Strom aus dem Speicher vs. Strom aus dem Netz

Hallöchen,

gesetzt sei ein Haus mit PV-Anlage und Stromspeicher. Die Frage klingt vielleicht blöd, ist aber ernstgemeint: woher weiß „das Haus“, dass der Strom zuerst dem Speicher entnommen und erst dann, wenn der Speicher leer ist oder für den Bedarf nicht genug Leistung liefern kann, über das Netz bezogen werden soll.

Unter der Annahme, dass nicht in irgendeinem der diversen Kästen ein Kobold vor diversen Messgeräten sitzt und im richtigen Moment Hebel umstellt oder Knöpfe betätigt, muss das ja irgendwie technisch gelöst sein. Aber wie?

Gruß und Dank
C.

Ok, das Haus weiß natürlich nichts.
Aber die Elektronik hat diverse Messgeräte die mit dem Wechselrichter kommunizieren.

  1. Messgerät im Hausanschlusskasten um den aktuellen Bezug aus dem öffentlichen Netz zu ermitteln.
  2. Messgerät am Speicher (Akku) um die Verfügbarkeit festzustellen.
    Der Wechselrichter wird als so gesteuert, dass im Idealfall die Einspeisung = dem Verbrauch des Hauses ist und somit der Bezug vom Stromversorger = 0 ist.
    Erst wenn der Akku „leer“ meldet, schaltet der Wechselrichter ab und der Bezug erfolgt wieder aus dem Netz.
    Ein Zwischenwert ergibt sich auch, wenn mehr Strom vom Haus verbraucht wird als der Wechselrichter vom Akku liefern kann.
1 Like

Zusätzlich zum Zähler des Netzbetreibers wird ein weiterer Zähler eingebaut. Dieser misst dieselben Werte wie der offizielle Zähler und meldet sie an den Wechselrichter.
Dort steckt dann eine simple Regelung:
Wenn Strom eingespeist wird, dann erhöhe die Leistung zum Akku.
Wenn Strom vom Netz bezogen wird, verringere diese Ladeleistung - bis hin zu negativen Werten, also der Entnahme von Energie aus dem Akku.

Stark vereinfacht - die Regelung kennt auch den Ladezustand des Akkus, dessen maximale Lade- und Entladeleistung, sie unterhält sich mit dem Batteriemanagement, ggf. weiteren Wechselrichtern, kann Zeitvorgaben berücksichtigen oder Begrenzungen am Anschluss.

Warum ein zweiter elektronischer Zähler, wenn schon ein solcher vorhanden ist - der sogar daselbe misst?!

Weil die Datenformate nicht hinreichend genormt sind und es für den Wechselrichterhersteller einfacher ist, nur „sein“ Messgerät verstehen zu müssen. Gibt auch mehr Umsatz!

2 Like

Also steckt dahinter eine echte Regelelektronik und kein simples Bauteil wie ein höherer Widerstand, ein Rückschlagventil oder gar ein Filter, der fiesen und profanen Standardnetzstrom ggü. PV-Strom bevorzugt.

Danke.