Hallo Anuschka, zuerst erlaube ich mir, Dir ein großes Lob auszusprechen, weil Du Dir über dieses Thema Gedanken machst Den angesprochenen Themenkomplex kann man leider nicht mit einem Satz beantworten.
Beim Stromtanken haben wir verschiedene Möglichkeiten.
alle propagieren die Umweltfreundlichkeit von Elektroautos -
und es ist ja richtig, dass diese Fahrzeuge ohne
Verbrennungsmotor „sauberer“ zu betreiben sind als
herkömmliche Autos. Bleibt nur eine Frage, die mir bisher
niemand beantworten konnte: woher kommt der „getankte“ Strom?
Ist der auch „sauber“ gewonnen? Denn wenn ich Kernkraft tanke,
ist das ja wohl Nonsense! Zudem Deutschland seine
Kernkraftwerke sukzessive abschaltet, sodass wir bei erhöhtem
Bedarf (den wir haben, wenn alle an der Steckdose
tanken)weniger sichere aus dem Ausland mitnutzen werden.
Tanken in Temelin! SEHR umweltfreundlich!
—> A. Versorgung aus dem Öffentlichen Netz, Stromtarif muss für Ökostrom abgeschlossen sein,
d.h. ruhiges Umweltgewissen.
-> In den Ballungszentren besteht die Frage: wie bekomme ich die lange Leitung an mein Auto und wer schneidet sie mir dann durch?
Wenn die Möglichkeit besteht, aus dem 4. Stockwerk ein Kabel über das Balkongeländer sicher an das Auto unter der Laternengarage zu leiten, dann kann man das tun. Ein notwendiger Adapter passt den Netz-Wechselstrom an die Gleichstrom- Gleichspannungsdaten des Autoakkus an.
Die seltenen Garagenbesitzer sind besser dran.
-> In den schwach besiedelten Gegenden sind Garagen üblich. Auch die flachere Bauweise erleichtert den Anschluss durchs Fenster.
-> An Stromtankstellen, wenn Ökostrom fließt.
—> B. Versorgung direkt Über Sonne-, Wind-, Biogas-Anlagen.
-> In den Ballungszentren kaum denkbar.
-> In den schwach besiedelten Gegenden (s. oben) sind Garagen üblich. Auch die flachere Bauweise erleichtert den Anschluss durchs Fenster. In zunehmenden Maße für Einzelgehöfte und ganze Gemeinden verwirklicht,
d.h. ruhiges Umweltgewissen.
—> C. Versorgung mittels Kohle und Kernkraft, egal, ob aus dem In- oder Ausland.
Akkus von E-Autos mit Billig-Strom laden heißt, „der Auspuff bleibt sauber“, aber dafür entstehen die Schweinereien in den Kohlekraftwerken und in Gestalt von hoch radioaktivem Atommüll, dessen Endlagerung noch nicht geklärt ist und der die nächsten Jahrtausende freundlich vor sich hin strahlt,
d.h. schlechtes Umweltgewissen.
Das Elektroauto (muss leider noch weiter ausholen!).
Nach Vorstellung der Bundesregierung sollen bis zum Jahr 2020 in Deutschland 1 Mio. E-Autos fahren. Am 1. Januar 2010 gab es über 46 Mio. PKW in Deutschland (LKW ausgenommen).
Nimmt man einen PKW-Bestand von 50 Mio. Autos für das Jahr 2020 an, dann sind davon 1Mio. = 2% als E-Mobil unterwegs.
Der Umweltschutz lacht sich einen Ast vor Freude auf die zu erwartende Schadstoffreduzierung. Der Umweltschutz lacht sich zwei Äste, wenn er daran denkt, dass 2020 der überwiegende Teil der Treibstoffschlucker weit weniger CO2 ausstößt, als die Autos der heutigen Generation. Dreiliterautos (Verbrauch, nicht Hubraum!) oder auch Vier- bis Fünfliterautos werden dann die Autobahnen fluten. Und zwischen diesen schadstoffreduzierten Massen strömen 2% E-Mobile! Welch ein Erfolg!
Da schließt sich vor Freude ruckartig das Ozonloch!
Du siehst, selbst wenn wir in 5 oder 10 Jahren zu den wenigen E-Autofahrern gehören sollten, haben wir zwar ein ruhiges Gewissen (Ökoladung vorausgesetzt), aber die Umwelt hat nichts davon.
Dann geht es uns so wie dem Mann, der als Einziger mit einem Eimer Wasser am Rande eines Waldbrands stand, mit Schwung das Wasser ins Feuer kippte und dann mit ruhigem Gewissen nach Hause ging.
Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass diese
Frage sonst niemand stellt
Doch, z.B.ich!
und bin mir daher eigentlich sicher, dass es da
eine „saubere Antwort“ gibt - oder etwa nicht?
Sobald die Fragen nach sauberer Energie geklärt sind, gibt es darauf auch saubere Antworten.
Kannst Du mir da weiterhelfen?
Ich hoffe ein klein wenig!
Saubere Energie ist eigentlich oder leider ein Thema, dass vor sich hin dümpelt!
Forschung und Ausbau der vorhandenen Möglichkeiten werden verzögert, so lange Kohle und Kernkraft uns billig versorgen.
Die Fummelei mit Elektroautos schafft nach meiner Meinung eine Übergangslösung für Wenige. Die Meisten werden sich ein E-Auto in der Poloklasse nicht leisten können, so lange diese Dinger gut das Doppelte kosten.
Für die rein Innerstädtischen Anwendungen gibt es ja schon so etwas Ähnliches. Diese sehen dann z.B. so aus wie ein Radfahrerhelm mit 4 Rädern. So etwas hatten wir bereits in der Nachkriegszeit, wo man zwischen BWM-Isetta, Messerschmitt-Kabinenroller oder div. Anderen die Auswahl hatte. (s. Museum).
Das Thema Wasserstoff hat für mich die Zukunft, sowohl für stationären als auch mobilen Einsatz. Zukunft bedeutet für mich nicht die Zeit einer Legislaturperiode sondern die beginnt in 10 bis 20 Jahren und reicht dann 100 bis 500 Jahre hinaus. Das beste U-Boot der Welt Made In Germany hat zwar eine Wasserstoff- Brennstoffzelle als Energiewandler im Bauch, was dem Boot einmalige Eigenschaften verleiht, aber ansonsten kauen wir bei diesem Thema hier noch an den Fingernägeln.
Wasserstoff ist ein eigenes Thema und alle, die bis maximal 10 Jahre hinaus denken, werden mich in de Luft zerreißen.
Viele Grüße einstweilen, Anuschka
Ich hoffe, mein Schrieb war nicht zu lang.
Melde Dich ruhig noch mal!
Viele Grüße vom
umweltzwerg