Stinkender Morast Kompost

Hiho,

ich habe in einer Ecke meine kleinen Gartens einen 1m* 1m*1m großen Kompost-Kasten (aus einer Art stabilem Metallrost). Nun sammeln wir seit Jahren tapfer alle nicht gekochten pflanzlichen Küchenabfälle und sämtliche Gartenabfälle darin - nur das Ergebnis ist nicht etwa Humus oder sowas, sondern (vor allem in den untersten Lagen) mehrheitlich ein anoxischer stinkender Schleimbrei der zwar von allerlei Kellerasseln bewohnt wird sonst aber ziemlich unappetitlich daher kommt.

Was kann man da anders machen?

Gibts Kontakt zum Boden, kann ueberschuessiges Wasser raus(sickern), koennen die Regenwuermer von unten rein?

Nach unten ist auch nur ein Rost und nach den Seiten auch. Wasser kann nicht gehalten werden sondern kann nach allen Seiten problemlos raus. Deswegen ist ablaufen lassen auch nicht so einfach.

Hallo Steineklopfer,

Hier sehe ich einen Widerspruch. Asseln brauchen Sauerstoff und eine gewisse Bewegungsfreiheit. Die leben dann also eher am Rand der von dir hinterfragten Zone.

Ich vermute, dass der organische Bestandteil deines Kompostes zu hoch ist. Dann bäckt das Zeug zusammen, nimmt keinen Sauerstoff an und gibt kein Wasser ab. Die Versickerungsrate geht gegen null. Würmer wagen sich auch nur in die Grenzschicht.

Du jätest kaum Unkraut und bringst kaum mineralisches mit den Wurzeln in den Kompost?

Ich rate zu zwei Kammern. Wenn du rechts etwas draufhaust, gibt es von links etwas älteren Rohkompost dazu - Wenn rechts voll ist, setzt du alles um und das ältere liegt dann links und oben.

Irgendwann wirst du den Kompost aussieben. Sie Siebreste sind besser als jeder beworbener Kompostbeschleuniger.

Wenn du das weiterhin auf sehr kleiner Fläche machen möchtest, wird die Sauerstoffversorgung so groß sein, dass es zu erheblicher Wärmeentwicklung kommt. Das wird richtig heiß. Würmer und ein Großteil der eingebrachten Samen werden nicht überleben.

Grüße

Jens

Für die zwei Kammern fehlt es leider am Platz. Ist wirklich ein sehr kleiner Garten. Das Hauptproblem scheint das Gras zu sein, dass beim Mähen immer mal reichlich anfällt. Das bildet dann sehr schnell sehr dichte Decken.

Macht es Sinn, das Gras einige Tage trocknen zu lassen, ehe man es dazu gibt? Oder sollte man das Gras ganz anders behandeln?

Hallo man sollte auch kleineres Astwerk mit hineinlegen denn das bringt etwas Luft dazwischen und verklebt nicht so.

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Wenn du so viel Gras hast, sollte es doch möglich sein, einen etwas grösseren Kompostplatz einzurichten?!

Gemähtes Gras etwas antrocknen lassen ist bereits ein guter Ansatz. Ich mische das dann noch mit Häckselmaterial, welches bei mir ebenfalls in grossen Mengen anfällt.

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Das liegt eher daran, dass wir mit 2 Nachbarn mit ebenso kleinen Gärten eine gemeinsame Rasenfläche haben. Grünschnitt fällt also reichlich an. Platz hingegen ist knapp - ich will den Haufen ja auch nicht in die Mitte des Gartens machen :slight_smile:

Ich gehe mal davon aus, dass es die Küchenabfälle sind, für die eine andere Lösung gesucht werden kann. In meiner ähnlichen Anlage, allerdings nur alles an Schnitt aus dem Garten, konnte ich beim letzten Aushub wunderbaren Humus gewinnen und verteilen.

Nicht so viel Gras! Da muss Luft dran. 1m3 ist nicht wirklich viel. Wenn davon noch 90% Gras sind, pappt alles zusammen und raus kommt Stinkepampe.
Den Rasenschnitt kannst du auch wunderbar unter den Büschen und Bäumen verteilen.
Der Vorschlag mit zwei Haufen ist sehr gut. Ein „Ansatzhaufen“ und ein Reifehaufen funktionieren sehr gut.

Soon

Hallo Steineklopfer,

zwei Hinweise hätte ich noch. Um die Nase vor Schwefelwasserstoff und Ammoniak zu schützen, muss Luft an deine Gärreste. Wende ab und zu mal die obersten 30 cm mit einer Grabegabel um! Das beschleunigt die aerobe Verrottung, stinkt nur kurz und fördert die Verdunstung.

Falls dann unten immer noch ein „Schleimbrei“ bleibt, solltest du den Kleinsthaufen vor Starkregen abdecken.

Grüße

Jens