Strom sparen durch Geräteveränderung

Hallo,

Es soll möglich sein Elektrogeräte wie z.B. Herd, Mikrowelle, … so zu manipulieren, daß der Stromzähler weniger mißt als eigentlich verbraucht wird.
Dies soll durch Kondensatoren möglich sein die dem Verbraucher zugeschaltet werden und den cos phi verändern.
Nun meine Fragen:

  • Wie wird der Kondensator eingebaut, in Reihe, Parallel ?
  • Wie wird der Kondensator in Kapazität und Spannung berechnet
  • Gibt es sonst noch was zu beachten?

Hallo Torsten,

Deine Herdplatte wird mit elektr. Wirkleistung erwärmt und darauf reagiert auch der Zähler. Mit irgendwelchen Kondensatorbeschaltungen kannst Du dem Netz zusätzlich Blindleistung abverlangen und die bekommt der Zähler auch nicht mit.
Aber freu’ Dich nicht zu früh. Mit Blindleistung bekommst Du keine Herdplatte warm und deshalb nützt Dir das Ganze auch nichts.
Ansonsten entnehme ich aus Deiner Fragestellung, daß Du mit der Elektrotechnik nicht besonders vertraut bist.
Deshalb: Finger weg! Die 3x400 V des Herdanschlusses sind ein lebensgefährlicher Spiel- und Übungsplatz!

Gruß
Wolfgang

Schliesse mich meinem Voerredner bedingungslos an: FINGER WEG! Es bringt wirklich nichts! Hab zwar mal E-Technik gelernt und studiert, ist schon lange her, aber dass man mit Blindleistung keine Herdplatte heizen kann, weiss ich noch. Genau genommen verbrauchst Du auch mehr Wirkleistung, die Dein Zähler zählt (!), da der Blindstrom auch über Deine Leitungen transportiert werden muss und dort … Wärme produziert, die Dein Zähler misst.

Moin!

Deine Herdplatte wird mit elektr.
Wirkleistung erwärmt und darauf reagiert
auch der Zähler. Mit irgendwelchen
Kondensatorbeschaltungen kannst Du dem
Netz zusätzlich Blindleistung abverlangen
und die bekommt der Zähler auch nicht
mit.
Aber freu’ Dich nicht zu früh. Mit
Blindleistung bekommst Du keine
Herdplatte warm und deshalb nützt Dir das
Ganze auch nichts.

Das stimmt nicht. Was der Zähler zählt, ist die Blindleistung. In die Scheibe wird eine Spannung induziert, es fließt ein Strom, der ein Magnetfeld zur Folge hat. Nur wenn Strom und Spannung nicht phasengleich sind, entsteht daraus ein Drehimpuls. Da alle Lasten im Haushalt induktive Lasten sind (Trafos, Drosseln, etc., rein Ohmsche Lasten gibt es nicht), dreht sich die Scheibe in die positive Richtung. Mit einer Kondensatorbeschaltung läßt sich nun der Phasenwinkel verringern, idealerweise wird die Blindleistung dabei zu Null. Der Zähler würde nun gar nichts zählen. Bei Überkompensation würde er sogar rückwärts laufen. Allerdings müssen solche Kondensatoren für die entsprechenden Lastfälle ausgelegt sein. Sie werden in Reihe geschaltet. Dennoch gilt: Finger wech!

1.: Die entsprechenden Arbeiten sind nicht ganz ohne.
2.: Geeignete Kondensatoren dürften schwer aufzutreiben sein.
3.: Der induktive Anteil ist lastabhängig. Schaltest Du z. B. beim Herd den Ofen ein, hast Du einen anderen induktiven Anteil, als wenn nur eine Platte an ist.
4.: Es fällt dem EVU natürlich auf, wenn Du plötzlich keinen Strom mehr verbrauchst.

Wenn Du das E-Werk schon bescheißen willst, dann überbrücke doch einfach den Zähler und klemme ihn kurz vor der Ablesung wieder an…

Munter bleiben… TRICHTEX

Hallo Gunther,

tut mir leid, das so deutlich sagen zu müssen, aber Dein Beitrag ist haarsträubender Schwachsinn.
Selbstverständlich gibt es im Haushalt Verbraucher, die überwiegend ohmscher Natur sind, z. B. Glühlampen und elektrische Heizkörper (im strengen Sinne rein ohmsch, rein induktiv oder rein kapazitiv sind Geräte grundsätzlich nie). Auch ein belasteter Trafo verhält sich überwiegend wie ein ohmscher Verbraucher (Einschaltmoment und Leerlauf einmal außer Betracht gelassen).
Einphasen-Wechselstromzähler oder Drehstromzähler im Haushalt sind so konstruiert, daß das auf die Läuferscheibe wirkende Antriebsmoment UxIxcos phi proportional ist.
Es gibt auch Induktionszähler, die als Blindverbrauchszähler konstruiert wurden, aber nicht im privaten Haushalt und grundsätzlich immer zusammen mit einem Wirkverbrauchszähler!

Gruß
Wolfgang

PS: Was mir sonst noch an bissigem Kommentar über so viel „Sachverstand“ auf der Zunge, ähem, in den Fingern über der Tastatur lag, verkneife ich mir. Es sei denn, Du willst es lesen…

Ganz schön frech…
Moin!

Selbstverständlich gibt es im Haushalt
Verbraucher, die überwiegend ohmscher
Natur sind, z. B. Glühlampen und
elektrische Heizkörper (im strengen Sinne
rein ohmsch, rein induktiv oder rein
kapazitiv sind Geräte grundsätzlich
nie).

Überwiegend, ja. Rein Ohmsch: Nein. Nie. Gesamtlast im Haushalt immer ohmsch/induktiv. Von rein induktiv/kapazitiv hat niemand was gesagt.

Auch ein belasteter Trafo verhält
sich überwiegend wie ein ohmscher
Verbraucher (Einschaltmoment und Leerlauf
einmal außer Betracht gelassen).

Natürlich. Aber mit induktivem Anteil. Miß’ doch mal den Phasenwinkel eines belasteten Trafos. Auch Herdplatten verhalten sich leicht induktiv, da die Heiz_wendeln_ normalerweise gewickelt sind - leider im Normalfall nicht bifilar. Weiterhin gibt es noch Waschmaschinenmotoren, Pumpen, Fernsehgeräte (schau Dir die Phasenwinkel mal im Betrieb an).

Einphasen-Wechselstromzähler oder
Drehstromzähler im Haushalt sind so
konstruiert, daß das auf die
Läuferscheibe wirkende Antriebsmoment
UxIxcos phi proportional ist.

So. Und wenn ich phi nun gegen null bekomme, wird tatsächlich nur die Wirkleistung gezählt. Bekomme ich Phi (nach Deinen Angaben) möglichst weit gegen 90°, wird fast nichts mehr gezählt. Leider sind aufgrund des Wirkleistungsanteils nur positive cos(phi) möglich. Mich würde auch mal interessieren, aus welchem Grunde das EVU kapazitive Lasten untersagt…

Es gibt auch Induktionszähler, die als
Blindverbrauchszähler konstruiert wurden,
aber nicht im privaten Haushalt und
grundsätzlich immer zusammen mit einem
Wirkverbrauchszähler!

Ahem. Dann muß es sich bei dem Zähler, den ich zerlegt habe um genau so ein Teil gehandelt haben. Fakt ist, daß bei diesem Teil kein Drehmoment ausgeübt wurde, wenn Strom und Spannung in Phase waren.

PS: Was mir sonst noch an bissigem
Kommentar über so viel „Sachverstand“ auf
der Zunge, ähem, in den Fingern über der
Tastatur lag, verkneife ich mir. Es sei
denn, Du willst es lesen…

Nanana, wenngleich ich zugeben muß, daß Zählertechniken nicht zu den Themenschwerpunkten des Studiums der Nachrichtentechnik gehören und mein Wissen darüber aus meiner Ausbildung zum Fernmeldehandwerker ('80-'83) stammt, weiterhin eingestehen muß, daß ein Einblick in das Konstruktionsprinzip des betroffenen Zählers ganz automatisch zu den richtigen elektrotechnischen Grundlagen geführt hätte, ist es ziemlich verwegen, um nicht zu sagen unverschämt, jemandem pauschal Unverstand zu unterstellen. Ein Schlagabtausch in dieser Richtung führt jedoch zu nichts.

Munter bleiben… TRICHTEX

Hallo Gunther,

nee, Schlagabtausch bringt nichts, aber vielleicht der Versuch einer sachlichen Klärung. Ansonsten wollte ich Dir nicht auf den Programmierer-Schlips treten.

Zum Thema: Die gewendelten Leiter in Glühlampen oder Heizplatten führen nur zu einer minimalen Induktivität. Es sind eben nur Luftspulen (ob in Gas oder Keramik eingebettet macht dabei praktisch keinen Unterschied).

Die EVU’s hätten natürlich am liebsten reine Belastung mit Wirkstrom. Blindströme belasten das Netz in gleicher Weise, nur leider wird Blindleistung nicht bezahlt. Der Verbraucher kann damit ja auch nichts anfangen (ist wie im richtigen Leben).

Früher wurden mit gewaltigen Kondensatoren induktive Ströme im Netz kompensiert. Das ist in vielen Gegenden mittlerweile überflüssig, weil die in städtischen Gebieten üblichen Erdkabel eine erhebliche Kapazität besitzen. Man kann heute jedenfalls nicht mehr so allgemein sagen, daß die EVU’s bestimmte Reaktanzen verbieten.

Wir kommen aber von Hölzchen auf Stöckchen. Die Frage war, ob sich der Zähler durch Spielereien mit Kondensatoren überlisten läßt. Und darauf kann man nur mit einem klaren „Nein, unter keinen Umständen“ antworten.

An der Technik der Zähler hat sich übrigens seit Jahrzehnten nichts geändert. Seit jeher sind es praktisch manipulationssichere Präzisionsgeräte. Irgendwelche mechanischen Basteleien und Eingriffe werden über kurz oder lang garantiert entdeckt, denn die Zähler werden irgendwann ausgetauscht und sind über die Zählernummer immer wieder dem betreffenden Haushalt zuzuordnen.

Bleibt noch die Idee, den Zähler zu überbrücken. Das geht aber auch nur, wenn man eine Plombe knackt.

Irgendwie scheint es fehlgelenkte Kreativität zu sein, auf diesem Weg Geld sparen zu wollen.

Gruß

Wolfgang

(derübrigensauchvorungefähr20JahrenNachrichtentechnikstudierthat)

Hallo ihr Schlagabtauscher,
um die Hitzigkeit etwas abzukühlen möchte ich die Grundmeinung etwas vertiefen:
Der Stromzähler für Haushalte kann nur den Wirkanteil zählen. Er ist meines Wissens sogar gegen Rückwärtlauf gesperrt! Mir sind keine Möglichkeiten bekannt wie man dieses Ding mit Beschaltung an den Geräten austricksen könnte. Auch mit der Phasen-an und abschnittssteuerung wird er fertig!
Mit der Genauigkeit ist er am besten bei reinem Wirkanteil oder ein bischen induktivem Anteil. Aber das macht den Kohl nicht fett ([Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Moin!

Der Stromzähler für Haushalte kann nur
den Wirkanteil zählen. Er ist meines
Wissens sogar gegen Rückwärtlauf
gesperrt! Mir sind keine Möglichkeiten
bekannt wie man dieses Ding mit
Beschaltung an den Geräten austricksen
könnte.

Ich hab’ mal aufgeschnappt, daß jemand einen Drehstromzähler manipuliert hat. Leider hab’ ich nicht so genau hingehört, aber es hatte irgendwas mit dem Drehfeld und asymmetrischer Beschaltung zu tun. Jetzt müßte ich doch mal nach Prinzipskizzen der Zähler schauen… Aber nicht am Wochenende!

Munter bleiben… TRICHTEX

an der fh-dieburg?

Moin!

an der fh-dieburg?

Nein. Dieburg wollte mich seinerzeit nicht haben. So habe ich an der FH Gießen/Friedberg in Friedberg studiert.

Munter bleiben… TRICHTEX

Hallo Gunther woher hast du dein wissen ???
So einen SCHWACHSINN habe ich noch nie gehört. Der für private Haushalte verwendete Zähler ist ein Wirkstrom-Zähler er kann KEINE Blindleistung messen; muß er auch nicht da Blindleistung keine Arbeit verrichten kann(weder Heizen noch Motoren bewegen). Blindleistungen belasten aber das Stromnets des EVU und unterliegen so strengen Bestimmungen. Deswegen müssen induktive u. kapazitive Verbraucher kompenseirt werden.
Man durch Phasenverschiebung keinen Zähler beeinflussen.
MfG
Frank (Elektrotechnik-Student)

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]