Strom wegschmeißen

Ich habe gehört, dass Stromkonzerne bei einem Überangebot an Strom sogar dafür zahlen, dass der Strom abgenommen wird, also dass an der Strombörse manchmal negative Preise gehandelt werden. Das sei der Fall, wenn Photovoltaik, Wind etc. zu viel Strom erzeugen.
Warum werden die Anlagen nicht einfach abgeschaltet? Und wenn das nicht möglich ist (zb. wegen dem EEG?), kann man den Strom nicht einfach „erden“ oder ihn sonst wie kostenlos entsorgen?

Physikalisch gesprochen ist Strom fliessende Ladung. Im Augenblick der Erzeugung wird sie auch verbraucht. Die Stromwirtschaft hat daher recht komplexe Techniken entwickelt, dass das Netz stabil bleibt, unter anderem Pumpspeicherkraftwerke, die das, was zuviel im Netz ist, augenblicklich verwenden, um zum Beispiel Wasser in einen höhergelegenen Stausee zu pumpen. In diese Denkrichtung geht auch, künftig Elektroautos als Stromspeicher zu nutzen, wenn man Strom „parken“ will.

Was die Strombörse angeht: Da entstehen tatsächlich Strommengen mit negativem Preis. Es scheint so zu sein, dass die Erzeugermonopolisten hier solange hin- und herverkaufen, bis ihre eigenen Bilanzen goldgerändert sind: Der ungeliebte PV-Strom muss im Moment des Sonnenscheins abgenommen werden und dafür wird mit Krokodilstränen ein negativer Preis abgerechnet (also zum Beispiel kriegt der Monopolist fürs Hochpumpen in den oberen Stausee Geld aus dem Topf für PV-Strom, da er ja gnadenhalber den PV-Strom quasi als Abfall entsorgt). Wenn man dann zu wenig Strom hat (weil halt Nacht ist oder kein Wind weht) kann man das Wasser ja wieder in den unteren Stausee laufen lassen und den Strom jetzt zum Normalpreis an die Kunden verkaufen. Also hat man zweimal Geld eingenommen und schafft sich Argumente, dass man wegen der vielen PV-Anlagen demnächst wieder die Strompreise erhöhen muss.

Stimmt, es gibt in seltenen Fällen „negative“ Stunden-Preise an der Strombörse für den kurzfristigen Handel (Spotmarkt). Das kurzfristige Herunter- bzw. Herauffahren von (unflexiblen) Kraftwerken (im Grundlastbereich - Braunkohle & KKW) ist u.a nicht gut für die Anlagen und kostete demzufolge auch Geld. Deshalb kann es billiger sein, die Anlagen für eine Stunde weiter zu betreiben und Geld für die Stromabnahme in dieser Stunde zu bezahlen. Bei 8760 Stunden im Jahr ist dies allerdings auch zu verschmerzen…
Die Summe von „eingespeistem“ und „verbrauchten“ Strommengen muß im geschlossenen System („Bilanzkreis“)immer NULL sein! Sonst stimmt z.B. der „Bilanzkreis“ des Anbieters nicht, was u.a. auch zu Strafzahlungen für den Verursacher der Differenz führt.
Strom kann übrigens nicht einfach „verschwinden“.

Also das Strom zu „Negativpreisen“ verkauft wird, dass entspricht nicht den Tatsachen. Stromerzeuger wie Gas-, Kohle-, Solar-, Wind-, oder Atomkraftwerke produzieren nur den Strom, der tatsächlich auch zum jeweils benötigten Zeitpunkt verbraucht wird.

Sinkt der Bedarf, wird die Produktion gedrosselt. Steigt der Bedarf, produzieren sie einfach mehr.

Strom der zum Zeitpunkt der Produktion nicht sofort verbraucht wird, löst sich einfach in Luft auf. Das Problem ist, dass es (noch) keine geeignete Methode zur Speicherung von derartig großen Strommengen gibt.

Der Handel mit Strom an den Energiebörsen funktioniert wie bei einen Stromvertrag, den man mit seinem Stromanbieter abschliesst. Man kauft eine bestimmt Strommenge ein oder zwei Jahre im Voraus zu einem festgelegten Preis. Verbraucht man weniger, verfällt der Rest. Verbraucht man mehr, muss man zu höheren Preisen nachkaufen.

Für Haushalte empfiehlt es sich, wenn man einen 1-Jahresvertrag abschliesst, da man dadurch bei Bedarf immer zu einem günstigeren Anbieter wechseln kann.

In Deutschland gibt es rund 990 Stromanbieter. Was die meisten Verbraucher jedoch nicht wissen ist, dass es Preisunterschiede von bis zu 65% gibt.

Als Beispiel: E.ON, Vattenfall und EnBW (die größten Stromanbieter / Stromerzeuger in Deutschland) berechnen für den Verbrauch eines 2 Personen Haushalts rund 640.- Euro pro Jahr. Exakt den gleichen Strom bekommt man jedoch beim günstigsten Anbieter auch schon für 320.- Euro.

Tipp: Auf dem kostenlosen Verbraucherportal http://www.stromkunde.info kann man alle Stromanbieter in seiner Region vergleichen, mit ein paar Mausklicks zu einem günstigeren Anbieter wechseln und viel Gels sparen!

Das Selbe gilt übrigends auch für Erdgas … www.gaskunde.info

Mit internetten Grüßen,

Andreas

ich kann nicht weiterhelfen!

hallo

Kann leider niht weiter helfen =(
Am besten wäre es wenn sie uns die Strompreise dann senken würden oder ein Jahr kostenlos =)

paul

ich hab keine ahnung aber ich vermute mal das es immernoch profitabler ist den strom zu verschenken oder geld zu zahlen als zu verschwenden ich kann dir allerdings nicht sagen, warum man es nicht erdet ( fände ich auch sinvoller )

Hallo,

ich war im Urlaub und daher komme ich erst jetzt dazu, deine Frage zu lesen. Leider habe ich aktuell keine passende Antwort parat, vermutlich hast du schon von anderen Hilfe erhalten.

Grüße
Tom