Stromanbieter wechseln, was beachten?

Hallo,

nachdem mir mein örtlicher Versorger mitgeteilt hat, dass der Strompreis pro kWh demnächst auf fast 48 Cent steigen soll, habe ich die Faxen dicke und will zum ersten Mal den Anbieter wechseln.

Da ich das tatsächlich noch nicht gemacht habe, dazu zwei Fragen:

  • Die Hausverwaltung hat damals beim Einzug darum gebeten, beim lokalen Versorger zu bleiben. Begründet wurde das nicht. Meine Wohnung hat einen eigenen Zähler und eigentlich sollte es doch der Hausverwaltung egal sein, woher ich meinen Strom beziehe oder?
  • Gibt es etwas zu beachten, oder Anbieter, die man meiden sollte? Theoretisch müsste das ja einfach sein: Adresse, Zählernummer und IBAN müssten ja reichen, um zu wechseln, oder?

Wenn Ihr Erfahrungen oder Tipps habt, immer gerne her damit.

Gruß,
Steve

Moin,

es gibt Anbieter, die - zu super Konditionen - eine Vorauszahlung für ein Jahr verlangen. Das sind gern solche, die übermorgen eine Pleite hinlegen, dann ist die Kohle weg. Zu fragen, wie lang der Anbieter bereits am Markt ist, könnte auch wichtig sein.

Gruß
Ralf

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Ein guter Einstieg ist die Seite von finanztip.de, aber letztlich verweisen die dann doch auf die bekannten Vergleichsportale, Verivox und Check24. Dort kann man sich einen Überblick über Anbieter und Tarife verschaffen, egal, ob man dann dort den Wechsel macht oder direkt beim Anbieter. Wenn man die allerbilligsten Anbieter aussortiert, dann bleiben eine Menge von Anbietern mit ähnlichen Preisen und Konditionen: 12 Monate Mindestlaufzeit mit Festpreisgarantie, keine Vorauszahlung. Viele davon sind Stadtwerke oder große Energiekonzerne.

Praktisch finde ich die Option, Erstkundenboni nicht zu berücksichtigen. Wenn man nicht in einem Jahr schon wieder wechseln will, dann fallen diese eher nicht ins Gewicht. Berücksichtigen sollte man auch, dass es sich bei den verglichenen Tarifen immer um Online-Tarife handelt.

Ob man dann über ein Vergleichsportal wechselt oder direkt beim neuen Anbieter abschließt, ist auch eine Frage des Aufwands. Beim Vergleichsportal ist es einfacher. Allerdings muss man anschließend trotzdem noch ein paar Formalitäten direkt beim neuen Anbieter erledigen, z.B. ein Online-Konto eröffnen und seine persönliche Daten eingeben, wodurch sich dieser Vorteil wieder relativiert.

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Kann es sein, dass Sonderkonditionen mit dem Anbieter ausgehandelt wurden? Wenn unser Versorger solche Schreiben zu Tariferhöhungen sendet, steht da auch nichts von dem Genossenschafts-Rabatt, der auf den Abrechnungen aber abgezogen wird.

Bzgl. Vergleichsportale: Die kann man nutzen. Dabei aber nicht vergessen, dass das auch profitorientierte Unternehmen sind und Tarife nicht aufnehmen, wenn deren Provisionsvorstellungen vom Anbieter nicht erfüllt werden. Zudem verwenden sie Nudging, damit Nutzer das für das Unternehmen lukrativere Produkt nehmen.

Schaue auch bei deinem lokalen Anbieter,von er preisgünstigere Tarife bietet, als jenen, den Du aktuell nutzt.

Moin,

vielleicht überlegst du ja auch auf echte Ökostom zu wechseln? Zwar bieten sehr viele Anbieter ich nenne es mal Pseudo-Ökostrom an der in erster Linie schön gerechnet ist. Aber bei einer handvoll gibt es eben echten. Schau mal hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96kostrom#Deutschland

VG
J~

Hallo, von meinem aktuellen Versorger habe ich bereits den „Öko“-Tarif und war mit meiner ersten Suche auch bei Lichtblick rausgekommen. Dann ist das vielleicht keine schlechte Wahl.

Gruß,
Steve

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So, das Thema hat noch eine interessante Wendung genommen, die ich aber mit Euch teilen möchte.

Bevor ich den Vertrag bei Lichtblick online abschließen wollte, habe ich mich nochmal im Kundenportal meines aktuellen Versorgers angemeldet, um die Zählernummer zu holen. Dort gab es auch einen Knopf „Tarif wechseln“, der mir aber sagte, für mich sei kein Wechsel möglich.

Mir wurde allerdings eine örtliche Telefonnummer angezeigt, die ich doch bitte anrufen soll, wenn ich mit meinem Tarif nicht zufrieden sei. Das habe ich gestern gemacht und hatte auch einen netten Mitarbeiter an der Strippe.

Der bot mir, ohne Diskussion, einen neuen Tarif mit 12-monatiger Laufzeit und Preisgarantie an, mit einem kWh-Preis von knapp 31 Cents, statt den für Mai angekündigten 47(!). Da habe ich dann zugeschlagen, weil mir das den Aufwand des Wechsels erspart und der Preis damit fast auf dem Niveau von Neukunden (laut Verivox) bei anderen Anbietern liegt.

Manchmal muss man sich wohl einfach beschweren, um bessere Konditionen zu kriegen :man_shrugging:

Gruß,
Steve

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