Strahlenschutz
Hallo,
eigentlich steht es ja schon im Wort drinnen, bei diesen Lehrgängen geht es um StrahlenSCHUTZ. Daher ist es doch gerade auch für Frauen wichtig sich in diesem Bereich fortzubilden.
Nun wollte auch eine Frau diesen Lehrgang besuchen, was aber
vom Wehrleiter abgelehnt wurde mit der Begründung, daß auch im
Einsatzfall keine Frauen eingesetzt würden.
Es ist aber durchaus nicht immer vorher klar, daß es sich um einen Unfall mit Strahlung handelt. Also wird die Frau doch eingesetzt und mangels Ausbildung kann sie dann nichtmal die Risiken erkennen bzw. geeignete Maßnahmen treffen.
z.B. Verkehrsunfall mit Transporter…
es stellt sich heraus, das der LKW medizinische Artikel und Nuklearmedizinische Therapeutika transportiert. Und jetzt?
Oder vielleicht ist die Frau als Gruppenführerin tätig und braucht das Fachwissen einfach um ihre Leute zu schützen?
Dies begründete er damit, das eine Verstrahlung bei einer Frau
ungleich größeren Schaden anrichten würde, speziell bei den
Keimzellen.
Klar, gerade deshalb sollte sie einen Strahlenschutzlehrgang besuchen.
Außerdem… niemand sollte bei einem Einsatz „verstrahlt“ werden, man bekommt nur eine gewisse Strahlung ab. Verstrahlen würde ja bedeuten man inkoperiert das strahlende Material.
Letztendlich entscheidend ist immer auch, wie häufig man einer Strahlenexposition ausgeliefert ist. In vielen Bereichen haben Frauen Umgang mit radioaktiven Stoffen ohne das da gleich ein erhöhtes Risiko besteht. Ich habe jahrelang im Labor mit Radioaktivität gearbeitet, berufliche Einschränkungen gab es aber nur für Schwangerschaften. Wieso also in diesem Fall einschränken, wenn nicht zu erwarten ist, das die Frau regelmäßig Strahlung ausgesetzt wird.
Andere geschlechtsspezifische Gründe lägen ihm fern.
Schon komisch, im klinischen Bereich arbeiten Frauen schon immer mit Strahlung jeglicher Art, die meisten Röntgenassistenten sind Frauen. Auf einer nuklearmedizinischen Station setzt man natürlich nicht unbedingt Frauen im gebärfähigen Alter ein, aber das gleiche gilt für das Umgang mit Zytostatika (Krebsmedikamente), da werden auch eher ältere Schwestern eingesetzt.
Ich halte das für typisches Feuerwehrgeschwätz, der Frau wird die Chancengleichheit bei Fortbildungen verwehrt.
Gruß
Julia