Stromausfall melden sinnvoll?

Moin!
Frage steht eigentlich schon oben.
Haben sie Netzbetreiber nicht hoffentlich automatische Systeme, die Stromausfälle feststellen und orten?
Ist es da überhaupt sinnvoll, telefonisch einen Stromausfall zu melden, oder dient das nur der Beruhigung der Kunden?

Anschlussfrage: wenn die Tiefkühltruhe zu lange ohne Strom ist und das Zeug auftaut - wer haftet?

Danke und Grüße
Ohne Kaffee, seit einer Stunde ohne Strom, Mal wieder, kommt hier häufiger vor

Hallo,

hier antwortet eine ebenfalls vom Stromausfall Geplagte.

Davon gehe ich aus. Ich weiß nicht, wie weitreichend bei euch der Stromausfall ist. Bei uns ist es mal das ganze Dorf, mal das halbe, mal mehrere Stadtteile (Dorf eingeschlossen).

Höchstens Letzteres, wenn überhaupt! Hinzu kommt, dass bei uns bei einem der vielen Stromausfälle selbst die Stadtwerke nicht (mehr) erreichbar waren. :smiley:

Das täte mich auch interessieren. Und mich täte noch mehr interessieren: wer haftet für defekte Geräte? Ich habe ein NAS, das findet sicherlich die ständigen Stromausfälle bestimmt nicht lustig, der PC ebenso. Ich weiß nicht, ob z. B. eine Hausratversicherung für solche Schäden aufkäme (Überspannungsschäden kann man versichern, aber Stromausfall ist bekanntlich kein Überspannungsschaden).

Letztens habe ich ein Telefongespräch unseres Heizungsbauers mitbekommen und mich im Anschluss dazu mit ihm darüber unterhalten. Es ging um eine Gastherme, die just im Moment des Stromausfalls zünden wollte und sich danach aufhing. D. h., er musste beim Kunden antanzen, und das sicherlich nicht für lau. Deshalb erweitere ich deine Frage(n): wer übernähme in einem solchen Fall die Kosten?

Bei uns sind nicht jedes Mal die Gründe für den Stromausfall bekannt, bzw. werden zumindest nicht bekannt gegeben. Gründe waren u. a.:

  • Es handelte sich bei dem Stromausfall um einen technischen Kabeldefekt der noch genauer untersucht werden soll.
  • Als Ursache zeigte sich eine gleichzeitige Beschädigung zweier 20 Kilovolt-Kabel (kV). Auf der Baustelle des Kinderspielplatzes waren dort bei Spülbohrarbeiten zur Wasseranschlussherstellung durch eine Tiefbaufirma gleich zwei 20 kV-Leitungen der Stadtwerke beschädigt worden.
  • Um 16:21 Uhr habe sich ein Trafo-Ausfall auf der 110 kV-Ebene der avacon
    im Umspannwerk Ost ereignet. Bei den Schaltarbeiten zur
    Wiederinbetriebnahme löste eine Schutzschaltung im Stadtwerke-Teil des
    Umspannwerk Ost aus und unterbrach die Stromversorgung im östlichen
    Bereich der Innenstadt. Durch Aktivierung einer Koppelleitung der Stadtwerke konnte die Gesamtlast des Netzes zunächst auf das Umspannwerk Nord gelegt werden, bevor das Netz schrittweise wieder in Betrieb genommen wurde.
  • Ursache war eine noch zu untersuchende automatische Sicherheitsabschaltung an der Station Rembrandtstraße.
  • (etwas älter, 2013, alle anderen sind von diesem Jahr!) Aufgrund zweier Erdschlüsse im Mittelspannungsnetz

Viele Grüße
Christa

Hi

die Stromanbieter können meines Wissens nur bis zu ihrem letzten Verteilpunkt messen - also zwischen ihren eigenen Systemen. Wenn aber die Leitung zu deinem Haus selber abgebaggert wurde oder deine Hauptsicherung rausgeplumpst ist, merken sie das eher nicht. Daher ist ein Anruf schon sinnvoll.

Schäden durch Stromausfall an den Geräten im Haus kann man mit Notstromaggregaten und USVn vorbeugen - wenn einem also so ein NAS oder das Tiefkühlgut wirklich wichtig ist, würde ich eine USV zwischenschalten - die kann einige Zeit abpuffern.

Bei unserem letzten Stromausfall hatte ich erst einen Elektriker geholt, weil ich zuerst ein Problem im Haus vermutete - die Rechnung dafür hat mir die ENBW erstattet.

Gruß hex

Das kommt immer auf die Größe des Ausfalls an. Ja, Netzbetreiber haben Möglichkeiten, sogar Leitungsstörungen an GROßEN Leitungen sehr genau örtlich festzustellen.
Kleinere Ausfälle werden aber nicht unbedingt erkannt. Kleinere Ausfälle wären z. B. ein Hausanschluss. Insofern ist es sinnvoll, jede Störung zu melden.

Wie lange hält Tiefkühlware? Meist 24h , wenn der Kasten ned geöffnet wird. Kommt aber aufs Gerät an.
Wer zahlt…
Ja, das ist komplexer und ist auch stark vom Einzelfall abhängig und gehört eigentluch ins Rechtsbrett. Grundsätzlich kann das in mancher Hausratversicherung (nachfragen) enthalten sein. Es sei denn, der Netzbetreiber oder einer seiner Beauftragten ist haftbar zu machen, z. B. wegen Anbohrens zweier 20kV-Leitungen, was bei uns vor einigen Jahren geschah. Dadurch wurden zwei weitere Leitungen beschädigt (Kurzschluss) . Den Gesamtschaden von über 100000€ musste der Auftraggeber der Bohrungen bzw. dessen Haftpflichtversicherung bezahlen.

Stronausfallschäden sind…keine Überspannungschäden…

Oh doch, sehr oft sogar. Wenn ein Trafo abgeworfen wird, ensteht wie bei JEDER INDUKTIVEN Last ein Überspannungsimpuls, der in duesem Fall durch das Endverbrauchernetz geht. Dieser ist in der Größenordung 10fach über momentanen Spannungswert, also durchaus auch mal so um 3200 Volt. Daher ist es sinnvoll, dass teure und empfindliche Geräte mit Überspannungsfilterstecker geschützt sind. Oder am besten gleich durch im Verteiler eingebaute Filter.
USV, also unterbrechungsfreie Stromversorgungen, haben in der Regel auch einen Überspannungsfilter drin. Jedoch: Ein ÜSfilter ist kein absoluter Schutz gegen Schäden!

Ohne Kaffee… Dafür hab ich Campingaskocher als Redundanz.

Moin,

das bisher geäußerte Halbwissen will ich als Angestellter eines Energieversorgers mal etwas konkretisieren:

Es wurde schon viel richtiges geschrieben. Je höher die Spannungsebene, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es von der Netzleitstelle bemerkt wird. Also wenn ein kompletter Mittelspannungsabgang ab Umspannwerk ausfällt, zum Beispiel.
Nun fangen die Unterschiede an. Je nach Region, Versorger-Philosophie und weiteren Faktoren kann es sein, dass in „tiefer gelegenen“ Netzebenen Ausfälle bemerkt werden oder eben auch nicht. In Mittelspannungsleitungen kann sozusagen unterwegs noch eine weitere (oder mehrere) Schutzstation(en) vorhanden sein. Liegt der Fehler vom Umspannwerk aus gesehen dahinter, soll die Leitung bis zu dieser Schutzstation möglichst in Betrieb bleiben und erst dahinter ausgelöst werden. Da gibt es schon durchaus noch Fälle, wo solche Schutzstationen älteren Baujahres keine Auslösung an die Leitstelle melden.
Und schon ist man auf Anrufe angewiesen, sofern diese ohne Strom noch möglich sind.

Bei Ausfällen, die nur eine Trafostation betreffen oder gar nur einen davon ausgehenden Niederspannungsabgang, kann man erst recht davon ausgehen, dass keine automatische Meldung erfolgt.

Soweit erst mal in Kürze. Wer noch Detailfragen hat - immer her damit.

Grüße
Marius

Hexerl, ich habe noch keine USV, habe aber schon angefangen, mich darüber zu informieren.

Wie du dir aber vorstellen kannst, steht mein NAS nicht neben dem Gefrierschrank :stuck_out_tongue: (davon abgesehen, dass wir momentan noch zwei Gefrierschränke haben, bzw. einen Gefrierschrank und eine Kühl-Gefrier-Kombi), und für den Gefrierschrank bräuchte man auch eher einen Notstromaggregaten, was soll denn da die USV bewirken?

Hinzu kommt, dass ich z. B. auch die Gastherme nicht über die USV laufen lassen kann, keine Ahnung, wie die genau angeschlossen ist, jedenfalls nicht an einer Steckdose.

Als ich

und

schrieb, habe ich meinen Gedanken irgendwie nicht zu Ende geführt. :blush:

Ich wollte noch schreiben, dass ich mich erst umschauen würde, ob der Stromausfall nur im Haus ist (oder vielleicht auch nur einen Teil des Hauses betrifft -> da erstmal Sicherungskasten überprüfen) oder auch die Nachbarhäuser. Und wenn ich sehe, dass, wie letzten Winter passiert, plötzlich alle Nachbarn anfangen, Schnee zu schippen (es hatte, zeitgleich mit dem Stromausfall, richtig angefangen zu schneien), dann halte ich einen Anruf für unnötig, denn ich gehe davon aus, dass es bei dem Ausmaß bemerkt wurde.

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Ein Anruf kann trotzdem sinnvoll sein, da - falls alle so denken wie du - keiner anruft. Außerdem kann man ja durchaus fragen, was die Ursache ist und wann mit Behebung zu rechnen ist.

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Was macht die Gastherme - Nur Heißwasser oder heizt die auch?
Grundsätzliches Problem bei Heizungen: Es muss ja nicht nur die Steuerelektronik mit Strom versorgt werden, sondern auch die Heizkreispumpen. Sonst wird die Wärme aus dem Brenner nicht abgführt, und dann knallts, sprich die Heizung explodiert.
Mit ner USV bekommste vielleucht ein paar min für die Pumpe hin, aber dann muss die Heizung sich auf jeden Fall abschalten. Da brauchste schon ne Ersatzstromversorgung.

Und - falls alle so denken wie du - laufen da nur die Leitungen heiß und sie können sich nicht um die Problembehebung kümmern. :wink:

Wenn mein Internet nicht geht, rufe ich durchaus an, weil ich schlecht bei allen Nachbarn klingeln kann, aber Stromausfall „sieht“ man in der Regel.

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Eigentlich heizte sie nur, die neue macht auch Heißwasser. Mir ging’s aber bei der USV nicht um die WW-Zubereitung oder ums’s Heizen, sondern um den von mir weiter oben beschriebenen Fall, dass mitten in der Zündung der Stromausfällt, so etwas würde vermutlich eine USV durchaus abfangen können. Wenn der Strom mitten im Winter für mehrere Stunden ausfällt, ist dann zwar auch dumm, aber wenn die Therme sich so aufhängt, dass der Heizungsbauer antanzen muss, und er nicht mal eben schnell vorbeikommen kann, dann wird das über 2-3 Tage doch ein bisschen frisch im Haus.

Das Aufhängen deiner Gastherme wird aber wohl eher ein Überspannungproblem gewesen sein, wie schon beschrieben.

Dann ist entweder belegt, oder - was sinnvoller ist: Man hört zuerst ne Ansage, dass die Störung an Punkt xyz schon bekannt sei und man an der Lösung arbeite und wird erst dann zur Störungsstelle weitergereicht. Dadurch werden die Leitungen nicht überlastet und weitere Störungen können auch gemeldet werden

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Es war (diesmal) zum Glück nicht meine. Aber egal, wessen Therme es war, mich kann es genauso betreffen, mir ist aber immer noch nicht klar, ob und wenn ja was ich dagegen tun kann, bzw. was ich tun kann, um mich davor zu schützen.

Elektriker rufen, Überspannungsableiter in Sicherungkasten einbauen lassen. Benötigt Platz wie 3 Sicherungsautomaten.

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Sicher nicht der Stromversorger, wenn überhaupt dann möglicherweise ein Bauunternehmen, dessen Bagger ein Kabel durchtrennt hat, weil man sich vorher nicht die Verlegepläne angeschaut hatte (also Verschulden).

MfG
duck313

Der Elektriker kommt demnächst wieder, um die neue Stromverteilung (für einen Teil des Hauses) fertig zu stellen, ich werde ihn dann darauf ansprechen, ob das bei unserer aktuellen Konstellation möglich ist. Danke für den Hinweis!

Hallo,
irgendwo bei euch im Dorf oder im Viertel sitzt ein Trafo, der einige Hundert Wohnungen versorgen kann.

Wenn dort eine Schutzvorrichtung auslöst, gibt es eine Wahrscheinlichkeit, dass der Netzbetreiber das gemeldet bekommt. Aber nicht alle Betreiber haben das - und auch nicht immer überall.

Von dort gehen Kabel zu Straßenverteilern, da sitzen auch noch mal Sicherungen drin.
Die werden meines Wissens nach nie überwacht.
Und dann gibt es noch Muffen in der Straße, in denen Kabel verbunden sind.
Bei Fehlfunktionen dort gibt es auch keine automatische Meldung.
Als Letztes gibt es noch im Haus die Anschusssicherungen, für die es auch keine Überwachung gibt.

Also: Immer anrufen.
Wenn man länger als eine Minute in der Warteschleife hängt, dann rufen da bereits genug andere Leute an, dann nicht nochmal anrufen.

Bei einem Stromausfall haftet der Netzbetreiber nur bei grober Fahrlässigkeit und Vorsatz.

Bei Schäden durch Überspannung auf Grund von Fehlern im Netz (etwa ein lose Verbindung des Neutralleiters) haftet der Netzbetreiber nach den Regeln des Produkthaftungsgesetzes.
(Kein Witz.)

Überspannung durch Blitz ist hingegen wieder höhere Gewalt. Außer, der Netzbetreiber hat eine Freileitung ganz oben auf einem Berg verlegt, ohne an Blitzschutz zu denken - das wäre grob fahrlässig.