INS Ecosystem – ein sehr interessantes Projekt wie ich finde, will es möglich machen, ohne Discounter oder Supermärkten einzukaufen. Ähnlich wie es Amazon Fresh und Rewe schon betreiben, möchte INS Lebensmittel und Verbrauchsgegenstände über das Internet verkaufen. Jedoch mit dem Unterschied, dass die Brücke zwischen Kunde und Hersteller, dem Verkäufer, wegfallen soll. Es soll eine Plattform geschaffen werden, welche es ermöglicht, Lebensmittel und alle möglichen Verbrauchsmittel über das Internet direkt beim Hersteller zu kaufen und zu sich nach Hause liefern zu lassen kann. Durch den Wegfall des Verkäufers werden Kosten eingespart und es können für Hersteller faire Preise garantiert werden.
Tach,
Webseite ohne Impressum, die Domain läuft auf einen Whois-Verschleierungsdienst.
Wer da investiert, muss schon arg bescheuert sein!
Du meinst die Seite von INS?
Ja, die Adresse, die mit .world endet.
Absolut unseriös!
Hallo,
Ich gebe ehrlich zu, dass meine Kenntnisse der englischen Sprache nicht reichen, um Ankündigungen der Wirtschaftspresse zu verstehen. Vielleicht kannst Du mir daher erklären, welche besondere Bedeutung die Blockchain bei diesem speziellen Geschäftsmodell haben soll?
Das bisschen, das ich verstehe liest sich so, als wollte man auf den Zug von Bitcoin und Ethereum aufspringen. Doch mit dem Minen einer virtuellen Währung ist ja noch lange kein Warengeschäft auf die Beine gestellt.
Warum sehe ich als erstes den Kaffbauern aus Südamerika vor meinem inneren Auge? Wer würde in so einem Fall den korrekten Transport, die sachgerechte Lagerung sicherstellen? Wer würde sich um die Importzölle und Prüfungen kümmern.
Eigentlich kann ich mich sehr schnell für Dinge begeistern. Doch hier sehe ich mehr Fragen als Antworten. Die wichtigste Frage: warum muss man für solch einen Handel eine neue virtuelle Währung schaffen? Warum kann man das nicht über den Euro oder den Dollar regeln?
Grüße
P.S.:
Stirbt der Lebensmittelmarkt bald aus?
Definiere „bald“! 10 Jahre? Nein. 20 Jahre? eher nein. 50 Jahre? Vielleicht.
Ich hatte mich schon bei der Ankündigung am 4. Dez über markt-untypische Kanäle bei den IR-Abteilungen von Reckitt Benckiser und Unilever erkundigt, was es damit auf sich hat. Beide Firmen bestätigen, daß es entsprechende Arbeitsgruppen gibt, die „die Möglichkeiten der Blockchaintechnologie ausloten“.
Es gebe allerdings keinerlei Ergebnisse der Arbeitsgruppen zum jetzigen Zeitpunkt, die eine Pressemitteilung rechtfertigen würden. Auch ist unklar, ob es eine solche geben wird. Das Projekt ist rein experimenteller und interner Natur.
Man könnte noch bei Mars bzw. markttypischen Kanälen (Lebensmittelzeitung, Retail Wire, etc.) anfragen, wen es interessiert. Ich (als Aktionär von UNA und RB/) habe meine eigenen Schlüsse aus den ausweichenden Antworten gezogen: Man will seine bisherigen Kunden nicht vergraulen und gibt dem Projekt nur eine mikroskopisch kleine (und vor allem regionale) Chance.
Soweit unten in der Supply Chain setzt das Projekt (laut Whitepaper) gar nicht an. Es werden Consumer-Produkte nach wie vor von den Großen hergestellt, aber Bestellungen und Auslieferungen in der Blockchain festgehalten.
Obwohl die Transparenz, die sich daraus ergibt (auch Maggi kann sehen, daß Knorr beliebter ist), bei ehrlicher Benutzung sicherlich interessant ist, wird es vermutlich durch Spam (Selbstbelieferungen, Kunstpreise, etc.) bald so verläßlich wie die 5-Sterne-Kundenrezensionen von Amazon und Co.
Zumindest in Deutschland, wo die Margen extremst dünn und die Produkte ohnehin billig sind, wird es keine Zukunft haben. Oder andersherum, falls das Projekt Erfolg hat und die Einkaufsmächte von Lidl, Edeka und Co. wegfallen, dann werden Lebensmittel und Haushaltsprodukte auch hierzulande richtig teuer.
Verstehe ich das richtig? Es soll interessant sein, Lebensmittel und andere Dinge ggf. direkt beim Hersteller in Südostasien oder weiß der Geier wo direkt beziehen zu können. Wie wird die Direktheit (mal abgesehen von der Frage nach Transport und Ökobilanz) zum Hersteller sichergestellt?
Der Hersteller von Kaffeebohnen ist derjenige, der sie anbaut und erntet, Hersteller von Kleidung sind die Menschen, die sie nähen und tragbar fertig stellen.
Und zu denen bekommt man dann direkten Kontakt ohne jeden Zwischenprofiteur? Haben die alle einen Internetanschluss, können schnell versenden?
Erklär mir das bitte.
LG
Amokoma