Du hast den Vergleich nur nicht verstanden. Es war ausdrücklich die Rede von „eine ähnlichere Lebenssituation“, und da war Polen ja wohl in jeder Hinsicht deutlich ähnlicher als Westdeutschland. Das ist ja genau der Knackpunkt an der Forderung Aussage von @jetzt. Menschen die vor den Verhältnissen in ihrem Land fliehen wollen vielleicht nicht in ein Land mit den gleichen Verhältnissen.
Moin,
(A) wie betreibt man Armut bei jemandem?
(B) hast Du Beweise für diese angebliche, verbreitete „Ausplünderung“? Das ist IMHO ein Mythos aus den 3-Welt-Läden und Welt"gerechtigkeits"aposteln sowie „Solidaitätsjammerern“. Denn i.d.R. hat der Wohlstand in der 3.Welt deutlich zugelegt. Immer weniger sind (in relativen Zahlen) von Armut betroffen. Wenn nun aber eine Bevölkerung sich in 65 Jahren verfünffacht und ihr Vermögen in der Gesellschaft (nationale Ebene) nicht sozial gerecht verteiltt, dann leben statt früher 90% nur noch 30% in Armut, es sind aber plötzlich trotzdem mehr Personen von Armut betroffen. Komm mir als Beweis bitte nicht mit irgendeiner Überfischung durch illegale Flotten. Da muss schon mehr bei rumkommen angesichts 1 Mrd. Menschen in bspw. Afrika.
© Die Arm-Reich-Schere geht in Afrika nicht wg. Handel auseinander. In Europa nur als relative Armut nach dem OECD-Maßstab. Echte Armut ist kaum anzutreffen. Sind die Grundbedürfnisse gedeckt, bleibt vielen kein weiteres Geld mehr. So können sie keinen gewinnschöpfenden Handel und keine Investition betreiben. Dies aber können Reiche machen und werden (überwiegend) zwangsläufig damit reicher. Allerdings schaffen sie so auch Arbeitsplätze, die der Arme gar nicht schaffen kann. Gerade in Afrika aber geht es der Mehrheit weit besser als vor 65 Jahren. Ein absolut Armer kann nicht noch ärmer werden, eine extrem Reicher aber noch reicher. Und wer mehr Schulden als Eigentum hat, ist sogar superarm nach den meisten zahlentricksenden Studien wie jüngst von Oxham.
(D) Radikale Verlierer gibt es in der Tat. Sie sind aber nicht das Ergebnis des Welthandels, sondern einer Mischung aus Zuständen in ihren eigenen Ländern. Angefangen vom ausbeutenden Diktator über ethnische Konflikte bis zur Überbevölkerung. Weltanschauung und tradierten Strukturen. Alles gepaart mit einer gesellschaftlichen Unfähigkeit zur Gerechtigkeit, Teilhabe und Weitsicht.
Gruß
vdmaster
Moin auch,
du bist noch immer nicht wach?!
A) wie betreibt man Armut bei jemandem?
http://de.wfp.org/hunger/hunger-statistik
So einfach geht das.
Denn i.d.R. hat der Wohlstand in der 3.Welt deutlich zugelegt. Immer weniger sind (in relativen Zahlen) von Armut betroffen.
Abgesehen von der Relativierung: Links dazu?
Franz
Nochma Moin,
ich hatte mir schon gedacht, dass solcherlei Argumente (Links) kommen würden.
(A) DIe Einführung einer Börse für Agrarprodukte diente dazu, die Welthandelspreise überschaubarer und transparenter zu machen. Der geplante Effekt war, die bessere Planung und finanzielle Abschätzbarkeit von Anbauertrag in der gesamten Welt. Dies bestätigt Dein Link
Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass es für die physisch gehandelte
Ware in den großen Produktionsländern nur regionale Börsen mit
unregelmäßigen Preisnotierungen gibt und einzig die Terminbörse Käufern
wie Verkäufern Informationen über die Marktlage insgesamt bietet. Darum
ist der Preis für den jeweils nächst fälligen Future fast immer auch
der, den die verarbeitende Industrie oder die Einkäufer aus den
importabhängigen Ländern bezahlen. In aller Regel ist dies sogar in den
langfristigen Lieferverträgen zwischen den Großhändlern und der
Industrie ausdrücklich festgeschrieben.
Der Einfluß der Spekulation auf die Preise ist höchst umstritten. Einige Wissenschaftler meinen ihn zu sehen, andere nicht. Sicher ist aber, dass er kein besonders großer Preistreiber ist. Da sind Energiepreise, Bevölkerungsentwicklung und geänderte Ernährungsgewohnheiten in der zweiten Welt weit wichtiger. Auch wenn er belegt wäre, müsste noch geklärt werden, ob der Börsenhandel verboten werden soll (IMHO fatal). Damit würden auch die positiven Effekte wegfallen (s.o.).
Falls nur der Handel ab gewissen Größenordnungen unterbunden würde, dann wäre die Umsetzung schwer zu überprüfen, z.B. wg. Tarnfirmen und Splittung der Handelsorder auf mehrere Akteure.
Dein zweiter Link ist putzig. Er belegt, dass in relativen Zahlen der Hunger deutlich zurückgegangen ist. Extrem mehr Menschen als früher leiden keinen Hunger. Vgl. bspw. erste Grafik
http://de.wfp.org/welthungergrafiken
Hier besser dargestellt: http://www.bpb.de/cache/images/7/216297-st-original.jpg?4A2E9
Der Landkauf verspricht Gewinne. Und? Wg. einiger lokaler Bauern braucht man nicht zu jammern. Dann könnte man sich auch daran stören, dass in Land A etwas günstiger/effektiver produziert wird als in Land B, was automatisch zum Verlust von Arbeitsplätzen im weniger effektiven Land führt. Bei solchen Gedankenspielen wird aber stets vergessen, dass sich mehr Menschen in den Absatzmärkten diese Produkte überhaupt werden leisten können, weil sie günstiger/effektiver produziert wurden.
Ein sehr gutes Beispiel ist mal wieder Simbabwe, einst der größte Agrarexporteur Afrikas. Nach zahlreichen „Landreformen“ des weisen Potentaten wurde der schwarzen Bevölkerung das von Weißen „gestohlene“ Land zurückgegeben. Oft verbunden mit Gewalt gegen und Toten unter den Weißen. Der Rest der Weißen hat sich abgesetzt. Dies geschah übrigens viele Jahre, nachdem die schw. Mehrheitsbevölkerung erfolgreich ihren Anteil am pol. System übernommen hatte und es freie, gleiche Wahlen gab. Das Problem entstand nun dadurch, dass frühere Revolutionäre plötzlich Bauern waren, eine Parzelle besaßen und nur das ernteten, was sie selbst benötigten (Subsistenzwirtschaft), aber nicht mehr für die Märkte. Nein, sie liessen die Äcker verkommen und verwildern. In der weiteren Folge entstanden Hungersnöte .
Größere Landmengen werden jetzt (Landkauf) effektiver genutzt, neue durch Urbarmachung erschlossen. Damit kann - wie in weiterentwickelten Ländern - mehr Ertrag erzielt werden. Dieser Ertrag ernährt dann mehr Menschen.
Dein vierter Link ist pillepalle. Es gibt ein Unternehmen, dass Wasser in Flaschen abfüllt. Hoppla, so kann es tatsächlich in Gegenden transportiert werden, in denen „Trinkwasser“ nicht vorhanden ist oder ungenießbar. Da musst Du schon etwas mehr aufbieten. Das Thema Konzerne und Wasserversorgung in D gehört eher nicht dazu.
Gruß
vdmaster
Du kannst dich doch nicht von der Politik deines eigenen Landes entkoppeln! Die Bundesregierung handelt per Definition in unserem Namen und damit auch die NATO. Wir als Deutsche Bevölkerung können uns nicht hinstellen und so tun, als hätten wir daran keinen Anteil. Die Zustände in Afrika und im nahen Osten sind auch ein Produkt des Handelns der USA und der europäischer Länder - und ja, sorry, wir als Deutsche hängen da voll mit drin.