgeld gegenrechnen muss. Die Kosten wegen Reinfall auf Blockchain-schwachsinn lasse ich mal außen vor.
Hast du da eventuell Zahlen dazu?
Mit dieser - durchaus berechtigten - Frage hebst Du das Thema auf eine neue Komplexitätsstufe. Ich bin mir nicht sicher, ob wir dann in diesem Medium noch richtig sind. Ich will es mal versuchen: bei den Kosten muß danach unterscheiden, bei wem sie anfallen. Ich habe mich i.W. auf die Kosten für den Handel bzw. den PoS beschränkt. Natürlich gibt es noch die Kosten für den Bürger, für das Kreditwesen und gesellschaftliche Kosten.
So ganz grundsätzlich ist die Frage, ob die häufigere Verwendung von Karten gleich welcher Art tatsächlich zu mehr Betrugsfällen oder einem höheren Schaden führt. Zahlen dazu werden wahrscheinlich erst in einem knappen Jahr vorliegen, aber ich persönlich halte es für unwahrscheinlich, daß mehr Betrugsfälle aufgetreten sind bzw. ein höherer Schaden entstanden ist.
Derartige Vorfälle treten ja im wesentlichen bei online-Zahlungen auf, beim bzw. in Folge von Karteneinsatz im Ausland und beim Ausspähen von Daten bei Bargeldabhebungen. Letzteres können wir ausklammern und ersteres eigentlich auch. Natürlich haben die Leute häufiger bestellt und in der Folge auch häufiger Kreditkarten im Netz hinterlassen, aber das würde ich jetzt nicht dem geänderten Zahlungsverhalten anlasten. Naja, und die Karteneinsätze im Ausland dürften die große Rolle auch nicht gespielt haben, zumindest nicht für in Deutschland ansässige Personen.
Bleiben als unklarer Restposten die Geschäfte in Deutschland (bzw. deren Inhaber/Mitarbeiter), die Kartendaten auslesen und anschließend mißbrauchen. Daß es sich dabei um eine relevante Zahl handelt bzw. ob auf diesem Wege eine relevante Zahl von Betrugsfällen entstanden ist, bezweifle ich. Wer so etwas macht, sorgt doch sicherlich dafür, daß diese Vorgänge nicht zu ihm zurückzuverfolgen sind, d.h. da wird man nur bei jeder hundertsten Transaktion oder so die Daten abgreifen.
In Summe erwarte ich also nicht, daß in dem von Dir angesprochenen Bereich höhere Kosten entstanden sind. Im übrigen werden diese im Regelfall sowieso von den Kreditinstituten getragen und nicht vom Karteninhaber.
Hallo,
halte ich für logisch und natürlich hat auch Corona das seine dazu beigetragen. Wenn ich nur auf mich selbst schaue, seit Corona (März) zahle ich da wo es geht immer mit Karte, selbst beim Bäcker - ja, die sind froh, auch wenn man 1,99€ mit Karte zahlt. Es ist ja auch so einfach - Beträge bis 25/50,00 € gehen allein mit Karte auflegen, der Rest eben mit Pin-Eingabe und dafür gibt es auch schon Hilfsmittel. Mehr Geld habe ich bislang bei meiner Bank nicht gezahlt, das ist in den
Kontoführungsgebühren (unbegrenzt) mit drinnen.
Auch schon vor Corona habe ich meist die Karte genutzt, seltsamerweise aber weniger in Lokalen.
Fazit - aus meiner Sicht stimmt das sicher.
Gruss
Czauderna
Mehr?
Mehr Anzahl Kartenzahlungen, oder
mehr Umsatz Kartenzahlungen?
Die Zahl der Zahlungen. Aber das ganze ist ohnehin nur eine Prognose eines Marktforschungsinstituts bzgl. der Zahlungsgewohnheiten der Deutschen im „deutschen Einzelhandel sowie im Freizeit-, Gastronomie- und Tourismusbereich“. Was soll es auch anderes sein als eine Prognose auf Basis von Umfragen? Es gibt niemanden, dem die Art der Zahlung zu allen Zahlungen in Geschäften, Gaststätten usw. zur Verfügung steht.
Gemeint ist „mehr Anzahl“ nicht „mehr Betrag (Umsatz)“.
Deine Antwort ist keine.
MfG
Wenn du wöchentlich deinen „Umsatz“ prüfst kann ein
„Kartenbetrug“ leicht rückgängig gemacht werden.
MfG
Es geht um den Schaden insgesamt, nicht darum, wer ihn trägt. Wenn das Geld (oder die entsprechende Ware) einmal weg ist, ist es weg.
Und zum Thema gehört natürlich ein wenig mehr als nur unerlaubte Abbuchungen. Gefälschte/gestohlene EC-Karten, mit denen man am Automaten Geld abholt oder im Laden bezahlt. Kreditkarten, mit denen man irgendwas im Internet oder vor Ort bezahlt.
Anyway - die (Neben-)Frage ist ja schon beantwortet.
- Wenn mir meine Geldscheine gestohlen werden ist es halt weg
- Wenn ich nur Bargeld verwende muss ich es ja von der Bank meist Tage früher abholen, dann entfallen Haben-Zins, bzw. es fallen Soll-Zinsen an.
- Was ist denn dann die gesamtwirtschaftlichen Logik der Barzahlung?
- Da ist nur nur noch für mich die Steuervermeidung als Grund für die Barzahlung erkennbar.
Ja, bei 100 Euro und einem Habenzinssatz von 5% sind das 1,3 Cent. Bei einem Habenzinssatz von - wie derzeit - 0,1% reden wir von 0,02 Cent.
Was ist die gesellschaftliche Logik des Autofahrens?
Für mich gibt es da noch ein paar andere: besserer Überblick über die vorhandenen Liquiditätsreserven, Schnelligkeit der Bezahlung, Bequemlichkeit der Zahlung, Reduzierung der Kosten (aus Sicht des Handels, die ich auch für mich als Kunden übernehmen kann). So als Schnellschuß.
Was soll eigentlich der genaue Zweck Deines Beitrages sein?
Nein. Wie lautet der weise Satz? Das Geld ist nicht weg, es ist nur woanders.
Der Austausch von Leistungen (Waren, Dienstleitungen) unter Menschen, ohne dass diese Menschen ihre Leistungen direkt tauschen müssen. Der Sinn des Bargeldes ist hier die Anonymität des Leistungsaustausches. Dadurch wird der Leistungsaustausch selber wiederum nicht zu einer Ware. (Wenn alle Geldtransfers nur noch elektronisch abgewickelt würden, könnte das bedeutet, dass Dritte diese Transfers analysieren, großen Datenbanken bilden und diese Datenbanken wiederum Vierten gegen Geld zugänglich machen.) Derzeit kann ich anonym Alkohol kaufen, ohne dass meine Krankenkasse davon erfährt. Ich kann beim „Griechen“ einen großen Teller mit Fleisch verzehren und meine Lebensversicherung erfährt davon nichts. Ich kann am Görli Dope kaufen und die Polizei erfährt davon nichts automatisch.
Und ja,
ich kann meiner Nichte 2.500 € für ihr erstes Auto schenken und die Steuer erfährt davon nichts.
Wenn gegen das Bargeld argumentiert wird, dass es Steuerbetrug und illegale Geschäfte begünstigt, dann denke ich bei mir, es gibt genügend Dinge, die in begrenzter Menge verfügbar sind und bei der Abschaffung von Bargeld dessen Funktion übernehmen: Diamanten, Goldbarren. Immobilien, Landbesitz …
Mafiöse Clans werden nicht ihre Tätigkeiten einstellen, wenn das Bargeld angeschafft wird. Inzwischen haben sie ohnehin einen Teil ihrer Aktivitäten in die virtuelle Wirtschaftswelt ausgedehnt.
Grüße
Pierre
- Verhinderung von Schwarzgeldzahlungen
- Polizei-Einsatz- und jur. Kosten zu deren Vermeidung, trägt denn der Bargeldzahler seinen Anteil?
- Bargeld ist einfach ganz weg, Online/Kartenzahlungen kann ich fristgerecht zurückholen
- Mit dem SUV nur 100 € von der Bank holen, wer das macht liegt ohne hin falsch
- Nur mit einem KFZ ist es in einem Menschenleben möglich viele fremde Länder kennen zu lernen. Fliegen zähle ich nicht hierzu.
- Mit Excel kann der normalste Mensch über seine Online-Zahlungen einen IST- Überblick und Prognose über seine künftigen Ausgaben sekundenschnell erstellen
- Ich habe im Eingangsbeitrag nur eine Frage gestellt!!!
Und das bestimmst Du?
Ich hab bei der Arbeit einiges mit Geldverkehr und Liquiditätsplanung zu tun und mag diese Themen möglichst wenig um die Ohren haben, wenn ich nicht bei der Arbeit bin. Deswegen mach ich was ganz Einfaches:
Ich fahr immer am Freitag auf dem Heimweg beim Geldautomaten vorbei und hole dort unser wöchentliches Lebensmittel-Budget in Bargeld ab, von dem ich einen mehr oder weniger bedeutenden Teil am Samstag ausgebe. Von diesem lasse ich wiederum einen erheblichen Teil auf dem Samstagsmarkt, wo man mit Plastikspielzeug ziemlich aufgeschmissen ist.
Dass auf meinem „SUV“ Patria draufsteht, macht dieses Vorgehen nicht richtiger oder falscher. Es ist das meinige, und Du hast mir da nichts vorzuschreiben.
Ab wie vielen „braucht“ man dafür ein Kfz? Sind 18 wenige oder viele? Wie viele sind viele?
Ja, man kann auch seine eigene, unwiederholbare Lebenszeit damit verplempern, sich mittels „Werkzeugen“ wie outlook oder Backlog oder sowas selbst zu verwalten. Muss man aber nicht.
Moral:
Hinter dem Tellerrand geht’s weiter!
In diesem Sinne
MM
Wenn ich Dir 1000 Euro Schwarzgeld überweise, woran merkt daran irgendjemand, daß das Schwarzgeld ist? Oder 5.000 Euro?
Zahlungen mit PIN holst Du nicht zurück. Und selbst, wenn Du eine Lastschrift aus dem POZ-Verfahren (also die mit Unterschrift) zurückbuchen läßt, heißt das ja nicht, daß der Anspruch des Verkäufers gegen Dich nicht besteht. Dann holt der sich sein Geld auf anderem (teurerem) Wege.
Seit wann muß man ein SUV haben, um am Geldautomaten Geld abzuheben? Und wenn man einen hat, muß man das dann zwingend benutzen, wenn man Geld abheben will? Ich frage nur, weil ich keins habe und meist zu Fuß zum Automaten gehe. Außerdem gibt’s die Möglichkeit, bei den meisten Supermärkten an der Kasse Geld zu kaufen.
Ich schon. Außerdem paßt Deine Antwort gut zu meinem Vergleich. Die gesellschaftliche Logik von Geld und Autofahren sind nämlich die gleiche: sich das Leben leichter zu machen - Bequemlichkeit.
Und die ist beantwortet - schon lange. Den Zweck Deiner letzten beiden Beiträge vermag ich weiterhin nicht zu erkennen. Die Nummerierung Deiner Sätze ebenfalls nicht, aber das wurde in den letzten Jahren ja schon mehrfach angemerkt.