Stippe, stippern

Hallo!
habe schon mal ein bissl gegoogelt, aber spaßeshalber:
Ich kenne „Stippe“ unter anderem als Bezeichnung für Pickel. Kennt auch der Duden, sagt aber „besonders norddeutsch“. Wikipedia kennt auch noch „Fehlerbild bei Lacken“, was ja durchaus auf Pickel, Pustel verweist.

Wie norddeutsch ist das wirklich? Wer kennt das Wort hier?

Und „stippern“ ist in unserer Familie ein leichter Tröpfelregen. Sehr nett hier diskutiert: https://dict.leo.org/forum/viewGeneraldiscussion.php?idThread=1333880&idForum=4
In dem Forum war das Wort auch kaum bekannt, wie sieht es hier damit aus?

Gruß,
Eva

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„Stippe(n)“ kenne ich sowohl bei Lacken, aber insbesondere auch in Form einer Sauce/Tunke/Dip, in die man dann etwas „stippt“ (Infinitiv: stippen). Klassiker wäre auch der Kaffee, in den man einen Keks/Zwieback „stippt“.

Witz aus Kinderzeiten: Vater und Sohn wollen Oma Kekse bringen. Als Sohnemann eine Stange Wasser abstellen muss, werden auch die Kekse feucht. Vater ist entsetzt. Kommentar des Sohnes: „Macht doch nichts, Oma stippt die doch sowieso!“

„Stippern“ für regnen, kenne ich auch.

Herkunft bei mir allerdings Westen (Ruhrgebiet).

Immer dran denken, dass man selber höflich ablehnt, falls welche angeboten werden. :smile:
Gruß,
Eva

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„Don’t eat the yellow snow“ und natürlich auch keine gelben Kekse!

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Hallo,

http://www.duden.de/rechtschreibung/Stippe

Das Verb stippen war mir bereits geläufig. Zu Deinem Pickel könnte auch die mittelniederdeutsche Wortherkunft passen „stip(pe) = Punkt, Stich, zu stippen“.

Stippern war mir hingegen gänzlich unbekannt. Norddeutsch: vulg. pien, stippern (im hannöverschen Raum: leichtes Fallen einzelner Regentropfen).

Ich habe aber eine Theorie. Wird ein Stück Brot kurz in eine Stippe gestippt (getunkt) und man zieht es danach wieder heraus, so werden einzelne Tropfen davon ab"regnen" bzw. stippern.

Gruß
vdmaster

Hallo Eva!

Stippe ist in Schleswig-Holstein ein gebräuchlicher Ausdruck für Saucen und Suppen. Man stippt die Fritte in Ketchup und einen drögen (trockenen) Keks kann man in Kaffee einstippen. Ist wohl niederdeutscher Herkunft, Holsteiner, vielleicht auch Hamburger Platt.

Gruß
Wolfgang

Moin,

ich kann mich im Wesentlichen wiz anschließen.

Ich habe es aber schon lange nicht mehr gehört. Ich meine auch früher wurde es meist von älteren Menschen benutzt oder zwangsweise im Kochunterricht in der Schule.

Damals Kiel (SH), nördlich genug?

Gruß Volker

Hallo „Wiz“,

dieser Begriff für „regnen“ ist mir (Ruhrgebiet im Übergang zum Bergischen) völlig fremd (aber man lernt ja nie aus).

Der Begriff für „leichten Regen“ war immer „fisseln“ (…dat is am fisseln…).

Stärkere Regenfälle hießen „dat räint Katten un Ruerens“ (es regnet Katzen und Hunde).

Der Ausdruck „Stippe“ (wie bei „Heringsstipp“) und „stippen; einstippen“ kenne ich fast ausschließlich im Zusammenhang mit Essen und Trinken.

Nur im Zusammenhang mit Pubertätspickeln bei Mädchen war „Stippe“ gelegentlich gebräuchlich (…nää, wat happich da widder für ne Stippe anne Nase…).

Nur ma ehmt meine zwei Fennige…

Herzliche Grüße

Helmut

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Moin moin,

als „Stippe“ kenn ich eine Soße aus Speck, Mehl und Wasser.

Als „Stippe“ wird auch ein bei der Altpapierauflösung nicht aufgelöste Papierfetzen benannt. Diese werden in sogenannten „Entstippern“ nachzerkleinert.

Gruß

Ich kenn es nur als „Soße“.

Weder als Pickel noch das Stippern für Regen.

Bin aus Ostdeutschland/Brandenburg.

Beatrix

Danke euch allen!

Beim Übersetzen will mir immer mal ein altvertrautes Wort aus der Tastatur flutschen, dann muss ich mich bremsen und erst einmal nachforschen, ob es nicht zu regional oder längst aus der Mode ist!

Gruß,
Eva

aber ist es nicht auch schön, solche altvertrauten Worte vor dem Vergessen zu bewahren?

LG Beatrix

Ganz bestimmt, aber dort, wo sie hinpassen :smile:

Ich finde es durchaus schade, dass viele Worte in Vergessenheit geraten und unsere Alltagssprache - mein Eindruck - so floskelhaft geworden ist. Man unterhält sich mit irgendwelchen Sprüchen aus Fernsehserien …
Gruß,
Eva