Streifenfundament Frosttiefe 80 cm incl. Schotterschicht?

Hallo zusammen,

finde leider nirgends grundsätzliche Informationen darüber, ob ein frostsicheres Streifenfundament mit 80cm Tiefe nun bedeutet, 80cm Beton und nochmals darunter 20-30cm Schotter zum Schutz gegen Auffrieren oder ob die 80cm schon den Schotter beinhalten und nur noch ca. 50-60cm Beton ‚draufkommen‘. Würden die 50cm Beton eine 2m hohe Mauer aus mit Beton gefüllten Schalungssteinen aushalten?

Kann da jemand bitte Licht ins Dunkle für mich bringen?

Vielen Dank schon mal

Thomas

Hallo!

Frostfreie Gründung meint, das Fundament (seine Unterkante) muss in frostfreier Tiefe liegen.
Warum ?
Weil sich in dieser Tiefe der Boden unter den Wechselwirkungen von Frost und Nichtfrost nicht bewegt, das Fundament und das Gebäude also stabil steht und es auch bleibt.
Die Abmessungen des Fundaments haben damit erst einmal nix zu tun, die sind ja statisch erforderlich, je nach Last.

der Schotter hat damit nix zu tun, es muss auch keinen geben !

Und überlege mal, ob deine Annahme, Fundament 50 cm + 30 cm Schotter = 80 cm Gesamttiefe nicht in einem unguten Verhältnis zur hohen Mauer steht.
Es ist doch nur 50 cm Beton in der Erde, 1/4 der Mauerhöhe. Wie soll das gegen Kippen wirken ?
Bei 80 cm Beton in der Erde sähe es schon ganz anders aus.

MfG
duck313

Die Gründungstiefe wird ab Unterkante Fundament gemessen oder angegeben, egal ob da bindiger Boden, gewachsener Kiesboden oder eine Sauberkeitsschicht drunter ist.

nein, die Frosttiefe sagt nichts anderes aus, dass es in 80cm Tiefe (wobei diese Angabe sehr stark vom Gebiet abhängt… aber wenn du nicht in Sibirien oder auf 3000m lebest reicht dies i.d.R. vollkommen aus) keine Frosteinwirkung mehr gibt.

Rein theoretisch könntest du auch wie von dir beschrieben eine 80cm. tiefe Künette graben, dann eine Schotterschicht (genannt Frostkoffer 0-63mm) einbringen - diese verdichten!!! - und dann darauf betonieren (die restlichen 50cm).

Macht aber i.d.R. keiner. Schotter ist zwar billiger als Beton, aber wenn es sich nicht um eine 150m. lange Mauer handelt zahlt sich das nicht aus, da dir unterm Strich der Aufwand mehr kostet als gleich alles mit Beton zu befüllen.

Wichtig ist nur, dass du auf die 80cm kommst.
Warum?
Sollte sich unter dem Fundament Wasser ansammeln, kann dieses nicht mehr gefrieren --> wodurch sich durch die Volumsvergrößerung des gefrorenen Wassers das Fundament heben würde/könnte.
Um nichts anderes gehts.
Hättest du eine Schotterschicht (im Bereich -50 bis -80) müsste diese einfach nur Wasserdurchlässig sein, sodass das Wasser auf die -80 runter kommt.

Wie breit du dieses Fundament machen musst, bzw. welche Bewehrung sagt dir der Statiker oder Baumeister.
Wenn du keinen sonderlichen Hangdruck hinter der Mauer hast (sprich nicht in eine Böschung baust) ist alles halb so wild.
Wenn deine Schalsteine 20-30cm breit sind genügt ein 50cm breites Fundament.
Aber wie gesagt - sobald du im Hangbereich arbeitest wär der Rat eines Baumeisters angebracht!

Für das Fundament genügt folgender Beton:
C16/20 XC1 GK32 F45
Für die Schalsteine ist das der Gleiche, jedoch statt GK32 nimmst du GK16. (ist die Gesteinskörnung. statt 0-32mm --> nimmst du 0-16mm, sodass sich keine größeren Steine im Schalstein verkeilen können)

Bei der Betonbestellung das Förderband am Mischwagen nicht vergessn (bei den Schalsteinen wirst du es sicher brauchen!)

LG

Vielen Dank für Eure Antworten. Wenn ich Baumi richtig verstehe, ist die Schotterschicht gar nicht notwenig, solange ich mindestens 80cm tief betoniere. Die Mauer soll mit 36,5 cm Schalungssteinen gemacht werden (hab hier eine kleine ‚Kaminwirkung‘ an der Terrasse mit einer gegenüberliegenden Garage, da pfeift der Wind schon mal ordentlich durch). Eisen senkrecht ins Fundament (ca. 50 cm?), Eisen in jeder Lage der Steine und dann müsste das Ding doch bei 60-70cm Fundamentbreite doch recht stabil sein, oder? An der Hauswand werden auch noch Maueranker gesetzt bzw. die waagrechten Eisen mit einer Bohrung in die Hauswand gesetzt. Was meint Ihr?

wie gesagt. wenn die Mauer freistehend ist und kein Hangdruck drauf kommt reicht dies alle Mal aus.
Also wenn ein „Sturm“ oder eine „Kaminwirkung“ eine betonierte Gartenmauer umlegt muss schon etwas anderes schief laufen :smile:

Beton hat eine Dichte von ca. 2,5to/m³.
Das + Bewehrung + Maueranker… also da denke ich mir persönlich wirklich nichts ^^

Falls du soetwas noch nie gemacht hast - lass einfach mal für ein Bierchen einen Maurer oder Schaler einen Blick darauf werfen, dann bist auf der ganz ganz sicheren Seite :wink:

vollkommen richtig :+1: