Strom bei parallel geschalteter Sicherung

Hallo!
Ich habe folgende Frage.
Ich messe gerade in einer Anlage den Ausschaltstrom einer Ringleitung die aus einem Leistungsschalter 630A , danach zwei NH 2 Trenner mit je drei mal 250A Sicherungen an denen 2 parallelgeschaltete 4x240 Alu kabeln bestehet. Meine Frage ist also muss der Abschaltstrom also so hoch sein wie bei einer 500A Sicherung oder so hoch wie bei einer 250A Sicherung. Als Auschaltfaktor habe ich 2,5 da es sich um ein Verteilungsnetz handelt.

Wer weiss das?

servus

Ich messe gerade in einer Anlage den Ausschaltstrom einer
Ringleitung die aus einem Leistungsschalter 630A ,

du misst den Auslösestrom einer Sicherung? Oder du ermittelst ihn rechnerisch?
Mir ist kein Verfahren bekannt, in dem der Auslösestrom einer Sicherung GEMESSEN wird
Viel Spaß bei 500 oder 630Ampere

Mit Verteilnetzen bin ich nicht sehr vertraut, vielleicht hat man da andere Richtlinien

Zu deiner Frage:

danach zwei NH-Trenner mit … 250A Sicherungen an denen 2
parallelgeschaltete 4x240 Alu kabel angeschlossen sind.
Meine Frage ist
also muss der Abschaltstrom Auslösestrom also so hoch sein wie
bei einer 500A Sicherung oder so hoch wie bei einer 250A Sicherung.

Der Begriff Abschaltstrom ist bei uns (in D) unüblich. Geläufiger ist hier Auslösestrom.
na, denk doch mal nach. Du schreibst ja selber schon, daß die Kabel auf der Abgangsseite der Sicherungen PARALLELGESCHALTET sind

d.h. die NH-Sicherungen liegen eingangs- und ausgangsseitig parallel

Welcher Wert kommt dann bei 2 parallelliegenden Sicherungen heraus?
Wieviel Strom lassen sie wohl durch, bis sie auslösen?

Zum Abschaltfaktor in Verteilnetzen kann ich dir nichts sagen. Faktor 2,5 ist jedenfalls bei uns in der Haustechnik keine bekannte Auslösecharakteristik einer Sicherung
Wie gesagt, in Verteilnetzen bin ich nicht vertraut

Gruß Schorsch

Frage zwecks besserem Verständnis
Hallo

… die aus einem Leistungsschalter 630A , danach zwei NH 2 Trenner mit je drei mal 250A Sicherungen an denen 2 parallelgeschaltete 4x240 Alu kabeln bestehet.

Sind die Kabel, wie von Georg angenommen, gleich an den Abgängen der beiden Sicherungen parallelgeschaltet oder, wie es eigentlich sinnvoll erscheint, erst am „Zielort“, so dass jedes Kabel mit 250A abgesichert ist. In diesem Fall ist für jedes Kabel (und jede Sicherung) mit den Werten für eine 250A-Sicherung zu rechnen.

Obwohl Energieverteilung nicht mein Fachgebiet ist, halte ich ein Parallelschalten der Kabel am Abgang der Sicherungen für nicht zulässig, weil dann im Überlastfall eine ungleichmäßige Stromverteilung sowohl auf die Sicherungen als auf die Kabel auftreten kann.

Gruß merimies

hi

Sind die Kabel, wie von Georg angenommen, gleich an den
Abgängen der beiden Sicherungen parallelgeschaltet oder, wie
es eigentlich sinnvoll erscheint, erst am „Zielort“,

Im Stromnetz der Stadtwerker scheint es i.d.Tat üblich zu sein, die Kabel durch Parallelverlegung zu verdoppeln.
Das hab ich bei meinen wenigen Einsätzen in solchen Netzen so gesehen.
Daher gehe ich davon aus, daß der Frager das genau so meint, wie er es beschrieben hat.
Auch die NH-Sicherungen wurden dort parallellgeklemmt.
Das dürfte also wahr sein.

Nur hier noch eine Anmerkung zur Leserlichkeit:

Ich messe gerade in einer Anlage den Ausschaltstrom einer
Ringleitung …

Ich glaube, er will den Kurzschlußstrom Ik einer Leitung messen/ermitteln.
Abschaltstrom ist bei uns als Bezeichnung unüblich.
Üblich wäre es, den Kurzschlußstrom einer Anlage zu ermitteln, zur Bemessung der Abschaltorgane (Sicherungen).
Vielleicht kommt der frager aus einer Gegend, wo man andere Termini verwendet

Gruß

Hai

Im Stromnetz der Stadtwerker scheint es i.d.Tat üblich zu sein, die Kabel durch Parallelverlegung zu verdoppeln.

Das Verfahren ist mir bekannt, Das wird gelegentlich auch in der Anlagentechnik bei der Verbindung zwischen Einspeiseschränken und größeren Verbrauchern, z.B. Regalbediengeräten, angewandt.

In dem mir bekannten Fall wurden an einen bereits installierten Sicherungsabgang im Einspeiseschrank (eine Sicherung pro Phase) aus montagetechnischen Gründen zwei parallelgeschaltete Kabel zum RBG verlegt. In diesem Fall wurde allerdings ein Zuschlag in den erforderlichen Gesamtquerschnitt eingerechnet, um eine etwaige ungleiche Verteilung des Stroms aufgrund von Fertigungstoleranzen und etwaiger unterschiedlicher Erwärmung der Kabel im Betrieb - verursacht durch die Lage der Kabel auf der Kabeltrasse - auszugleichen.

Wenn man aber schon 2 getrennt abgesicherte Abgänge zur Verfügung hat, erschließt sich mir der Sinn nicht, diese Sicherungen an ihren Abgängen zu verbinden (parallelzuschalten). Dann hätte man doch auf die zweite Sicherung verzichten können - wie in dem von mir geschilderten Fall.

Das ist der Punkt, der meine Verwunderung erregt, aber wie sagt schon der Dichter: „Wunder gibt es immer wieder - wenn sie Dir begegnen, musst Du sie auch sehen.“

Gruß merimies

Hallo merimies,

Wenn man aber schon 2 getrennt abgesicherte Abgänge zur
Verfügung hat, erschließt sich mir der Sinn nicht, diese
Sicherungen an ihren Abgängen zu verbinden
(parallelzuschalten). Dann hätte man doch auf die zweite
Sicherung verzichten können - wie in dem von mir geschilderten
Fall.

Im UP steht Ring Leitung, also keine Punkt-zu-Punkt-Verbindung!

Wenn da an x Stellen im Ring angezapft wird, hat man keine Ahnung wie sich im Kurzschlussfalle die Ströme aufteilen. Zudem muss der Kurzschluss nicht bei einer der Anzapfungen auftreten, sondern irgendwo (z.B. Bagger).

Würde der Ring mit 1x500A abgesichert müsste man dickere Leiter nehmen, da kommt bei einem Versorger ganz schön was zusammen.

Die Ringleitung hat zudem eine geringere Impedanz und liefert somit eine stabilere Spannung mit weniger Kupfer oder Alu.
Eigentlich machen wir Elektroniker bei deinem guten Leiterplattenlayout genau das Selbe für Masse und Versorgungsspannung, wenn man nicht gerade ganze Planes, bei Multilayer verwendet, versucht man möglichst Gitterstrukturen zu erzeugen, also lauter kleine Ringleitungen.

Bei 500A hängen da einige Einfamillienhäuschen dran. Zudem wird nicht so gerechnet, dass alle Häuschen gleichzeitig ihre volle Leistung abrufen.

Zudem haben Trafos und Erdkabel recht grosse thermische Zeitkonstanten. Von den Mittelspannungs-Trafobauern weiss, dass die Trafos, bei Überlastung, weit über 15 Minuten brauchen um heiss zu werden.
Daher auch die 15 Minuten-Spitzen-Messung bei grösseren Verbrauchern (Zumindest hier in CH. Neben Wirk- und Blindleistung wird auch der grösste Durchschnittswert über 15 Minuten erfasst. Abhängig von diesem Spitzenwert steigt dann auch der Preis für die kWh. Technisch bedeutet ein Überschreiten der vereinbarten Werte des 15Min-Wertes, dass der Versorgen eben einen fetteren Trafo einbauen muss).

MfG Peter(TOO)