Streusalz knapp?

Tiere & Natur Natur & Umwelt
#1

Hallo,

ich wundere mich, wenn ich jetzt immer wieder und aus den unterschiedlichsten Regionen lese, dass das Streusalz knapp wird. Ich war der Meinung, dass man schon vor Jahren aus Umweltschutzgründen vom Salzstreuen abgekommen ist und das nur noch an besonders unfallgefährdeten Knotenpunkten macht.

Sätze wie „Die weniger befahrenen Straßen werden in vielen Kommunen nicht mehr geräumt. Das Salz ist knapp, es reicht schlicht nicht mehr für die ganze Stadt.“ lässt doch erkennen, dass man überall Salz streuen würde, wenn man es hätte.

Grüße
Carsten

#2

Hallo,

ich wundere mich, wenn ich jetzt immer wieder und aus den
unterschiedlichsten Regionen lese, dass das Streusalz knapp
wird. Ich war der Meinung, dass man schon vor Jahren aus
Umweltschutzgründen vom Salzstreuen abgekommen ist und das nur
noch an besonders unfallgefährdeten Knotenpunkten macht.

Seit einigen Jahren wird wieder vermehrt Salz gestreut, auch in den Städten. Allerdings haben die Kommunen nicht die Lagermöglichkeiten oder wollen nicht in zuviel Salz investieren, ist in einem milden winter totes Kapital. Deshalb kommt es dann zu Engpässen.

Auf festgefahrenem Schnee lässt es sich eigentlich ganz gut fahren. Das Problem bei Nichtsalzen ist das zunehmende Eis durch Antauen und wiedergefrieren.

Sätze wie „Die weniger befahrenen Straßen werden in vielen
Kommunen nicht mehr geräumt. Das Salz ist knapp, es reicht
schlicht nicht mehr für die ganze Stadt.“ lässt doch erkennen,
dass man überall Salz streuen würde, wenn man es hätte.

Ich denke eher es ist ein Kostenproblem. Salz ist eigentlich das billigste Streumittel. Split oder Granulat müssen auf Schnee ständig neu aufgebracht werden auch wenn es nicht schneit. Das führt zu verstopften Gullis und danach muss das Streugut wieder von den Straßen gefegt/gesaugt werden.

Deshalb ist Salz aus wirtschaftlicher Sicht nicht schlechter als Granulat oder Split. Zudem läuft in den Städten ohnehin das meiste Salzwasser in die Kläranlage.

Gruss vonsales

#3

Zudem läuft in den Städten ohnehin
das meiste Salzwasser in die Kläranlage.

Aus der es unverändert in die Gewässer gelangt.
Es wird heute unverantwortlich mit gewaltigen Salzmengen gestreut. Man kann sich das offenbar erlauben, weil Umwelt- und Naturschutz zur Zeit durch die Worthülse „Klimaschutz“ ersetzt ist.
Udo Becker

2 Like
#4

Hi,

es wird nach wie vor gesalzt um Eis zu verhindern: um 12 Uhr Mittags taut es leicht, der Wasserfilm wird dann gegen 18 Uhr wenn die Sonne weg ist zu einem tollen, spiegelglatten Eisfilm.

Mittlerweile wird aber wesentlich weniger gesalzt als früher.

Zumeist wird eine Mischung aus 1/3 Salz und 2/3 Wasser auf die Strasse aufgebracht, diese Mischung haftet besser auf der Strasse und schützt besser vor wiedervereisung.

Siehe auch den informativen Wiki-Artikel dazu:
http://de.wikipedia.org/wiki/Auftausalz

grüße
miamei

#5

Die Kommunen haben grundsätzlich eine „Verkehrssicherungspflicht“. Das bedeutet, dass zumindest auf den verkehrswichtigen Straße Salz gestreut werden muss! Auf Gehwegen ist Streusalz in der Regel dagegen nicht nötig und man sollte daher drauf verzichten.

#6

Hallo

Leider ist Streusalz in allzuvielen Kommunen noch immer erlaubt und selbst wo es verboten ist, wird es im Handel vertrieben, ohne jedoch auf die geltenden Vorschriften aufmerksam zu machen.
Das heisst die Leute kaufen, einfach aus Unwissenheit und auf den günstigen Preis schauend, die Streusalze, was bei den diesjährigen Schneemengen natürlich schnell zu Versorgungsengpässen führt.

Kleiner Artikel zum Thema mit Liste von Kommunen, die Streusalze verbieten:
http://www.robinwood.de/Newsdetails.13+M5b67bbc66b6…

Gruß

Der Völler

#7

Hi
Wenn ich das richtig in Erinnerung hab, wird teilweise argumentiert, daß es bei Splittstreuung zuviel staubt.
Also macht man was gegen den (Fein)Staub und salzt!

Gruss

M@x

#8

Wenn ich das richtig in Erinnerung hab, wird teilweise
argumentiert, daß es bei Splittstreuung zuviel staubt.

Der Split verstopft die Kanalisation, so ist jedenfalls das offizielle Argument.
Udo Becker

#9

Leider ist Streusalz in allzuvielen Kommunen noch immer
erlaubt und selbst wo es verboten ist, wird es im Handel
vertrieben, ohne jedoch auf die geltenden Vorschriften
aufmerksam zu machen.

Das was du hier…

Kleiner Artikel zum Thema mit Liste von Kommunen, die
Streusalze verbieten:
http://www.robinwood.de/Newsdetails.13+M5b67bbc66b6…

…meinst, ist aber Streusalz, dass du im Supermarkt kaufst und daheim auf den Gehsteig oder deine Einfahrt streust. In der Fragestellung des OPs gings aber um was ganz was anderes, nämlich die Ausbringung von Streusalz durch die Winterdienste auf unseren Straßen. Und die kaufen erstens ihr Salz nicht im Super- oder Baumarkt, und außerdem gilt für die auch kein Streuverbot, denn die Winterdienste haben ja die Aufgabe die Straßen sicher zu halten, auch bei Schnee und Eis.

#10

Wenn ich das richtig in Erinnerung hab, wird teilweise
argumentiert, daß es bei Splittstreuung zuviel staubt.
Also macht man was gegen den (Fein)Staub und salzt!

Kann ich nicht nachvollziehen:
http://www.helmholtz-muenchen.de/neu/Aktuelles/Press…

1 Like
#11

Es gibt auch hier mehrere Betrachtungsweisen:

http://www.graz.at/cms/dokumente/10042493_858723/1f4…

http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20030218_OTS0040

http://www.oeamtc.at/netautor/download/document/auto…

Gruss

M@x

#12

Es gibt auch hier mehrere Betrachtungsweisen:

http://www.oeamtc.at/netautor/download/document/auto…

Hast du dir deine Quellen auch mal durchgelesen?

Für die Wiener Messstelle Rinnböckstraße – in der Nähe der 
Stadtautobahn A23 – wurden an den Überschreitungstagen des ersten 
Halbjahrs von 2004 die in Tabelle 1 angegebenen Quellenanteile 
– für Hauptquellen – gefunden. 

Der überwiegend ferntransportierte anorganische Sekundäranteil 
liegt bei 35%, <u>Mineralstaub aufgrund des Winterdienstes <br>(Splittstreuung) bei 23%</u>, KFZ-Abgase incl. Diesel-Ruß bei 7%, 
Abrieb vom KFZ bei 8%, Holzrauch und damit verbundenes organisches 
sekundäraerosol 13%, <u>und Auftausalz bei 3%</u>

Auch dort wird nichts anderes gesagt, nämlich dass der Feinstaub durch Auftausalz marginal ist, während der Feinstaub verursacht durch Splittstreuung wesentlich größer ist und eine der Hauptquellen für Feinstaub darstellt. Siehe einfach das obige Zitat aus dem ÖAMTC-Dokument, das du verlinkt hast. Die Unterstreichungen stammen von mir.

Wenn man also mit Feinstaub argumentiert, dann spricht dies ja wohl ziemlich klar für den Einsatz von Salz, und nicht von Streusplitt.

#13

Nicht knapp genug
Hallo!

Wenn ich sehe, wie hier in Massen Salz auf ungeräumte Straßen und Nebensträsschen gekippt wird, wird mir regelmäßig schlecht.

Die Anwohner schützen ihre (Thuja-)Hecken mit Planen und Blechen. Die Gemeinde jammert über die hohen Kosten für Streusalz. Wir leben im Plem-Plem-Land.(Nach Günther Grünwald)

Und wenn man dann sieht, wie glitschig eine halbaufgeweichte Strasse mit salzigem Schneematsch ist, fragt man sich schon, wie sinnvoll das Ganze ist. split oder Granulat wäre sinnvoller.

Offizielle ist ja das Streuen von Sals auf Gehwegen fast überall per Verordnung verboten. Hier streut die Gemeinde ihre eigenen Gehwege mit reichlich Salz.

Wenn ich dann daran denke, dass in Berlin (ich glaube) seit 20 Jahren kein Streusalz (außer auf Autobahnen) mehr verwendet wird und ich mal gelesen habe, dass die Straßenbäume sich enorm erholt haben.

Aber das wäre ja schlimm, wenn man nachmachen würde, was funktioniert, oder?

Grüße
kernig

#14

Man kann sich das offenbar erlauben, weil Umwelt-
und Naturschutz zur Zeit durch die Worthülse „Klimaschutz“
ersetzt ist.

ja, endlich brauchen wir keine nachhaltigkeit/sustainability mehr.
war eh zu kompliziert.

tilli

#15

Aktuelle Antwort
Hallo!

Heute morgen dazu in der Tageszeitung gelesen,
dass auch in Zwickau das Salz knapp wird.
Die hatten also akuell noch 20 Tonnen, (ein Tagesbedarf)
die nun inzwischen zumindest teilweise aufgebraucht sein dürften.
Nachschub gibt es nicht. Nichts mehr lieferbbar.

Dann wurde noch geschrieben, dass Splitt wegen der Steinschlaggefahr nur auf Nebenstraßen gestreut wird,
dieser die Schleusen verstopfen würde,
und später zusammengekehrt werden muss, und als „Sondermüll“ entsorgt werden musss. Deshalb will man möglichst darauf verzichten.

Das nur mal so als Info von mir,
ohne eine Meinung dazu abzugeben.

Grüße, Steffen!

#16

Hallo kernig,
seit wann wird in Berlin nur auf der Autobahn mit Salz gearbeitet?
Mal zum Nachlesen:
http://www.berlin.de/umwelt/aufgaben/natur-auftaumit…
Weiter unter der Link zum Straßenreinigungsgesetz.
Salz ist nur auf privaten Flächen verboten, da magst Du wohl Recht haben.
Grüße
Almut