Hallo,
Eurer Meinung nach können die Streudienste tun was sie wollen, es gibt gar keinen Anspruch darauf, dass sie auch ihre Arbeit tun. Jeder Autofahrer hat so zu fahren, als ob immer und überall die schrecklichsten Straßenverhältnisse herrschen würden (also Schritttempo).
Fast richtig. Aber die machen nicht was sie wollen, sondern soviel wie sie vom Steuerzahler ausgestattet werden. Wenn es für eine Gegend 3 Räumfahrzeuge und 100 Straßen gibt, kannst Du Dir selber ausrechnen, wie wahrscheinlich es ist, dass eine juristische Sekunde nach dem Fall der letzten Schneeflocke alle Straßen geräumt sind, so das die zulässige Höchstgeschwindigkeit vollständig ausgereizt werden kann.
Richtig ist, dass es keinen Anspruch auf geräumte Straßen gibt. Und richtig ist auch, dass jeder seine Geschwindigkeit anpassen muss. Ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit, trotzdem wurde es auch nochmal explizit in der StVO erwähnt.
Wie verlässt Du eigentlich im Winter bei 4°C das Haus? Unterscheidet sich das in Bezug auf Bekleidung, Schuhwerk und sonstige Accessoires? Wenn ja, warum? Das wird doch keine Anpassung an die Witterungsverhältnisse sein? Und woher weißt Du das es anderes Wetter ist als im Hochsommer? Wer hat Dir beigebracht, dass man sich dann anders anzieht?
Es ging darum, wenn der Streudienst angesichts der Temperaturen über Null meint, es müsse nicht gestreut werden und es passiert wider Erwarten ein Unfall,
Dieses wider Erwarten ist ein ganz wesentliches Merkmal eines Unfalls. Wenn es absichtlich passierte, wäre es ja keiner.
ob man dann etwas dagegen tun kann (also zum Beispiel verpflichtend streuen oder eben die Verantwortung für die Fehleinschätzung übernehmen).
Also das mit dem Anspruch auf Streuen = Pflicht, haben wir ja geklärt. Und selbst wenn es das gäbe wäre immernoch zu klären, ob da jemand eine Fehleinschätzung vorgenommen hat. Manchmal führen Straßen auch über Zuständigkeitsbereiche hinweg. Vielleicht waren die einen schon durch die anderen aber noch nicht. Oder das Salz war nun einfach mal alle, weil so ein Fahrzeug auch nur eine begrenzte Kapazität hat. Das ist einfach ein physikalischer Fakt, der gilt ganz unabhängig davon, ob etwas anderes schöner wäre.
In diesem Fall sieht es so aus, als ob sie ca. 40% der Straße gestreut hätten und dann einfach umgedreht haben.
Salz alle und/oder Zuständigkeitsbereich zu Ende. Und das sind nur zwei Optionen.
Wenn man jetzt auf diese Straße kommt und feststellt, dass gestreut wurde, man auch annehmen können darf, dass auch der Rest der Straße gestreut wurde.
Nö. Das einzige, womit man im Winter rechnen muss, ist Glätte. Oder wird Dir jeder Wildwechsel angekündigt, nachdem Du nun schon 40% der Strecke gefahren bist und noch kein Wild kam? Wird täglich gegen Abend vor zunehmender Dunkelheit gewarnt, obwohl es doch jetzt schon stundenlang hell war?
Herr xstrom ist da natürlich eine Ausnahme, er hat die übersinnlichen Fähigkeiten um 6:00 morgens bei +4°C sofort zu erkennen, ob Glätte herrscht und passt nur im Bedarfsfall die Geschwindigkeit an.
Das gelingt sogar übberraschend vielen Leuten, wenn ich die Anzahl der Fahrten jeden Tag ins Verhältnis zu den gemeldeten Unfällen setzte. Viele nutzen da einfach auch nur Erfahrungswerte. Dazu kommt noch Glück. Bei den anderen verwicklicht sich einfach ein allgemeines Lebensrisiko. Da hilft nichts. Im Falle des Betriebes von Kraftfahrzeugen (womit man ja ohnehin beeits ein höheres Risiko eingeht) kann (Kasko) und muss (Haftpflicht) man sich gegen dessen finanziellen Folgen versichern. Kostet aber ebenso wie der Winterdienst auch wieder. Den Erkenntnisgewinn hier oder nach einem Unfall gibt es aber auf jeden Fall kostenlos.
Grüße