Strom für Elektroautos - woher kommt der?

Liebe/-r Experte/-in,

alle propagieren die Umweltfreundlichkeit von Elektroautos - und es ist ja richtig, dass diese Fahrzeuge ohne Verbrennungsmotor „sauberer“ zu betreiben sind als herkömmliche Autos. Bleibt nur eine Frage, die mir bisher niemand beantworten konnte: woher kommt der „getankte“ Strom? Ist der auch „sauber“ gewonnen? Denn wenn ich Kernkraft tanke, ist das ja wohl Nonsense! Zudem Deutschland seine Kernkraftwerke sukzessive abschaltet, sodass wir bei erhöhtem Bedarf (den wir haben, wenn alle an der Steckdose tanken)weniger sichere aus dem Ausland mitnutzen werden. Tanken in Temelin! SEHR umweltfreundlich!
Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass diese Frage sonst niemand stellt und bin mir daher eigentlich sicher, dass es da eine „saubere Antwort“ gibt - oder etwa nicht?
Kannst Du mir da weiterhelfen?

Viele Grüße einstweilen, Anuschka

Liebe Anuschka,

klar ist, dass der Strom, der Elektroautos antreiben soll, aus regenerativen Quellen kommen muss, sonst würde es keinen Sinn machen. Sonst wäre der Antrieb nicht CO2 neutral.

Alles Wissenswerte über Elektroautos und alternative Antriebe findest Du unter http://www.elektroauto-fahren.com. Viel Spaß beim Lesen!

Hallo Anuschka,

ich selbst fahre einen Elektro Scooter, dieser wird mit ganz normalen „Strom-Mix“ getankt. Obwohl dieser Strom (hier in Ö), aus Importstrom (z.B. Atomstrom), Wasserkraft, wahrscheinlich aus Kohlekraftwerken kommt, fahre ich damit umweltfreundlicher als mit reinem Benzin. Denn beim Benziner ist man nie im optimalen Drehzahlbereich, Kraftwerke sind auf hohen Wirkungsgrad ausgerichtet. Und das Benzin kommt ja auch nicht von der Tankstelle, sondern wird mit Öltankern rund um die Welt tranportiert…

Ein Bekannter von mir hat auf seinem Dach eine Photovoltaikanlage, mit dieser wäre es möglich ein E-Auto das ganze Jahr zu tanken, ohne Emission, ohne zusätzliche Kosten.
Hätte also jeder seine eigene Anlage auf dem Dach (egal ob Windkraft, oder Photovoltaik), braucht man keinen zusätzlichen Strom importieren. D.h. um den Strom für E-Autos bereitzustellen, muss man in die Alternativen Energien investieren, bei uns wird auch 100% Ököstrom angeboten, werde demnächst wechseln!

Hoffe ich konnte dir helfen,
lg Thomas

Hallo liebe Anuschka,

ist ja eigentlich eine einfache Frage, aber eine einfache Antwort folgt erst zum Schluß:

Erstmal kommt der Strom zum Laden von E-Autos aus dem Stromnetz, und bedient sich damit aus dem Pool der Stromquellen wie die anderen Verbraucher auch.

Grob dürfte folgende Verteilung für Deutschland gelten:
etwas über 40% aus Braun- und Steinkohle
etwas weniger als 1/4 Kernkraft
der „Rest“: Öl- und Gaskraftwerke, wobei es wohl sehr wenige Ölkraftwerke gibt;
und zu guter Letzt gehört zum Rest die gesamte Palette der regenerativen Quellen - Wind, Wasser, Photovoltaik, Biomasse und auch ein kleinwenig Geothermie.

Eine sehr schöne Grafik zur Entwicklung der Erneuerbaren zeigt
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Stro…

Bis ca. 2000 lag der Anteil, bedingt durch Wasserkraft, bei ca. 5% und hat sich seitdem in nur 10 Jahren auf über 15% gesteigert.

Wie dir wahrscheinlich bekannt ist können die Stromendkunden seit mehreren Jahren ihren Anbiter frei auswählen - und dabei auch zu Anbieteren von überwiegend oder rein aus regenerativen Energiequellen nutzenden Erzeugern wechseln.

Hier seien unvollständig genannt:
Lichtblick mit fast 600.000 Kunden der größte, Elektrizitätswerke Schönau, Greenpeace Energy und Naturstrom.

Übrigens, falls du nocht nicht gewechselt hast - denk mal darüber nach :wink:

Lange Rede, kurzer Sinn: jeder, der ein E-Auto fährt, sollte zu einem Ökostromanbieter wechseln und den Verbrauch seines Autos dann mit dem Strom von diesem abdecken.

Sonnige Grüße
Peter

Hallo anuschka,
ich denke dieses thema ist sehr wohl aktuell,mich ärgert es aber auch immer wieder.

Den jeder Bundesbürger,kann selber wählen,woher er den strom bezieht.
Wen du ein Haus hast,kannst du es selber bestimmen,woher dein strom kommt.
Bis die Elektroautos so richtig in schwung kommen,werden wir sicher 30% an erneuerbaren energien haben.
Ich bezihe heute schon 100% umweltfreundlichen strom.
gruss dieter

Liebe/-r Experte/-in,

leider keine Ahnung,

alle propagieren die Umweltfreundlichkeit von Elektroautos -
und es ist ja richtig, dass diese Fahrzeuge ohne
Verbrennungsmotor „sauberer“ zu betreiben sind als
herkömmliche Autos. Bleibt nur eine Frage, die mir bisher
niemand beantworten konnte: woher kommt der „getankte“ Strom?
Ist der auch „sauber“ gewonnen? Denn wenn ich Kernkraft tanke,
ist das ja wohl Nonsense! Zudem Deutschland seine
Kernkraftwerke sukzessive abschaltet, sodass wir bei erhöhtem
Bedarf (den wir haben, wenn alle an der Steckdose
tanken)weniger sichere aus dem Ausland mitnutzen werden.
Tanken in Temelin! SEHR umweltfreundlich!
Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass diese Frage sonst
niemand stellt und bin mir daher eigentlich sicher, dass es da
eine „saubere Antwort“ gibt - oder etwa nicht?
Kannst Du mir da weiterhelfen?

Viele Grüße einstweilen, Anuschka

Hallo Anuschka, zuerst erlaube ich mir, Dir ein großes Lob auszusprechen, weil Du Dir über dieses Thema Gedanken machst Den angesprochenen Themenkomplex kann man leider nicht mit einem Satz beantworten.
Beim Stromtanken haben wir verschiedene Möglichkeiten.

alle propagieren die Umweltfreundlichkeit von Elektroautos -
und es ist ja richtig, dass diese Fahrzeuge ohne
Verbrennungsmotor „sauberer“ zu betreiben sind als
herkömmliche Autos. Bleibt nur eine Frage, die mir bisher
niemand beantworten konnte: woher kommt der „getankte“ Strom?
Ist der auch „sauber“ gewonnen? Denn wenn ich Kernkraft tanke,
ist das ja wohl Nonsense! Zudem Deutschland seine
Kernkraftwerke sukzessive abschaltet, sodass wir bei erhöhtem
Bedarf (den wir haben, wenn alle an der Steckdose
tanken)weniger sichere aus dem Ausland mitnutzen werden.
Tanken in Temelin! SEHR umweltfreundlich!

—> A. Versorgung aus dem Öffentlichen Netz, Stromtarif muss für Ökostrom abgeschlossen sein,

d.h. ruhiges Umweltgewissen.

-> In den Ballungszentren besteht die Frage: wie bekomme ich die lange Leitung an mein Auto und wer schneidet sie mir dann durch?
Wenn die Möglichkeit besteht, aus dem 4. Stockwerk ein Kabel über das Balkongeländer sicher an das Auto unter der Laternengarage zu leiten, dann kann man das tun. Ein notwendiger Adapter passt den Netz-Wechselstrom an die Gleichstrom- Gleichspannungsdaten des Autoakkus an.
Die seltenen Garagenbesitzer sind besser dran.

-> In den schwach besiedelten Gegenden sind Garagen üblich. Auch die flachere Bauweise erleichtert den Anschluss durchs Fenster.

-> An Stromtankstellen, wenn Ökostrom fließt.

—> B. Versorgung direkt Über Sonne-, Wind-, Biogas-Anlagen.

-> In den Ballungszentren kaum denkbar.
-> In den schwach besiedelten Gegenden (s. oben) sind Garagen üblich. Auch die flachere Bauweise erleichtert den Anschluss durchs Fenster. In zunehmenden Maße für Einzelgehöfte und ganze Gemeinden verwirklicht,

d.h. ruhiges Umweltgewissen.

—> C. Versorgung mittels Kohle und Kernkraft, egal, ob aus dem In- oder Ausland.

Akkus von E-Autos mit Billig-Strom laden heißt, „der Auspuff bleibt sauber“, aber dafür entstehen die Schweinereien in den Kohlekraftwerken und in Gestalt von hoch radioaktivem Atommüll, dessen Endlagerung noch nicht geklärt ist und der die nächsten Jahrtausende freundlich vor sich hin strahlt,

d.h. schlechtes Umweltgewissen.

Das Elektroauto (muss leider noch weiter ausholen!).

Nach Vorstellung der Bundesregierung sollen bis zum Jahr 2020 in Deutschland 1 Mio. E-Autos fahren. Am 1. Januar 2010 gab es über 46 Mio. PKW in Deutschland (LKW ausgenommen).
Nimmt man einen PKW-Bestand von 50 Mio. Autos für das Jahr 2020 an, dann sind davon 1Mio. = 2% als E-Mobil unterwegs.
Der Umweltschutz lacht sich einen Ast vor Freude auf die zu erwartende Schadstoffreduzierung. Der Umweltschutz lacht sich zwei Äste, wenn er daran denkt, dass 2020 der überwiegende Teil der Treibstoffschlucker weit weniger CO2 ausstößt, als die Autos der heutigen Generation. Dreiliterautos (Verbrauch, nicht Hubraum!) oder auch Vier- bis Fünfliterautos werden dann die Autobahnen fluten. Und zwischen diesen schadstoffreduzierten Massen strömen 2% E-Mobile! Welch ein Erfolg!
Da schließt sich vor Freude ruckartig das Ozonloch!

Du siehst, selbst wenn wir in 5 oder 10 Jahren zu den wenigen E-Autofahrern gehören sollten, haben wir zwar ein ruhiges Gewissen (Ökoladung vorausgesetzt), aber die Umwelt hat nichts davon.
Dann geht es uns so wie dem Mann, der als Einziger mit einem Eimer Wasser am Rande eines Waldbrands stand, mit Schwung das Wasser ins Feuer kippte und dann mit ruhigem Gewissen nach Hause ging.

Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass diese
Frage sonst niemand stellt

Doch, z.B.ich!

und bin mir daher eigentlich sicher, dass es da
eine „saubere Antwort“ gibt - oder etwa nicht?

Sobald die Fragen nach sauberer Energie geklärt sind, gibt es darauf auch saubere Antworten.

Kannst Du mir da weiterhelfen?

Ich hoffe ein klein wenig!

Saubere Energie ist eigentlich oder leider ein Thema, dass vor sich hin dümpelt!
Forschung und Ausbau der vorhandenen Möglichkeiten werden verzögert, so lange Kohle und Kernkraft uns billig versorgen.
Die Fummelei mit Elektroautos schafft nach meiner Meinung eine Übergangslösung für Wenige. Die Meisten werden sich ein E-Auto in der Poloklasse nicht leisten können, so lange diese Dinger gut das Doppelte kosten.
Für die rein Innerstädtischen Anwendungen gibt es ja schon so etwas Ähnliches. Diese sehen dann z.B. so aus wie ein Radfahrerhelm mit 4 Rädern. So etwas hatten wir bereits in der Nachkriegszeit, wo man zwischen BWM-Isetta, Messerschmitt-Kabinenroller oder div. Anderen die Auswahl hatte. (s. Museum).

Das Thema Wasserstoff hat für mich die Zukunft, sowohl für stationären als auch mobilen Einsatz. Zukunft bedeutet für mich nicht die Zeit einer Legislaturperiode sondern die beginnt in 10 bis 20 Jahren und reicht dann 100 bis 500 Jahre hinaus. Das beste U-Boot der Welt Made In Germany hat zwar eine Wasserstoff- Brennstoffzelle als Energiewandler im Bauch, was dem Boot einmalige Eigenschaften verleiht, aber ansonsten kauen wir bei diesem Thema hier noch an den Fingernägeln.
Wasserstoff ist ein eigenes Thema und alle, die bis maximal 10 Jahre hinaus denken, werden mich in de Luft zerreißen.

Viele Grüße einstweilen, Anuschka

Ich hoffe, mein Schrieb war nicht zu lang.
Melde Dich ruhig noch mal!
Viele Grüße vom
umweltzwerg

Hi Annuschka,
Regenerative Energien heißt das Zauberwort.
Als da z.B. wären:

  • Wind
  • Sonne (Solar-Thermie) -> Desertec
  • Geothermie
  • Wasserkraft (Gezeiten) -> Tidenhub und -Strömung
  • Biogas
  • Dezentrale Anlagen (Smart Grid)-> Förderprogramme.

Diese gehören unabdingbar in das Gesamtkonzept der
Elektromobilität von morgen. Deshalb: Ausbau derselben
passiert heute.

Und noch was ganz Wichtiges bieten die Akkus von
Millionen E-Autos: Gigantische Speichermöglichkeiten.
z.B. -> Viel Wind = günstiger Tanktarif, damit
Speicherung der momentan üppig vorhandenen Energie in
den Autos.
Noch ein Beispiel: Dezentrale Solar- oder Biogas- oder
Windanlagen erzeugen den Autostrom da, wo er benötigt
wird. -> Autohöfe, Eigenheime.
Ein wenig Geduld brauchen wir noch, aber dass es so
kommt, ist sicher.
So wird es sein.